PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten
zaghaft. »Ich kann hier oben nichts tun.«
»Ganz ruhig«, antwortete Rhodan. »Zuerst suchen wir auf der gegenüberliegenden Seite der Halle.«
Denetree kletterte, so schnell es der Raumanzug erlaubte, die leite-rartigen Treppenstufen hinunter. Aus dem Treppenschacht wallten ihr Dampfwolken entgegen. Als sie halb erschöpft den Eingangssaal erreichte, der sich inzwischen mit dichtem Dampf gefüllt hatte, schob sich Rhodan aus den trägen Wolken heraus und wischte über die Sichtscheibe des Helms. »Jetzt wird es offensichtlich ernst. Keiner von uns kann die alte Technik kontrollieren.« Er sah sich um und machte Denetree auf die eckige Turmsäule oder den Tragepfeiler aufmerksam. Dort leuchtete in den etwa zwölf Ebenen farbiges Licht. Die auffallend starke Beleuchtung der Ebene unterhalb der Decke pulsierte kobaltblau. Mindestens ein Dutzend der Rohre glühten ebenfalls in unterschiedlichen Farben.
»Ich bin hier«, rief von irgendwo Solina in aufkommender Panik.
»Und ich bin links von dir, Perry«, sagte Isaias Shimon. Denetree und Rhodan drehten sich um. Shimon kam in höchster Eile aus der Richtung der Seitenwand und winkte. Rhodan blickte angestrengt in Denetrees Gesicht, über das Schweiß und der Niederschlag des Dampfes liefen. »Schließe deinen Helm, Denetree«, sagte er. »Isaias, geh mit Denetree so schnell wie möglich zum Ausgang. Die Situation gerät außer Kontrolle. Los, schnell!«
»Meinst du wirklich.«, begann Shimon, aber Rhodan winkte ab. »Ich kann euch nichts befehlen. Aber nehmt den Rat eines Erfahrenen an. Beeilt euch! Los!«
»Also gut«, sagte Shimon. »Komm, Denetree. Hier, meine Hand!«
Sie gingen schnell davon. Rhodan sah ihnen einige Atemzüge lang nach, dann konzentrierte er sich wieder auf die Funksprüche und die in Aufruhr geratenen Bezirke der Halle. An diesen Vorgängen, die aus dem Ruder zu laufen begannen, hatten die Energiespindeln keinen Anteil und keine Schuld.
Dann hörten Mahal und er den Hilferuf Arsis Tachims.
Im Lauf der Evolution, vor und während der Paarung, die Millionen und Abermillionen Menttia in leidenschaftlichen Taumel versetzte und an ausgewählten Stellen der Welt vereinigte, wählten manche Individuen die gischtenden Meereswellen des Frühlings und des Herbstes, über denen der Salzduft der Schöpfung sie umhauchte. Andere entdeckten Molekülwolken von Duftpartikeln, die von Wüsten aufstiegen, nachdem periodische Regenfälle sie in Blütenfelder verwandelt hatten. Wieder andere ergötzten sich an den ätherischen Ausscheidungen bedürfnisloser Pflanzen, die in Talkesseln Sommerhitze und Winterkälte überstanden. Als sich die Achsenneigung ihrer Welt zu verändern begann, veränderten sich diese Plätze. Spätestens dies war in der gemeinsamen Erinnerung der Ausgangspunkt; hier dorm es, dort stieg das Meer, dort zog es sich zurück, und andernorts versiegten Duftquellen. Die Menttia, deren Besitz der gesamte Planet bis hinaus in die samtene Dunkelheit des Alls war, hatten sich zu riesigen Gruppen zusammengefunden, ohne ihre Individualität aufzugeben.
Einst war dies unser Paarungsplatz. Ein Talkessel, voll mit Duftmolekülen, die der Wind zu uns herauftrug.
Und das Idyll wurde zum Schauplatz der Kämpfe und des großen Tötens...
Fauna und Flora waren in ihrem Universum gleichberechtigt, selbst wenn ihnen die Intelligenz der Einzelwesen und erst recht die geballte Leistung der Masse fehlten. Erkenntnisfähigkeit, ein Vorgang der Evolution, der ihnen die Unabhängigkeit denkender Wesen sicherte, lehrte die Menttia, die unterschiedlichen Versionen der Energie zu ihrem Nutzen zu manipulieren. Niemals gab es Bedauern darüber, keine Greiforgane zu haben, mit denen man weniger flüchtige Dinge hätte' bauen können. Bis massive Raumschiffe erschienen, von fremden Händen aus Erz erbaut. Die wie Meteoriten in den atmosphärischen Raum hinabstürzten, nachdem das All ihr Kommen von jenseits der sichtbaren Sterne angekündigt hatte.
- Die acht Fremden werden erkennen, dass sie eine Totenstadt durchsuchen. Enttäuscht werden sie sich wieder entfernen. -
- Wenn wir weiterhin die Energie blockieren, können sie nicht starten. -
- Also müssen wir ihnen den Start ermöglichen. -
- Sonst bleiben und siedeln sie auf unserer Heimat...
- Raumschiffe landeten, aus ihnen quöllen fremde Wesen, die schlechter rochen als Blüten, Meersalzwind oder Wüstenblumen. Als die Fremden begannen, den Talkessel zu verwüsten, indem sie klobige Dinge darauf bauten,
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