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PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

Titel: PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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straffte seine Gestalt. Er trug einen uniformartigen schwarzen Einteiler, schwarz wie das All, schwarz wie die Kleidung des Verkünders der vor hundertfünfzig Jahren damit begonnen hatte, das Projekt Exodus ins Leben zu rufen. Ein Kreis schien sich zu schließen.
    »Fangfelder aktivieren«, sagte er.
    An den Flanken der GALAN BAL entstanden grauweiße Trichter und drehten sich.
    »Initialreaktion einleiten.«
    »Initialreaktion wird eingeleitet.«
    Deshan stellte sich vor, wie die Fänger ihre Abhijn-Kraft nutzten, um die Wechselwirkungswahrscheinlichkeit der eingefangenen Neutrinos zu erhöhen. In den Fangfeldern glühte es, als Neutrinos und Antineutrinos zerstrahlten.
    »Beschleunigungsphase hat begonnen«, sagte der Cheftechniker.
    Andruckabsorber, künstliche Gravitation, Navigationsschilde, ambientale Systeme - alles funktionierte einwandfrei. Andere, kleinere Bildschirme zeigten, wie die ACHATI UMA, Suen und Lemur hinter dem kilometerlangen Schiff zurückblieben.
    Deshan Apian drehte sich zu den Männern und Frauen im Kont-rollzentrum um. »Wir sind unterwegs.«
    Zwei Stunden später leuchtete die Initialreaktion in den Fangfeldern der ACHATI UMA. Das letzte Exodus-Schiff verließ das Sonnensystem, änderte anschließend den Kurs und beschleunigte auf fast Lichtgeschwindigkeit. Die Reise zu den Sternen und in die Zukunft begann.

Levian Paronn - 5853 dT(50547v.Chr.)
    ACH ATI UMA: Zwölf Jahre nach Beginn des Dilatationsflugs;
     
    Dieser Raum war speziell abgesichert und konnte nur vom Kommandanten der ACHATI UMA betreten werden. Die aktiven Sicherheitssystemen hätten unbefugte Personen bei dem Versuch, ihn zu betreten, erst gewarnt und dann eliminiert.
    Levian Paronn saß an einem hufeisenförmigen Tisch mit diversen Schaltelementen, und als er eins von ihnen berührte, wurde es dunkel, und die Wände schienen an Substanz zu verlieren. In Wirklichkeit entstanden an ihnen holografische Darstellungen der Umgebung des Schiffes, und der Beobachter gewann den Eindruck, mitten im All zu schweben. Paronn lehnte sich im Sessel zurück und blickte zu den fernen Sternen. Hier am Rand des Spiralarms wuchsen die Entfernungen zwischen ihnen, und voraus lag ein leerer Bereich, der diesen Spiralarm der Galaxis vom nächsten trennte.
    Die Erhabenheit des Alls schenkte ihm Ruhe, selbst nach all den Jahren. Eine Zeit lang genoss Paronn die stille Pracht, beugte sich dann wieder vor und berührte eine Schaltfläche. Direkt vor ihm bildete sich ein weiteres Projektionsfeld und zeigte Apsuhol in ihrer ganzen Pracht: die Galaxis, ein riesiges Feuerrad aus Milliarden von Sternen. Und darin blinkten sechsundvierzig Punkte, zeigten die errechneten Positionen der anderen Exodus-Schiffe an.
    »Lemurs Saat ist ausgestreut«, sagte Paronn leise. Er hatte sein Werk vollbracht. Bis auf das, was noch vor ihm lag: die Zukunft. Für viele war sie ungewiss, er indes glaubte zu wissen, was sie für ihn bereithielt.
    Levian Paronn lächelte. Er war heute zuversichtlicher denn je. Aber die endgültige Bestätigung, dass er das Richtige getan hatte, würde er erst erhalten, sobald er den Freund wieder traf, der noch gar nicht geboren war.
    Seine Finger tasteten zu einer weiteren Schaltfläche, und ein Fach
    im Tisch öffnete sich. Darin lag das Aufzeichnungsmodul, das er vom Chronisten Deshan Apian erhalten hatte, und die Hälfte eines Zellaktivators, den er wahrscheinlich nie fertigstellen konnte, weil ihm zu viele Komponenten fehlten. Er hoffte inständig, dass die anderen dem Original an seiner Brust nachgebauten Geräte wie vorgesehen funktionierten, denn Materialmangel hatte ihn gezwungen, hier und dort zu improvisieren.
    Warum hatte er mit dem vierarmigen Freund nicht darüber gesprochen? Er hatte das versäumt, als es noch möglich gewesen wäre, und dann hatten sich die Ereignisse überstürzt und ihm keine Zeit mehr dazu gelassen.
    Keine Zeit...
    Das klang wie eine Ironie des Schicksals. Jetzt, nach dem Beginn der Großen Reise, hatte er mehr Zeit, als ihm lieb sein konnte. Kinder würden an Bord der ausgesandten Schiffe geboren werden, heranwachsen, alt werden und sterben, auf der Flucht vor einer Bedrohung, die das Volk von Lemur an den Rand des Abgrunds brachte. Die Wahrheit über die Bestien, die wie eine Heimsuchung über die Galaxis kommen würden, hätte ihm niemand geglaubt.
    »Wenn es mir doch nur möglich gewesen wäre, dir alles zu sagen, Deshan«, murmelte Paronn.
    Bilder flimmerten vor seinen Augen, so schnell, dass er

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