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PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

Titel: PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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dienen der Vervollständigung und besseren Verankerung des Erlebten im Langzeitgedächtnis. Sie wurden von Fachleuten und — sowie verfügbar und nachvollziehbar — aufgrund autobiografischer Aussagen beteiligter Personen zusammengestellt. (Dies gilt für rund sechzig Prozent aller im »Archiv des Besonderen« erfassten Realsequenzen. Extreme Empfindungen, die eine potentielle Schädigung eines Standard-Nutzers denkbar erscheinen lassen, werden über Filter gedämpft oder ausgesondert).
    Das Thema wird in zwanzig Sekunden fortgesetzt, sofern Sie sich nicht für einen Abbruch entscheiden. Dokumentieren Sie diesen durch eine eindeutig verneinende Geste oder ein Wort der Ablehnung.
     
     
    Mai 3433 n. Chr.
    Nachdem er das Cappin-Fragment aus nächster Nähe sah, ist Lord Zwiebus völlig verändert. Er sagt, dass die Schatten der Vergangenheit, die seinen Geist knebelten, vertrieben wurden. Die Hypnoschulungen haben ihn zu einem Menschen des kosmischen Zeitalters gemacht, dem nur noch sein Aussehen entgegensteht. Aber das ist ohnehin zweitrangig in einer Gesellschaft, die Toleranz und Achtung vor dem Individuum in ihre Verfassung aufgenommen hat und beides wirklich praktiziert.
     
     
    Lord Zwiebus' Bericht ist für das Verständnis dessen, was mit Alaska Saedelaere geschah, von entscheidender Bedeutung. Deshalb wird knapp und prägnant, aber zugleich so detailliert wie nötig darauf eingegangen:
     
     
    Vor rund zweihunderttausend Jahren lebten auf der Erde zwei humanoide Spezies, deren Intelligenz sie über die Stufe der Tiere hinaushob. Die einen werden von uns nach dem ersten Fundort als »Neandertaler« bezeichnet, die anderen kennen wir als »Cro-Magnon-Menschen«. Während der Cro-Magnon sich der nächsten Evolutionsstufe näherte und die Entwicklung des Neandertalers in eine Sackgasse geriet, landeten Raumfahrer auf der Erde, deren Aussehen sich kaum von dem des heutigen Menschen unterschied. Sie nannten sich Cappins.
    Als Cappins, das ist längst Allgemeinwissen, werden die biologischeng miteinander verwandten Völker der Galaxis Gruelfin bezeichnet. Wobei die Hauptlast der Geschichte bei den Volksgruppen der Ganjasen und der Takerer liegt. Gruelfin, in den terranischen Sternkatalogen auch unter der Bezeichnung NGC 4594 verzeichnet, liegt knapp sechsunddreißig Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt.
    Der Hauptunterschied des cappinschen Metabolismus zu dem des Homo sapiens liegt nicht nur in der inneren Anordnung wichtiger Organe wie Herz und Lunge, sondern in den komplexeren chemischen Reaktionen ihrer Leber. Und die größere Hirnanhangdrüse hängt unmittelbar mit der besonderen Fähigkeit der dominierenden Cappin-Völker zusammen.
    Sie sind »Pedotransferer«.
    Mittels der so genannten Pedostrahlung stellen Cappins einen Kontakt zu anderen Lebewesen her — um sie schließlich mental zu übernehmen. Räumliche Entfernungen spielen nur für die Anpeilung, den Pedokontakt, eine Rolle.
    Von allen Lebewesen, die den Cappins vor zweihunderttausend Jahren bekannt waren, erweisen sich die Humanoiden der Erde für eine Pedoübernahme als am besten geeignet. Um diesen Faktor weiter zu steigern, begannen die Cappins ihre Experimente. Sie installierten den Sonnensatelliten und veränderten in unterschiedlichen Intervallen die Aktivität der Sonne. Mutationen entstanden. Lord Zwiebus bezeichnet sich selbst als eines der wenigen positiven Zuchtergebnisse unter den Neandertalern.
    Nicht alle Cappins billigten die Sonnenexperimente. Die Ganjasen bekämpften ihre verbrecherischen Artgenossen, die Takerer, deren Furcht vor Entdeckung ein weiterer Grund für den Bau des Todessatelliten war. Die Takerer wollten die Erde erreichen, ohne sich der Gefahr auszusetzen, dass eines ihrer Raumschiffe eines Tages geortet würde. Der Satellit wurde zugleich zu einer Empfangsstation für Pedopoler ausgebaut. Zwar hatte jeder Cappin, der schon einmal auf der Erde gewesen war, mehrere Cro-Magnon-Menschen als Bezugspunkt, doch je mehr Zeit zwischen einzelnen Besuchen verstrich, desto größer wurde die Gefahr, dass diese Pedopole nicht mehr lebten. Ein Umstand, der bei einem Fehlkontakt über große Distanzen hinweg tödliche Folgen haben konnte.
     
     
    Unter heutigen Gesichtspunkten ist vieles aus Lord Zwiebus' Bericht Teil menschlicher Geschichte und durch Zeitreiseunternehmen abgesichert. Eine Aussage erhält jedoch zunehmend Brisanz und bedarf der Beachtung unter kosmischen Gesichtspunkten. Über die Feststellung

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