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PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

Titel: PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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langem, was Raumschiffe sind und wozu sie dienen. Sie beobachten uns, und jetzt besonders mich. Er stellte Mahals Waffe auf den feinst gebündelten Thermostrahl und geringe Leistung ein und begann, das grobe Bild einer Space-Jet in den Schnee zu brennen. Dampf stieg auf, wo der Strahl auftrat, und im Morgenlicht traten die dünnen Schatten deutlich hervor.
    Dann folgte der Umriss eines Haluters, der stilisierte Blumen in zweien seiner Hände hielt. Schon die ersten Versuche, damals, in meiner Jugend, überlegte Rhodan, waren nonverbal. Jene Platte, die einer Raumsonde mitgegeben wurde. Mit der berühmten Zeichnung von da Vinci. Oder war es Michelangelo? Ich unternehme im Grund nichts anderes.
    Er wartete, kennzeichnete den Haluter mit dem Symbol einer Sonne und strich beide Bilder mit langen Bahnen durch, nachdem er von der Jet ausgehend einen Pfeil zu den Sternen gezeichnet hatte. »Denetrees angeblicher Hüter«, murmelte er. Er drehte sich um neunzig Grad und »zeichnete« den schildkrötenähnlichen Shift. Neben dem akonischen Raumfahrzeug entstanden acht humanoide Gestalten, die ihrerseits angedeutete Blumen in den Händen hielten und ebenfalls ein Sonnenzeichen erhielten.
    Die beobachtenden Spindeln waren aufmerksam geworden. Der Schwarm schien sich langsamer und tiefer über dem Boden zu drehen. Perry hätte lieber versucht, mit den eingeschränkten Möglichkeiten des Shifts zu arbeiten, mit wechselnden Sendeenergien etwa, aber bei diesen simplen Bildern ging er das geringste Risiko eines Missverständnisses ein. Nonverbale Kommunikation, zurück zu den Wurzeln. Sahen die Luftfische mit ihren energetischen Sinnen dasselbe wie er mit menschlichen Augen?
    ». und die guten Ankömmlinge«, sagte er. Vom Shift aus entstand eine Reihe von Punkten, die zu den Sternen führen sollte, und zu den beiden Raumschiffen, die als Kreis und abgeflachter Kreis gezeichnet wurden. Dann war der Energiepack des Kombistrahlers leer. »Und was nun?«
    Die Antworten der Lichtfische konnten naturgemäß nur darin bestehen, dass sie die Energien freigaben. Falls sie den Sinn seiner Eiskritzeleien begriffen hatten. Ihm blieb nichts anderes übrig, als zu warten. Plötzlich fiel ihm noch eine Variante ein, und er drehte sich ein zweites Mal zur Seite. Dann zeichnete er mit dem zweiten Strahler das annähernd U-förmige Bruchstück der Arche, viele kleine Männchen und viele große Blumen neben einem Sonnensymbol. Schließlich wusste er nicht mehr weiter und begann vom Shift herunterzuklettern.
    Vielleicht brauchten die Spindeln viel Zeit, um überlegen und entscheiden zu können.

Nach dem Desaster
    Echkal cer Lethir blickte zum Podest hinüber. Der Maphan Jere von Baloy saß nicht in seinem Kommandantensessel; er schlief also noch immer, so, wie es der Dienstplan auswies. Nur die Position des Piloten war besetzt.
    Seit seinem Gespräch mit der terranischen Kommandantin war mit der Ungeduld, dem Gefühl, das sie einem Irrtum nachhingen, den sie teuer bezahlen würden, die hilflose Wut in Echkal gewachsen. Den Ersten Offizier störte mittlerweile nahezu alles, was er sah. Sharita Coho war eine Terranerin, wie man sie aus den akonischen Geschichtsbüchern kannte: selbstgerecht, herrisch, arrogant, als gehöre das Universum ihrem Volk, und nur ihrem Volk allein. Echkal cer Lethir traute ihr alles zu, nur eines nicht: einen Fehler einzugestehen.
    Die Demütigung, die ihr die Siebente akonische Flotte unter Admiral Mechtan von Taklir vor einigen Tagen hinzugefügt hatte, musste in ihr arbeiten. Echkal hätte sich an ihrer Stelle nicht so einfach geschlagen gegeben. Er hätte nach außen hin Kooperationsbereitschaft signalisiert und im passenden Moment zugeschlagen. Nicht gerade die feine Art, aber ihm, Echkal, wäre keine andere Wahl geblieben; es ging um das Überleben seines stolzen, aber Meinen Volkes im Angesicht der terranischen Übermacht. Und wenn es um das Überleben ging, war vieles erlaubt. Eigentlich sogar alles.
    Der Energieabfall, der die LAS-TOOR plagte, musste das Werk der Terraner sein. Ihr wissenschaftlich-technisches Potential überstieg das der Akonen um das Vielhundertfache. Und dank Perry Rhodan würde die PALENQUE Zugriff auf dieses Potential haben. Wer konnte schon wissen, was die Terraner auf Maahkora noch angestellt hatten? Die nagelneue Space-Jet mochte nur eine Ablenkung sein, unter deren Schutz die eigentliche Aufrüstung stattgefunden hatte.
    Soweit, so schlecht. Echkal cer Lethir kam aus kleinen Verhältnissen.

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