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PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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herausgefunden, dass Antazymol in bearbeiteter Form in atomare Strukturen eingriff. Von biologischen Nan-omaschinen hatte er gehört, die in der Lage sein sollten, jedes Lebewesen zu verändern.
    Der Mann stand immer noch da. Er zeigte zumindest eine gehörige Portion Ausdauer und Hartnäckigkeit.
    »In den Wartebereich mit ihm!«
    Damit vergab Ozwach sich nichts. Seine ausgezeichneten Geschäftsbeziehungen zu den Aras auf Jaimbor hatten ihn als Zwischenhändler ins Spiel gebracht. Zwei Lieferungen innerhalb von vier Jahren hatte er weitergeleitet, eine dritte stand unmittelbar bevor, war für den kommenden Tag avisiert.
    Zweifellos gab es einen Zusammenhang. Entweder hatte der Ge-lau Wind von der Sache bekommen, oder der Kahlköpfige handelte auf eigene Rechnung.
    Ungebetene Besucher wie diesen ließ Lamos Ozwach für gewöhnlich warten. Sofern er sich überhaupt einen Vorteil von ihnen versprach. Warten machte jeden weich und auf gewisse Weise zugänglich.
    Diesmal hatte der THAU-Händler das untrügliche Empfinden, dass er keine Zeit verlieren durfte.
    Ozwach führte seinen Besucher zu der Gesprächsecke und bot ihm Platz an. Der Fremde zog es jedoch vor, neben dem Sessel stehen zu bleiben. Als wisse er genau, dass er damit den gerichteten Akustik-
    Mentalfeldern entging, deren psychomentale Inhalte gesprächig machten. Mit hilf e dieser unmerklichen Berieselung, an der Grenze der jeweiligen Wahrnehmungsschwelle liegend, hatte der THAU-Händler oft entscheidende Informationen erhalten. Es galt eben, schneller zu sein als die Mitbewerber. Trotz der Geschlossenheit des THAU-Konsortiums nach außen war der Konkurrenzdruck im Innenverhältnis enorm.
    Ozwach setzte sich. Es bereitete ihm kein Problem, zu seinem Besucher aufzuschauen. Ganz im Gegenteil. Der Terraner durfte sich ruhig überlegen fühlen. Das kompensierte Ängste.
    »Ich bin ganz Ohr«, sagte Ozwach. »Antazymol ist ein völlig legaler Stoff, wenngleich höchst selten und schwer zu beschaffen. Basierend auf chemischen Absonderungen von Mikrolebewesen, um nicht zu sagen, ein Stoffwechselprodukt. Fäkalien.«
    Der Terraner blieb unbewegt, doch um seine Mundwinkel zuckte es amüsiert. Lamos Ozwach, auch wenn niemand ihm das ansah, war ein guter Beobachter.
    »Ich biete eine Lieferung in der gewohnten Größe.« Der Mann spreizte Daumen und Zeigefinger beider Hände und führte die Finger zu einem annähernden Quadrat zusammen. »Die Ware ist unverfälscht.«
    »Davon gehe ich aus.« Ozwach strich die Bartenden glatt, die sich im Sitzen über seiner Leibesmitte stauchten. »In dem Fall wüsste ich nur gern, mit wem ich es zu tun habe und wie du auf die Trümmerbrücke gelangt bist. Es sind nicht allzu viele Schiffe verankert.«
    Der Terraner machte eine abwehrende Bewegung. »Nenne mich Rhodan, wenn du willst«, sagte er hastig. »Perry oder Michael Rhodan, ganz egal. Oder.« Er suchte nach Namen, die ihm nicht sofort einfallen wollten. ». Monkey vielleicht. Falls du das gern hörst, auch Adams.«
    Ozwach grinste breit. »Das sind alles ehrenwerte Persönlichkeiten«, bemerkte er amüsiert. »Und jetzt, da du es sagst: Die Ähnlichkeit ist verblüffend. Aber Homer G. Adams, das Finanzgenie der
    LFT. nein.« Er schüttelte den Kopf. »Lieber nenne ich dich Perry. Du bietest mir also eine Lieferung an, die, wie ich vermute, nicht in jeder Hinsicht korrekt in deinen Besitz gelangt ist. Keine Sorge, das stört mich nicht, hier auf der Trümmerbrücke leben nur wenige Moralisten. Aber du bist dir hoffentlich darüber im Klaren, dass unter diesen Umständen der Preis eine entscheidende Rolle spielt?«
    »Acht Millionen Galax.«
    Lamos Ozwach lachte spontan. Ächzend stemmte er sich aus seinem Sessel hoch. »Es hat mich gefreut, Perry, aber ich vergeude ungern meine Zeit. Natürlich steht es dir frei, andere Händler aufzusuchen.«
    ... die von Antazymol keine Ahnung haben, fügte der Springer in Gedanken hinzu. Das Geschäft, wusste er in dem Moment, hatte er schon so gut wie in der Tasche.
    Er ging zu seiner Arbeitskonsole. Auf den Servo war Verlass, die Positronik hatte bereits eine Gesichtserkennung vorgenommen. Zwei abgeschirmte Bildsequenzen standen über der Konsole, der Besucher konnte sie nicht sehen, doch für Ozwach lagen alle greifbaren Daten offen.
    Sein unerwarteter Besucher gehörte demnach zur Crew der BLUE MOON. Name und Funktion unbekannt. Erster und bislang letzter Kontakt vor elfeinhalb Standardmonaten. Gemeinsam mit zwei weiteren Personen hatte

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