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PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

Titel: PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Betroffenheit. »Durch sein Wahnsinnsrennen hat er uns alle gerettet. Warum er die Jet gestohlen hat, und wohin er fliegt. keine Ahnung. Hat er dir seinen
    Namen genannt?«
    »Der Hüter hat einen Namen?« Denetree dachte einen Moment lang nach. »Nein. Er hat nichts gesagt. Er hat mich beschützt und abgesetzt, als würde er sich davor fürchten, mich zu verletzen.«
    »Haluter hin oder her. Gehen wir zum Shift zurück«, murmelte Ameda kühl. »Es ist kalt, und hier draußen kommen wir nicht weiter.«
    »Tja«, meinte Mahal. »Wären wir Haluter, dürften wir frei herumfliegen.«
    »Mit gestohlenen Jets. Das ist das größte Rätsel«, knurrte Rhodan und stapfte weiter. »Was tut. wozu braucht ein Haluter unsere verdammte Jet?«
    Wieder blieb ihnen nur hilfloses Schulterzucken. Die leuchtenden Luftfische verfügten also offensichtlich über eine klare Unterscheidungskraft. Sie hatten den vierarmi-gen Haluter nicht mit humanoiden Gestalten verwechselt, und dass er das Raumfahrzeug der zweiarmigen Zweibeiner von ihrem Planeten entfernte, war sicherlich in ihrem Sinn.
    Wieder vibrierte der Boden. Solina deutete auf einen dunklen Punkt in der weißen Einöde. »Dort steht unser Shift. Wir brauchen jetzt keinen Kompass, Perry.«
    »Schon gut. Gehen wir.«
    Sie setzten sich mit müden Schritten in Bewegung. Einige öffneten die Helme und versuchten, nicht an der kalten Luft zu ersticken. Später, sagte sich Rhodan, konnten die Syntrons die Aufnahmen der Anzugkameras auswerten. Das würde seine Vermutungen bestätigen. Vielleicht sogar die eine aberwitzige, die er für sich behalten hatte. In diesem Fall würde er Hilfe anfordern müssen. Ganz spezielle Hilfe.
    Die Vibrationen des Eises wurden stärker, verebbten, hörten ganz auf und kamen verstärkt wieder. Dann schob sich krachend und dröhnend ein kugeliger Körper hinter ihnen aus dem Eis, stahlgrau und groß wie ein Shift. Eisplatten, Schnee und mannsgroße, dicke Splitter überschlugen sich in der Luft und prasselten zu Boden. Ein Zylinder mit halbkugeligem Abschluss wuchs fünf. zehn, fünfzehn Meter in die Luft, wurde zu einem Turm, dessen runde Kappe sich knarrend hob und große Öffnungen freigab.
    »Weg hier!«, brüllte Rhodan. Die Raumfahrer hasteten wieder unbeholfen auf den Shift zu. In den Öffnungen unter dem halbkugeligen Dach der dicken Röhre erschienen flackernde Lichter, dann schob sich eine massive Projektormündung langsam hervor. Das Ende der Röhre begann sich zu drehen, der Projektor schien ein Ziel zu suchen, hob und senkte sich und schwenkte hin und her. Rhodan war sicher, dass dieser massige Turm ein Relikt der Station aus den Kämpfen der Akonen gegen die Leuchtfische war.
    Perry bewegte sich, so schnell er konnte, von dem Geschützturm fort, aber wenn er und die anderen Flüchtenden Ziele des Zielsuchers darstellten, bedeuteten weitere 50 Meter Abstand gar nichts.
    Der Projektor oder die Energieerzeuger innerhalb des stählernen Turms summten. Das Geräusch jaulte höher und stieg in den Ultraschallbereich. Die Raumfahrer hatten ungefähr 300 Meter zwischen sich und das Gerät gebracht, als sich die erste Glutbahn aus dem Projektor löste. Ein ohrenbetäubendes Kreischen hallte über die Eisfläche.
    Der sonnenhelle Strahl schlug in die schwarze Kuppel des eingeschmolzenen Wracks ein, ließ es aufglühen und detonieren. Der Projektor senkte sich und sprang abermals an; wieder erschütterten Detonationen den Boden. Die Raumfahrer wurden langsamer und blieben stehen, drehten sich um und starrten das Vernichtungswerk an.
    Die Waffe der alten Akonen arbeitete wie ein besonders energiereicher Thermostrahl. Das Eis verwandelte sich in gewaltige Dampfwolken, aus denen die glühenden Trümmer des detonierenden Wracks in alle Richtungen geschleudert wurden. Die hastenden Gestalten warfen in den aufflammenden Strahlen lange, harte Schatten; das Eis unter ihren Sohlen zitterte und bebte unaufhörlich. Nach einigen Minuten und etwa zehn Schüssen, die jedes Mal von dem grellen Kreischen begleitet wurden, begann der Kopf des Geschützes rot zu glühen, wurde dann weiß glühend und löste sich auf. Knirschend schob sich der Schaft der Anlage in den Boden zurück, umwabert von Dampf und Flammen. Aus dem tiefen Trichter im Eis, der unsichtbar hinter Rauchwolken schmolz, ertönten schmetternde Detonationen.
    Der Lärm hatte die Raumfahrer halb taub gemacht. Langsamer gingen sie weiter und drehten sich häufig um. Das Beben war vorbei. Perry Rhodan

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