PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten
besannen sich die Menttia darauf, dass jede Energie bis zu einem bestimmten Maß zu manipulieren war. Sie versuchten, mit ihren Mitteln die Fremden zu vertreiben. Aber jene Wesen handelten rücksichtslos, ahnungslos, stark und klug. Der Kampf um das Gebirgstal begann und forderte während langer Jahre unzählige Opfer. Nach verlustreicher Zeit gaben sie die eiserne Stadt auf und verschwanden; die Menttia erfuhren nie, ob sie sich besiegt gefühlt hatten oder ob es irgendeinen anderen Grund für ihr Verschwinden gab.
Viele Menttia waren in fremder Energie verglüht, endlos viele Tageswechsel verstrichen, und die planetare Achse veränderte weiter ihren Winkel. Die polare Kälte ließ die Duftpflanzen verdorren, und das Eis begann die Stadt der Akonen zu bedecken; aber noch war diese Entropie nicht vollkommen.
- Wir erkennen nicht, was unter den uralten Schutzeinrichtungen geschieht. Also warten wir weiter. -
Irgendwo in der Halle ertönte ein peitschender Schlag, als sei ein Hochenergiegeschütz abgefeuert worden. Während Rhodan und Mahal sich so schnell wie möglich zur anderen Seite der Halle bewegten, fragte sich Perry zum wiederholten Mal, wozu diese Anlage einst erbaut worden war. Er mochte sich täuschen, aber vieles deutete auf eine militärische Forschungsstation hin, die Waffen entwickelte oder Schutzfelder oder neue Techniken; es gab offensichtlich Konstruktionseinrichtungen und Werkstätten.
Daher die Fesselfelder und die »Fallen«, die jetzt zur Gefahr für ihn und seine Begleiter wurden. Im Funkverkehr hörte er, wie Ameda und Arsis versuchten, ihre Kameraden zu finden und ihnen zu helfen. »Hyman«, sagte er leise, »wir müssen die Akonen finden.«
»Ich glaube, einer ist dort drüben.«
Zwischen Metallwänden, gläsernen Abschottungen, den Wänden der kubischen Bauwerke, massiven großen und kleinen Sockeln, auf denen fremdartig bizarre Maschinen standen, sahen sie Kealil, der von sieben Metern hohen Platten aus Metall und Glas eingesperrt war und versuchte, mit seiner Waffe einen Spalt zwischen den Kanten der Rahmen zu vergrößern. Ameda wand sich ebenso verzweifelt wie sinnlos in einem grünlichen, zylindrischen Fesselfeld. Arsis war nicht zu sehen.
»Solina!«, sagte Rhodan laut und betont. »Wo ist Arsis? Kommt zu dem freien Platz zwischen den beiden roten Bauten. Über uns kreuzen sich drei grün glühende Röhren.«
»Verstanden«, rief Solina. »Ich sehe die Röhren. Ich komme.«
Arsis gab keine Antwort, aber sie hörten ihr schweres Atemholen. Im gleichen Moment sahen Kealil und Ameda, dass sich Rhodan und Mahal näherten. Rhodan kletterte auf einen Sockel und versuchte, Leitungen, Schaltungen und Projektoren zu erkennen. Wieder peitschte ein Energieschlag auf. Dieses Mal sah Rhodan, dass das längste Rohr, das neben dem Pfeilerturm verlief, wie in einem langen Blitz zu flackern begann und augenblicklich in Dunkelheit zurückfiel.
Das gewaltige Echo war noch nicht verhallt, als sich neues Dröhnen und Krachen erhob. Es kam ebenfalls vom dunklen Ende der Halle. Nur undeutlich erkannten Rhodan und Mahal, dass sich ein Gegenstand, der gewaltige Zerstörung auslöste, in beachtlicher Geschwindigkeit näherte. Es kam genau durch die Mitte der Anlage, also auf sie zu.
Eissplitter wirbelten über die Kanten der Gebäude, gefolgt von Fetzen schwerer Konstruktionsteile. Ein Roboter flog, sich überschlagend, mit schlenkernden Gliedmaßen fast bis zur Decke. Ein Gebäude schräg hinter dem Turm schwankte und sackte langsam zusammen, die dicken Rohre mit sich reißend.
»Schnell weg hier!«, rief Rhodan, stoppte und versuchte, den Überblick nicht zu verlieren. Flüchtig, nur aus dem Augenwinkel, sah er hinter dem Turm etwas Großes, Rotes. Gewaltiges Krachen und Poltern erfüllte die Halle und kam in zahlreichen Echos von Wänden und Decken zurück. ». bin in einer Grube. gefangen. Glasplatte über mir.«, hörte er über Funk Arsis' Stimme.
Ein Entladungsblitz zuckte vom Boden zur Decke. Ein dicker Mast ldppte wie ein gefällter Baum und traf das Dach eines Metallgebäudes. Warnlichter zuckten in drei Farben, akustischer Alarm dröhnte aus unterschiedlichen Richtungen auf. Perry und Mahal hasteten stolpernd aus der voraussichtlichen Bahn dieses wild gewordenen Giganten, der sich unaufhaltsam näherte. Eine dicke Rauchsäule erhob sich, und aus unsichtbaren Rissen oder Löchern heulten Dampffontänen. Als Perry neben Mahal hinter einer niedrigen Quadermauer die Seitenwand erreichte,
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