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PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

Titel: PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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so schlank, aber vor allem seine Augen sind es, die euch unterscheiden. Wie zwei strahlend blaue Kugeln stehen sie seitlich hervor und erlauben ihm einen Blickwinkel von einhundertachtzig Grad. In Verbindung mit den Krallenhänden verleihen sie ihm einen insektenhaften Ausdruck. Zumindest empfindest du das so. Im Grunde deines Herzens bist du dankbar für die neue Aufgabe, die dich wenigstens vorübergehend auf neue Gedanken bringen wird.
    Den Loolandre erkunden, die sagenhafte Armadaeinheit Eins ... Noch vor Monaten hättest du nicht daran geglaubt, dass ihr es wirklich so weit schaffen würdet. Erst nach der Begegnung mit dem Armadapropheten warst du zuversichtlicher. Vor allem hast du das Gefühl, dass dir diese Zuversicht bis heute geholfen hat zu vergessen, dass aus dem Maskenträger der Totenbleiche geworden ist.
    Du hörst Perry flüstern. »Pass auf ihn auf!«, raunt er dem Sorgoren zu. Du tust, als hättest du es nicht bemerkt, versuchst dir stattdessen vorzustellen, was Carfesch und dich und ebenso die anderen Einsatzgruppen erwarten wird. Fellmer Lloyd und der Haluter Icho Tolot sind dabei, ebenso Irmina Kotschistowa.
    Fünfdimensionale Energiebarrieren umgeben den Loolandre. Um in den Kern zu gelangen, müssen wir vier Pforten überwinden, die wegen ihrer hyperenergetischen Natur im Einstein-Raum nicht eindeutig lokalisierbar sind. Deshalb gibt es keine Umgehung dieser Pforten, egal aus welcher Richtung man sich dem Loolandre nähert.
    Wir haben es geschafft. Über kurz oder lang wird sich erweisen, ob wir Terraner wirklich die Herrschaft über die Endlose Armada erringen können. Ich hoffe, der Prophet hat uns die richtige Zukunft sehen lassen.
     
     
    Ihr kleines Raumschiff näherte sich dem Loolandre. Urplötzlich spürte Alaska Saedelaere, dass sein Herz zu rasen begann. In den Schläfen rauschte das Blut, und er fror und schwitzte abwechselnd. Er zwang sich dazu, tief und gleichmäßig zu atmen, sich von der Reaktion seines Körpers nicht anstecken zu lassen. Der Anfall geht vorbei, redete er sich ein. Es dauert nie sehr lange. Doch diesmal schien eine Ewigkeit zu vergehen. Wollte der verdammte Organklumpen ihn umbringen, ausgerechnet jetzt? Schweiß perlte auf seiner Stirn, innerhalb von Augenblicken war Alaska klatschnass. Seine Hand griff nach dem Zellaktivator, die Finger schlössen sich beinahe Hilfe suchend um das metallene Ei, das ihm die potenzielle Unsterblichkeit garantierte. Er fragte sich, warum der Aktivator gegen den Organklumpen machtlos war.
    Der Loolandre musste ungeheuer groß sein. Verglichen mit seiner Ausdehnung, kroch die Space-Jet im Schneckentempo dahin. Noch hatte keines der Wachschiffe den Eindringling entdeckt.
    Sie waren ohne Funkverbindung, hatten keine Ahnung, ob die anderen Spähtrupps inzwischen ebenfalls die Annäherung geschafft hatten. Elf Zweiergruppen waren gestartet, in Mini-Space-Jets und Raumlinsen, um die gegnerische Ortung unbemerkt überwinden zu können.
    Saedelaere bemühte sich, das Pochen und Kribbeln in seinem linken Oberschenkel zu ignorieren. Es wurde heftiger, bis er die Zähne zusammenbiss.
    Natürlich entging Carfesch nicht, dass sich sein Begleiter jäh versteifte. »Was ist los?«, wollte er wissen. »Wieder das Fragment?«
    »Was sonst?«, stieß der Transmittergeschädigte hervor. »Wir sind wirklich ein besonderes Team.«
    »Warum so sarkastisch, mein Freund? Bislang verläuft unsere Mission erfolgreich.«
    Saedelaere lachte heiser. »Wir befinden uns nach wie vor im Anflug. Sehr viel kann geschehen.«
    »Nur, wenn wir uns selbst aufgeben.«
    »Tu ich das?«
    »Ich habe den Eindruck. Vielleicht wäre es besser, du würdest nicht bei jeder Regung in dich hineinlauschen und den Organklumpen suchen.«
    Für einen Augenblick starrte Saedelaere den Sorgoren an. »Ich weiß wenigstens, was ich bin«, brachte er stockend hervor. »Aber du — wer bist du?«
    »Belastet dich das? Nicht zu wissen, wer der Mann neben dir wirklich ist?«
    Saedelaere schwieg, starrte nur noch auf die Bildschirme, die eine riesige formlose Wand in gleißender Lichtfülle zeigten.
    »Also gut«, fuhr Carfesch fort. »Wenn es dich beruhigt: Ich bin eine Projektion.«
    »Wovon?«
    »Von etwas, das in der Vergangenheit gewesen ist oder auch in der Zukunft sein wird.«
    »Erschöpfend und präzise«, bemerkte der Transmittergeschädigte zynisch.
    »Du bist ein Mensch, der sich erst damit abfinden muss, dass seine Existenz vielleicht auf Ereignissen beruht, von denen wir beide

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