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PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

Titel: PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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glühten mehrere Rohre auf.
    Wieder prasselten Blitze aus zerstörten Anlagen. Wieder ein Schrei, scharf und erleichtert: »Ich bin losgekommen!«
    Die massiven Rahmen der Glaselemente, die Kealil eingesperrt hatten, führen quälend langsam auseinander. Das Fesselfeld um Ameda schaltete sich ab. Was Arsis rief, verstand Perry in dem Lärm nicht. Durch die blendenden Blitze, den Dampf und die wirbelnden, von den starken Vibrationen ausgelösten Eissplitter sah Perry, wie eine Wand barst und daraus ein Wesen hervorschoss, keine Maschine, sondern.
    ... ein Haluter!
    Ein tiefschwarzer Gigant, der auf Säulenbeinen und Laufarmen rannte, den halbkugeligen Schädel gesenkt und den Rachen mit den blitzenden Zahnreihen aufgerissen hatte. Er trug einen roten Kampfanzug; die riesigen Augen waren weit geöffnet. Die Erscheinung dauerte nur eine halbe Sekunde, dann war der Haluter wieder zwischen den Bauwerken und Anlagen verschwunden und toste auf die steinerne Rampe zu. Sie lag außerhalb von Perrys Sichtbereich.
    »Unmöglich«, ächzte Rhodan. Ein Haluter! Wie kam er hierher? Und noch wichtiger: Wie war er auf die LEMCHA OVIR gekommen? Denn der schwarze Raumer, der an die Fähre angedockt war, musste diesem Wesen gehört haben. Was hatte der Haluter auf der Arche gesucht? Wie hatte er überhaupt von ihrer Existenz erfahren? Die LEMCHA OVIR war im Schutz ihres Anti-Ortungsfeldes Jahrzehntausende lang durch die Milchstraße gerast. Dass dieser Haluter durch Zufall auf sie gestoßen war, grenzte an eine Unmöglichkeit. Aber, und dieser Gedanke verschlug Rhodan endgültig den Atem, wenn es kein Zufall war. was hatte den Haluter bewogen, den Flug der Arche bis zum katastrophalen Ende mitzumachen?
    Und da war noch ein weiterer Gedanke, der Rhodan beunruhigte. Er hatte den Haluter nur für einen kurzen Moment gesehen. Aber in diesem Augenblick. Rhodan schob den Gedanken beiseite. Nein, unmöglich. Völlig unmöglich. Seine Sinne mussten unter der Anspannung verrücktspielen.
    Die mächtige Gestalt rannte weiter und zerstörte, was ihr im Weg stand. Über die Dächer sah Perry, wie jenseits des Durchgangs die Reste der Roboter hochgeschleudert wurden. Er klappte den Helm hoch und wandte sich an Mahal. »Raus hier! Schnell. Hier fliegt gleich alles in die Luft.« Dann rief er: »Denetree! Shimon! Seid ihr in Ordnung?«
    »Wir bewegen uns auf den Ausgang zu«, gab Shimon zurück. »Wir warten auf euch draußen, auf dem Eis.«
    Perry und Mahal flüchteten, so schnell sie konnten, den undeutlichen Geräuschen hinterher, mit denen der Haluter seinen Weg aus dem Eis zurücklegte. Sie würden nicht annähernd mit ihm Schritt halten können.
    Kealil und Arsis meldeten sich. »Wir sind ebenfalls dicht vor der
    Rampe«, sagte der Pilot. »Die Zerstörungen werden weitergehen. Die Anlagen schalten sich selbst ein und aus. Überall Überschlagblitze und Trümmer.«
    »Ameda und Solina sind unverletzt?«
    »Keine Sorge«, rief Ameda. »Wir schaffen es schon!«
    In Abständen von einigen Sekunden bebte der Boden. Hinter den Flüchtenden breiteten sich Dampf und Rauch aus. Blitze und mächtige Funken trieben die Raumfahrer zum Ausgang, die Rampe hinauf und weiter. Die einzige Möglichkeit, das Inferno zu überleben, lag draußen auf der Eisfläche, möglichst weit entfernt von den Felsen und dem Spalt im Eis.
    Denetree schleppte sich 30 Schritte hinter Shimon her und erkannte Teile des Weges wieder, auf dem sie eingedrungen waren. Sie keuchte erschöpft, in den Knien nisteten Schmerz und Ermüdung, sie hatte Hunger und sog ständig vom Flüssigkeitsvorrat des Raumanzugs. Sie wollte nur eins: sich hinlegen und lange schlafen.
    Hinter ihr erhob sich eine wuchtige Mauer. Rechts davon, neben einem der würfelförmigen Häuser, waren Eismassen eingedrungen und bildeten bis zur Decke einige ineinander verdrehte, verquollene und schiefe Säulen. Links lagen Trümmer unter einer Eisschicht, die annähernd die Form einer Bank hatte. Denetree schlurfte darauf zu und setzte sich; ihr weicher Tornister drückte gegen die Rückenlehne. Wolken aus schweißnasser Luft entwichen, als Denetree den Raumanzug öffnete.
    Sie atmete vorsichtig die eisige Luft ein und schloss, nur für einen Moment, die Augen. Zwischen die dicken Moospolster der Sauerstoffbäume gekauert, neben meinem Bruder Venron, dem Einzigen, mit dem sie offen reden konnte. Sie erzählten sich erfundene Geschichten von den Sternen, von der Freiheit, die es zwischen ihnen geben musste, den

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