PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten
überlegte schweigend; es gab keine harten Fakten. Möglicherweise, vermutlich, vielleicht, wahrscheinlich - die Rätsel wurden weder geringer noch Meiner. Er fand als Erster die Sprache wieder.
»Die Feuerspindeln haben möglicherweise erkannt, dass der Halu-ter gegen die Technik des alten Stützpunkts gekämpft hat. Daher erlaubten sie ihm, den Planeten zu verlassen. Der Energieausbruch wird sie wieder anlocken, glaube ich.«
»Vielleicht wird der Bericht, den wir gefunden haben, uns letzte Gewissheit verschaffen. Dieses Wrack. es war Teil des zweiten Schiffes, der LEMCHA OVIR.« Auch Solinas Stimme war anzumerken, dass sie erschöpft war.
»Du meinst, die LEMCHA OVIR hat die schwarze Kugeljahrtausendelang mitgeschleppt?«, fragte Denetree ungläubig.
»Genau das meint sie«, schaltete sich Arsis ein. »Und das uralte Projektorgeschütz hat wahrscheinlich kein größeres und besseres Ziel gefunden.«
»Zufall, dass es nicht den Shift beschossen hat?«, wollte Ameda wissen.
»Erst die Zerstörungen, die der Haluter in der Station angerichtet hat, haben alle möglichen Schaltungen ausgelöst«, antwortete Rhodan. »Und so gab es Kettenreaktionen verschiedener Art.«
»Uns hat es verschont«, sagte Shimon. »Aber wir sind noch lange nicht in Sicherheit.«
Die Dunkelheit hatte abgenommen, über dem Horizont wuchs ein grauer Streifen. Rhodan zog den rechten Handschuh aus und tastete sein Multiarmband ein. Keine Funktion. Der Shift schien sich im vagen Morgenlicht zu nähern. Schweigend, wieder mit geschlossenen Raumanzugshelmen, erreichten die Expeditionsteilnehmer die halb eingeschneite Maschine und zwängten sich nacheinander hinein. Die Tornister blieben wegen der Enge in der Schleuse gestapelt.
Rhodan wartete geduldig und suchte den Himmel ab. Er dachte an verschiedene Möglichkeiten, sich mit den leuchtenden Wesen zu verständigen, jetzt, da sie ihre Intelligenz bewiesen hatten. Aber auch einige Zeit nach den Energieausbrüchen zeigte sich kein Lichtspin-del-Schwarm.
Solina winkte ihn in die Schleuse. Die äußere Schleusentür schloss sich. »Es ist eng, aber warm«, sagte die Historikerin mit einer knappen, einladenden Geste. »Erholsamer Schlaf, fürchte ich, wird sich als Unmöglichkeit herausstellen.«
»Was immer auch passiert«, sagte Kealil und zapfte die kaffeeartige Flüssigkeit aus dem Spender, »einige Zeit können wir warten, ohne zu verhungern.«
»Aber es sollte bald etwas passieren«, antwortete Rhodan und rang sich ein zuversichtliches Lächeln ab.
Wohin lenkte der Haluter die Space-Jet? Sie konnten nur mutmaßen. Die PALENQUE und die LAS-TOOR waren nur eingeschränkt einsatzbereit. Ihre Orter würden die Jet nicht weit verfolgt haben können. Und selbst, wenn Rhodans ungeheuerlicher Verdacht in Bezug auf den unbekannten Haluter zutreffen sollte - in dieser Frage half es ihm vermutlich nicht weiter. Er spielte die Aufnahme seiner Anzugkamera ein, verfolgte die vierarmige Gestalt in ihrem roten Anzug. Nein, es konnte nicht sein.
In der drangvollen Enge des Shift-Cockpits setzte Rhodan sich auf eine Sesselarmlehne, trank den stark gesüßten Akon-Kaffee und zermarterte, die Augen geschlossen, sein Hirn nach der Möglichkeit eines Auswegs. Er war für einige Minuten eingenickt, als ihn die Stimme des Piloten hochschreckte. »Da sind sie! Mehr als vor der Notlandung!«
Ein Schwarm Spindeln, in den ersten Sonnenstrahlen schwach sichtbar, flirrte kreisend um den Shift.
Rhodan nickte schwer und sprach sich innerlich Mut zu. Dann streckte er die Hand aus und sagte zu Hyman Mahal: »Gib mir bitte deine Waffe.«
»Was hast du vor?«
»Ich gehe hinaus«, antwortete Rhodan kalt entschlossen, »und zwinge jeden einzelnen Feuerfisch, uns als neue Freunde zu akzeptieren.«
»Viel Glück dabei«, bemerkte Solina kopfschüttelnd.
Ameda Fayard starrte ihn an und hob ihre Waffe. »Soll ich dir helfen?«
»Nein, danke. Ich brauche Einfälle, keine Zielangaben.«
Rhodan schob die zweite Waffe in eine Schlaufe des Anzugs, quälte sich aus der dampfenden Enge des Cockpits, schloss die Schleuse und den Raumanzug und kletterte mit einiger Mühe zum höchsten Punkt des gedrungenen Shifts, an dem er einigermaßen sicher stehen konnte.
Trotz des Sonnenlichts sah er den Schwarm, der in etwa 200 Metern Höhe über dem Shift kreiste.
»Sofortumschalter!«, murmelte er. »Hat ein bisschen gedauert.« Die leuchtenden Luftfische, dachte er, beherrschen die Energiemanipulation und wissen zweifellos seit
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