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PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

Titel: PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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auszumachen.
    »Ob die Sonnenfisch-Spindeln auch die Notgelandeten belästigen oder gar ernsthaft angreifen?«, fragte Arsis in die Stille hinein.
    »Das ist, um es vorsichtig auszudrücken, nicht unwahrscheinlich«, antwortete Rhodan. »Der einzige willkommene Eindringling war wohl bisher der Haluter.«
    »Wir können nicht helfen«, sagte Arsis. »Weder den Le-murern noch uns selbst.«
    Rhodan nickte nur. Während sich der Schwarm im hellen Sonnenlicht auf der spiegelnden Fläche in bizarren, ständig wechselnden Mustern um den Shift bewegte, warteten die Raumfahrer auf den Erfolg oder Misserfolg von Perrys nonverbaler Kommunikation.

Die Entscheidung der Menttia
    - Was sollen wir wegen der Fremden unternehmen? -
    Seit das große Metallrad in der Lufthülle zerborsten und in Teilen im Heimatplaneten eingeschlagen war, konnten die Schwärme nicht mehr als ein reichliches halbes Tausend Individuen zählen. Während die Menttia mit ihren energetischen Sinnen alle Aktivitäten der Fremden erkannten und zu deuten versuchten, begannen sie zu verstehen, dass die Ankömmlinge sich von jenen Eroberern unterschieden, die mit tödlicher Energie in der Vergangenheit so grausam unter den Schwärmen gewütet hatten.
    - Wenn wir die Sperren behutsam lockern, werden die Fremden durch ihre Handlungen ihre wahren Absichten offenbaren. -
    Das riesenhafte Kollektiv hatte beschlossen. Die Menttia der weißen Winde verstanden und bewegten sich auf die Eindringlinge zu, vereinigten sich mit dem wartenden Schwarm und absorbierten deren Eindrücke. Sie hatten einem völlig fremden Wesen - sie hatten dessen Landung nicht beobachten können -, das für die Zerstörung jener Siedlung aus der Vergangenheit verantwortlich war, den Start von ihrer Welt gestattet. Der Fremde war mit einem Raumfahrzeug der »anderen« geflüchtet.
    - Wir können jederzeit verhindern, dass die wenigen Fremden uns gefährlich werden. -
    - Wir werden ihnen also die technische Freiheit wiedergeben. -Eine strahlende Wolke senkte sich in machtvollen Spiralen über die polare Eisfläche auf die zwei winzigen Punkte. Binnen kurzer Zeit breitete sich über der Zone der Zerstörung, in Dampf und Schmelzwasser, das in Strudeln irgendwo im Eis versickerte, das seltsame Licht aus Sonnenstrahlen und einer unzählbar großen Zahl leuchtender Menttia aus, die über den einfachen, aber deutlichen Zeichen aus Vertiefungen und Schatten schwebten und deren Sinn verstanden hatten.
    Solina Tormas schreckte als Erste hoch, stieß Kealil Ron an und deutete auf die Sichtscheiben, auf denen der letzte Schnee in einzelnen Tropfen schmolz.
    »Wenigstens in der Beleuchtung gibt es Änderungen«, murmelte
    Rhodan Sekunden später. Er zwängte sich zwischen Isaias und Arsis hindurch und kroch durch die Schleuse ins Freie. Zum ersten Mal sah er eine solch große Menge leuchtender Luftfische, hinter deren Schwarm die Sonne verschwand. Als er den Kopf hob und in das Strahlen starrte, hörte er hinter sich ein Knacken, dann die typischen Geräusche eines anlaufenden Bordaggregats.
    »Perry! Wir haben wieder Energie!«, rief Kealil aus dem Pilotensitz. Zehn Sekunden später rief Arsis: »Nur der Funk bleibt tot. Aber vielleicht.«
    Langsam drehte sich Rhodan um. Es war früher Nachmittag. Über dem Eisfeld lag unverändert der bronzefarbene, schattenlose Glanz der Kollektivintelligenz. Seine Eiszeichnungen waren nicht mehr deutlich zu erkennen. Er nickte, grinste kurz und quälte sich wieder ins Innere des Shifts. »Die Spindeln diktieren unsere Möglichkeiten«, sagte er. »Wenn wir schon den Funk nicht gebrauchen können, versuchen wir es im persönlichen Gespräch. Wollten wir nicht zum Shift hinüberfliegen?«
    »Das schaffen wir schneller mit den Raupen«, meinte Kealil, der an seinem Pult auf Tastfelder tippte, Schalter umlegte und wartete, bis die Rampe knirschend eingefahren und die Schleuse geschlossen war. Er lachte kurz. »Festhalten, Freunde.«
    Die Raupenketten ruckten an. Binnen weniger Atemzüge gewann der Shift an Fahrt und rumpelte mit durchdrehenden Raupenketten geradeaus. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 180 Stundenkilometern; die Vibrationen rüttelten die Besatzung durch. Acht Mann füllten den Innenraum fast völlig aus, klammerten sich an jedem Griff und aneinander fest und versuchten, den Piloten nicht zu behindern. Zwei steile Fontänen wirbelten hinter den Raupenketten schräg in die Höhe, während der Shift die geringe Distanz zum Kriecher zurücklegte.
    »Wenn der

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