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0016 - Ich gewann die letzte Runde

0016 - Ich gewann die letzte Runde

Titel: 0016 - Ich gewann die letzte Runde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Telegramm des FBI-Zentralbüros an alle FBI-Distrikt-Leiter:
    streng geheim stop im Zusammenhang mit dem diebstahl des geheimen marinecodes aus den gebäuden der admiralität und dem verschwinden bedeutender dokumente aus der botschaft eines staates befürchtet die fbizentrale weitere Vorkommnisse ähnlicher art stop zur Verstärkung des fbi in Washington haben daher alle distrikte sofort je zwei mann abzustellen und nach Washington zu schicken stop die abgestellten leute melden sich bei dem einsatzleiter gregor fathgown stop es sind besonders befähigte beamte vorzusehen stop ausführungsmeldung mit namen der freigestellten leute an fathgown telegrafisch und umgehend stop.
    Wegen dieses Telegramms saßen Phil Decker und ich im Schulungsraum des FBI-Hauptquartiers in Washington, zehn Stunden nach unserer Ankunft im Flugzeug. Vor, neben und hinter uns saßen an die vierzig Kollegen aus allen Staaten der USA, und das war nur die Hälfte der nach Washington geeilten Leute. Ein erster Schub war bereits gestern abgefertigt worden.
    »Guten Morgen, Jungs«, begrüßte uns Gregor Fathgown und trat zu dem kleinen Pult vor der Stirnwand des Raumes.
    »Wir kennen uns ja alle schon persönlich. Ich werde euch jetzt mit den Vorgängen und danach mit eurer Aufgabe vertraut machen.« Er lächelte. »Ihr alle kennt Washington. Unsere Statistik weist nur zwanzig Prozent der Diebstähle von New York, nur zwölf Prozent der Überfälle und nur vier Prozent der Morde auf. Die G-men, die aus New York kommen, werden es bei uns langweilig finden. Wer ist aus New York?«
    Phil und ich hoben die Arme.
    »Bitte, betrachten Sie sich dennoch hier nicht als im Urlaub«, sagte Fathgown, und alle lachten. »Und nun Spaß beiseite«, fuhr er fort. Er gab ein Zeichen.
    Es wurde dunkel. Auf der Leinwand hinter Fathgown erschien die farbige Abbildung eines großen Gebäudes.
    »Das hier ist der Verwaltungsbau der Admiralität«, erklärte der Leiter der politischen Abteilung. »Sie sehen denselben Bau jetzt von der Hinterfront.«
    Das Bild wechselte.
    Fathgown zeigte mit einem Stock auf ein Fenster, das durch ein weißes Kreuz gekennzeichnet war.
    »Hinter diesem Fenster befindet sich die Code-Abteilung. Hier werden die geheimen Funkcodes ausgearbeitet, die zur Übermittlung verschlüsselter Befehle und so weiter der Marine dienen. Am sechsten des vergangenen Monats drangen ein oder mehrere unbekannte Täter in das Gebäude ein, sprengten den Panzerschrank und flohen durch das Fenster, bevor die durch den Lärm alarmierte Wache den Raum, der durch ein Spezialschloß gesichert ist, betreten konnte. Es mußte nämlich erst der Mann herbeigeholt werden, der den Schlüssel zum Schloß hat. Aufgrund unserer Untersuchungen steht fest, daß die Diebe nur durch das Fenster eingedrungen sein können, jedoch… Ich zeige jetzt eine Aufnahme, die von dem Fenster aus in den Hof des Admiralitätsgebäudes gemacht worden ist.«
    Wir erblickten eine senkrechte Hauswand, von oben gesehen, die scheinbar nicht die geringste Aufstiegsmöglichkeit bot. Unten lag ein Hof, in dem ein großer Kastanienbaum stand.
    »Es steht fest«, erläuterte Fathgown weiter, »daß die Kastanie bei der Erkletterung des Gebäudes und dem Einbruch in das Code-Zimmer eine Rolle spielt. Wir fanden abgebrochene Zweige und so weiter, aber trotzdem haben wir keine bestimmte Vorstellung, wie die Täter es angestellt haben könnten. Von dem Gipfel der Kastanie bis zum Fenster besteht immerhin noch ein Niveauunterschied von zwei Stockwerken. Die Untersuchungen laufen noch. Wir lassen euch wissen, wenn Näheres bekannt wird. Wie gesagt, die Täter erbeuteten den Marinecode. Allerdings begingen sie den Fehler, den Code mitzunehmen, statt ihn zu fotografieren. Damit ist der Code praktisch wertlos geworden, denn er wurde natürlich sofort geändert. Weil die Täter diesen entscheidenden Fehler begingen, neigen wir zu der Annahme, daß es sich bei ihnen nicht um ausgebildete Spione handelt, sondern um irgendwelche anderen Leute.«
    »Um was für Leute?« rief jemand.
    »Um irgendwelche«, wiederholte Fathgown, »mehr kann ich auch nicht sagen.«
    Er gab ein Zeichen, und wieder wechselte das Bild. Es zeigte ein dreistöckiges Gebäude, das in einem großen Garten lag. »Die Botschaft von… Die Namen der Botschaften, die in dieser Geschichte eine Rolle spielen, muß ich aus bestimmten Gründen verschweigen. Aus dieser Botschaft wurden am 29. des vorigen Monats Dokumente geraubt, in denen die

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