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PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

Titel: PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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...«
    Alaska Saedelaere empfand das Gefühl, hochgehoben und herumgewirbelt zu werden. Flackernde Blitze erhellten die Düsternis — als sie wichen, fand er sich vor den Kontrollen eines Raumschiffs wieder. Er hatte seinen Sessel in Ruheposition gebracht und sich festgeschnallt, während Rhodan neben ihm das Schiff flog. Hinter ihnen saßen weitere Passagiere, jedoch wirkten ihre Gesichter verschwommen und konturenhaft, als wären sie nur Statisten. Alaska konnte keinen von ihnen wirklich erkennen.
    Wie in weiter Ferne registrierte er eine Raumschlacht, in der die terranische Flotte den Sieg gegen mächtige Armadaeinheiten davontrug. Vergeblich versuchte er, sich auf das Geschehen zu konzentrieren; bis er es endlich schaffte, wechselte das Bild.
    Ein farbenprächtiger Nebel hing vor dem Schiff, eine Zone der Sternentstehung, deren blaues Leuchten alles andere vereinnahmte. Überrascht registrierte der Transmittergeschädigte den eingehenden Funkspruch. »Perry, wir empfangen eine Nachricht über Hyperkom«, stieß er verwirrt hervor.
    Eine dröhnende Stimme erfüllte im nächsten Moment die Zentrale: »BASIS, hier spricht die Armadaeinheit Eins ... «
    Alaska verstand nicht, was noch aus dem Funkempfang kam. Die Gedanken des Armadapropheten überlagerten jede andere Wahrnehmung: Ihr werdet die Armadaeinheit Eins finden, den Loolandre, das Herz der Armada.
    Wieder wechselte das Bild. Alaska stöhnte, weil das Cappin-Fragment in seinem Körper heftig reagierte. Trotzdem erkannte er, wo er sich befand: in der Hauptzentrale der BASIS. Auf den Bildschirmen zog ein unüberschaubarer Strom fremder Raumschiffe vorbei, ein endloser Heerwurm, dessen Imposanz ihn erschauern ließ. Und er sah Perry Rhodan mit einer knappen Handbewegung einen Mikrophonring zu sich heranziehen.
    »An alle Einheiten der Endlosen Armada«, hörte er Rhodan sagen. »Hier spricht das Armadaherz ...«
    Trotz des Fiebers in seinem Leib fröstelte Saedelaere. Es erschien ihm nahezu unglaublich, dass Terraner das Kommando über die gewaltige Wachflotte übernommen hatten. Aber da war noch etwas, eine Kleinigkeit nur, doch sie fesselte seine Aufmerksamkeit. Ein schmaler Nebelstreif hing über dem endlosen Strom der Raumschiffe, und von der Seite her schob sich eine Dunkelwolke vor das Licht von Millionen Sonnen. Ihre Konturen erschienen so scharf geschnitten, dass ein Irrtum ausgeschlossen erschien. Das war der Pferdekopfnebel NGC 2024 im Sternbild des Orion. Der Weg der Endlosen Armada würde also mitten durch die heimische Milchstraße hindurchführen.
    Erneut das Gefühl, herumgewirbelt zu werden. Alles, was eben noch scheinbar real gewesen war, wich der rauen Oberfläche des Asteroiden — und Dutzenden Space-Jets und Raumbooten, die entweder schon gelandet waren oder noch abwartend dicht über den zerklüfteten Felsen hingen.
    »Perry, Alaska ...«, erklang eine erleichterte Stimme im Helmfunk.
    »Wir sind wohlbehalten und unverletzt«, antwortete Rhodan. »Und wir wünschen uns nichts mehr, als wieder ein Schiff von innen zu sehen.«
    »Das war knapp«, fuhr die Stimme im Helmfunk fort. »Sechzig Stunden Wartezeit können endlos lang sein, wenn ein Lebenszeichen ausbleibt. In vier Minuten wäre die Frist abgelaufen, dann hätten wir begonnen, den Asteroiden Brocken für Brocken auseinander zu nehmen, um euch wiederzufinden.«
    »Beim nächsten Mal vereinbaren wir eine kürzere Wartezeit«, sagte ein anderer.
    Rhodan lachte knapp. »Es wird kein nächstes Mal geben. Hoffentlich.«
     

29.
     
     
    Du siehst Rhodans aufmunterndes Lächeln und weißt genau, was sich dahinter verbirgt. Ein Almosen, der Versuch einer Herausforderung, damit du von deinen eigenen Problemen abgelenkt wirst. Er befürchtet seit Wochen, dass du in Depressionen verfallen könntest. Und, sei ehrlich zu dir selbst, er hat Recht.
    »Hals- und Beinbruch«, sagt er, als er dir zum Abschied die Hand schüttelt. Du schweigst, weilst in Gedanken schon ganz woanders. Warum fürchtest du, dies könnte ein Abschied für immer werden?
    Ein sorgenvoller Zug umfließt Rhodans Mundwinkel. Er wendet sich Carfesch zu, verabschiedet auch ihn mit einem Händedruck. Ihr beide werdet eine Zeit lang auf euch allein gestellt sein, und irgendwie seid ihr euch ähnlich. Verdammt ähnlich sogar, stellst du ironisch fest. Dein totenbleiches Wachsgesicht und sein strohfarbenes mit den achteckigen Hautplättchen, die sich je nach Temperatur öffnen oder zusammenziehen. Carfesch ist so groß wie du und

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