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PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

Titel: PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Eigenschaft als Chefwissenschaftler des Galaktikums zähle mich zu den Betroffenen, die mit der schlechter werdenden Qualität in einzelnen Lieferungen zurechtkommen mussten.«
    Erste Protestrufe wurden laut. Bio Rakane brauchte nur ein wenig lauter zu reden, um sie mühelos zu übertönen. Er hatte sich ohnehin von den Lautsprecherfeldern abgekoppelt.
    »Es gab Versäumnisse, und jeder der hier Versammelten hat Mitschuld daran. Ehrliche Lieferanten und Händler sehen zu, wie ihnen die Existenzgrundlage entzogen wird. Ich frage mich, warum das so sein muss …«
    Bio Rakane redete nicht lange. Er beschränkte sich auf die moralische Seite und auf die geschäftliche Mahnung, er würde notfalls dafür Sorge tragen, dass der Kristallhandel innerhalb des Plejadenbunds nicht weiter expandieren, sondern einen steilen Abwärtskurs einschlagen würde.
    Dann war die Reihe an Arun Joschannan. »Ich bin einer von euch, und ich werde es immer sein. Wir werden gute Tage teilen, aber hoffentlich nicht unendlich viele schlechte. Wir haben unser Schicksal selbst in der Hand, und wir dürfen uns nicht von einigen wenigen zu Handlungsweisen zwingen lassen, die uns selbst schaden. Befinden sich Angehörige von Crystal im Saal?«
    Niemand meldete sich.
    »Ich glaube es nicht«, sagte Arun. Dann redete er über die Manipulation von Kristallen. Er sprach von der Furcht einiger Minenbesitzer und kleiner Transporteure, überfallen zu werden. Er forderte dazu auf, alles daranzusetzen, Zusammenhänge endlich deutlich zu machen, an denen er noch scheiterte.
    Er legte Beweise vor, die in den Räumen von MHT gefunden worden waren. Und er forderte dazu auf, den Namen des Verbindungsmannes in der Kristallbörse zu nennen. »Wir müssen, wenn wir unsere Existenz sichern wollen, das Übel an der Wurzel packen!«
    »Er lügt!«, brüllte jemand in der Menge. »Erkennt denn keiner, worauf das hinausläuft? Arun Joschannan steht im Begriff, all das zu verwirklichen, was er uns vorwirft. Er will sich an die Spitze stellen, will das Monopol für seine Firma! MHT ist sein erstes Opfer.«
    »Es reicht«, sagte Joschannan mühsam beherrscht.
    Schallendes Lachen antwortete ihm.
    »Seht euch auf Godiun um!«, forderte der Sprecher die Menge auf. »Joschannan kommt von Godiun, und MHT ist Eigentümer der ergiebigen Mine neben seiner. Muss ich mehr dazu sagen?«
    Von einigen Seiten erklang zögernder Beifall. Arun Joschannan konnte nicht erkennen, ob es sich um bezahlte Leute handelte. Wahrscheinlich Mitarbeiter von Crystal. Er fing einen warnenden Blick das Haluters auf.
    »Wer bist du?«, rief er.
    »Pral-Rzak ist mein Name.« Ein kräftiger Topsider erhob sich. »Viele hier kennen mich und wissen, dass ich ehrliche Arbeit abliefere.«
    Wieder der Beifall, lauter als zuvor.
    Arun hob die Arme. »Du willst mir den Namen des Verbindungsmannes zwischen MHT und der Kristallbörse nennen?« Er trat die Flucht nach vorn an.
    »Es gibt diesen Mann«, bestätigte der Topsider. »Ich kenne ihn. Viele von euch kennen ihn. Aber er ist niemand, der gegen Gesetze verstößt. Er versucht, die Kristallindustrie im Bereich von Maharani zur bedeutendsten in der Galaxis zu machen.«
    »Dann nenne uns seinen Namen!«, rief Arun. »Jeder kann ihn hören.«
    »Du solltest ihn nicht hören«, behauptete Pral-Rzak. »Er steht dir im Weg.«
    Der Topsider in der Mitte des Saales, den jeder von seinem Platz aus sehen konnte, hob eine Schreibfolie und einen Stift in die Höhe. »Ich schreibe den Namen des Mittelsmannes auf!«, rief er.
    »Jeder wird ihn anschließend lesen können und mir zustimmen müssen, dass derjenige über jeden Zweifel erhaben ist.«
    In dem Moment, als Pral-Rzak den Zettel beschriftete, ihn zusammenfaltete und einsteckte, ahnte Arun Joschannan, dass er in eine böse Falle gegangen war.
    »Joschannan kann den Namen haben. Er muss ihn sich in einem rituellen Zweikampf nach dem Ehrenkodex verdienen. Wir kämpfen mit bloßen Händen, der Besiegte muss sterben.«
    Für einen Moment schloss Arun die Augen. Es gab kein Zurück, die Herausforderung war ausgesprochen. Verachtung würde ihm zeitlebens entgegenschlagen, sollte er versuchen, sich dem Ritual zu entziehen.
    Er fragte sich, warum er das nicht vorhergesehen hatte. Er kannte die Topsider besser als jeder andere Mensch.
    Wie in Trance erhob er sich, schritt die Stufen von seinem Platz hinab. Irgendwie bemerkte er, dass Pert-Gukzz ihn aus weit aufgerissenen Augen anstarrte. Sie wusste, dass er nicht überleben

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