PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel
dunklen Hintergrund des Containers trat eine hochgewachsene Gestalt nach vorn. Arun Joschannan lachte schallend, zumal nun auch noch Chroc-Gukzz hinter ihm folgte.
»Es ist leicht, Kristalle in beliebiger Menge auszutauschen, ein entsprechender Zugang befindet sich in der Bodenplatte. First Fertile Crystal Batches hat alle betrogen.«
Die atemlose Stille sagte mehr als alle Worte.
»Die Schuldigen werden in diesen Minuten von den Truppen der Liga und der planetaren Polizei festgenommen. Es dürfte sich fast ausschließlich um Leute aus der Führungsebene von Crystal und aus der Verwaltung der Börse handeln.«
Im Hintergrund entstand Bewegung. Mehrere Topsider rannten davon. Sie kamen nicht weit, denn Roboter schwebten plötzlich aus der Höhe herab.
»Allen Schuldigen wird auf Maharani der Prozess gemacht«, fuhr Adams fort. »First Fertile Crystal Batches und alle Tochterfirmen sind zunächst stillgelegt. Die Kristallbörse ist ab sofort auf Anweisung des Administrators des Plejadenbunds geschlossen. In zwei Tagen wird über die Wiedereröffnung entschieden. Im Übrigen ist die Prospektoren- und Handelsfirma Joschannan-Gorkh von allen Anschuldigungen entlastet.«
*
Neun Uhr Ortszeit.
Eine erwartungsvolle Anspannung erfüllte den Konferenzsaal der Kristallbörse. Obwohl einige hohe Führungskräfte fehlten, war der Raum überfüllt. Vertreter nahezu jeder Firma, die Hyperkristalle förderte oder mit ihnen Handel trieb, waren erschienen. Hinzu kamen die Medien mit einem großen Aufgebot.
Auf Bitte der Administration leitete Homer G. Adams die Sitzung.
Es gab viele Wortmeldungen, Stellungnahmen, Fragen. Manches wurde mit wenigen Sätzen geklärt, anderes führte zu immer wieder aufflackernden Diskussionen. Nach knapp zwei Stunden unterbreitete Adams die vorbereiteten Vorschläge.
»First Fertile Crystal Batches wird ein Neubeginn ermöglicht, ebenso genossenschaftlich organisiert wie zur Zeit der Neugründung. Wir erhoffen uns davon eine wesentlich verbesserte Überwachungsfunktion. Die Geschäftsleitung, ebenso Vorstand und Aufsichtsrat werden nach den alten Regularien aus der Mitte der Versammlung gewählt.
Als Sicherheitschef wird jedoch für die Dauer der nächsten zehn Jahre ein Vertreter der planetaren Regierungen von Maharani und Chractyz eingesetzt. Über die geeignete Person muss Einigung erzielt werden. Ich schlage beiden Regierungen den Polizeibeamten Chroc-Gukzz vor; er war an der Aufklärung entscheidend beteiligt.
Die Kristallbörse benötigt ebenfalls einen neuen Geschäftsführer. Als bestens geeignet für diesen Posten sehen wir einen Mann: Arun Joschannan.«
Adams hatte Joschannan im Blick und sah sein ungläubiges Erstaunen. Pert-Gukzz, die neben ihm saß, fuhr sich immer wieder mit beiden Händen übers Gesicht. Sie rang geradezu nach Atem.
»Arun der Digger – ich habe mir sagen lassen, dass Joschannan schon während seiner ersten offiziellen Exploration so genannt wurde – kennt alle Aspekte des Geschäfts. Das war mir von Anfang an klar. Was mich trotzdem verblüfft und zugleich hoch erfreut, ist das absolute Vertrauen, das die Regierung von Chractyz ihm entgegenbringt, obwohl er mit seinen vierundzwanzig Jahren erst wenig Gelegenheit hatte, sein ehrliches Wesen zu beweisen. Ich bin überzeugt, dass Arun die Kristallbörse fair und ohne Interessenkonflikte in die Zukunft leiten wird.«
Tosender Beifall bewies, dass Adams nicht nur die richtigen Worte gefunden hatte, sondern die Börse zugleich den richtigen Mann.
Epilog I
»Chroc-Gukzz hat mir eine Nachricht zukommen lassen, die Akten über Crystal sind nach drei Monaten abgeschlossen.«
Für zwei Tage war Arun Joschannan auf die Insel gekommen, mehr Zeit konnte er nicht erübrigen. Er lag im Sand und blickte den sanft heranrollenden Wellen entgegen. In der Ferne zeichnete sich ein helles Segel ab; Godiuner kamen mit einer neuen Lieferung an Kristallen.
Pert-Gukzz rollte mit den Augen. »Was ist mit den Überfällen auf Maharani und Chractyz?«, wollte sie wissen. »Auch Crystal oder doch irgendeine Räuberbande?«
»Crystal«, sagte Arun. »Dabei ging es weniger um den großen Profit als vielmehr darum, Konkurrenz auszuschalten. Das war gegen Kleinhändler und die unabhängigen Topsider mit eigenen Vertriebswegen gerichtet. Unauffällige Störungen nannten einige Manager dieses Vorgehen. Die meisten Kristalle, die erbeutet wurden, gingen manipuliert in den Austausch.«
»Dein Vater hat schon erwähnt,
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