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PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

Titel: PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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glichen sie sich für Roder Roderich wie ein Ei dem anderen.
    Er lächelte, als ihm etwas einfiel.
    »Hat euch schon mal jemand >Blues-Brothers< genannt?«, fragte er.
    »Ich vermute, das ist irgendeine humorvolle Anspielung«, erklang Yülhans tiefe Grabesstimme.
    »Wir verstehen nicht, warum du immer versuchst, lustig zu sein«, sagte Trülhan, dessen Translator auf eine Stimme mit normaler Klangfarbe eingestellt war und der dazu neigte, auch für seinen Bruder zu sprechen.
    »Weil das Leben so ernst ist, dass man heulen müsste, wenn es nicht ab und zu etwas zu lachen gäbe«, erwiderte Roder Roderich. Sein Lächeln wuchs in die Breite, als er die beiden Blues musterte. Yülli und Trülli zählten zu seinen besten Freunden, nicht nur unter den Prospektoren der PALENQUE, sondern überhaupt, und ganz gleich, was alle anderen behaupteten: Blues hatten ein Mienenspiel. Allerdings war es sehr subtil, und Roderich glaubte inzwischen, die ersten halb verborgenen Hinweise deuten zu können. So ernst und erhaben sich Yülli und Trülli manchmal gaben, die kleinen verbalen Duelle gefielen auch ihnen. »Manchmal habe ich das Gefühl, dass nur Catchpole mich versteht. Er sieht die Dinge nicht so eng.«
    »Zwar habt ihr Menschen nur zwei Augen«, sagte Yülhan. »Aber es ist mir trotzdem ein Rätsel, wie ihr Dinge >eng< sehen könnt.«
    »He, Yülli, was bist du, ein als Blue verkleideter Maahk? Wir sollten deinen Atem mal auf Methanspuren untersuchen.«
    »Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es gewissen von dir benutzten Redewendungen an Präzision mangelt«, erwiderte Yülhan mit einer Stimme, wie sie tiefer kaum sein konnte. »Etwas mehr Rationalität wäre nicht schlecht für dich.«
    Roder Roderich warf einen kurzen Blick auf die Kontrollen, obwohl das eigentlich nicht nötig war - der Bordsyntron steuerte den Kriecher zuverlässiger als jeder organische Pilot. Das galt insbesondere, seit sie die Kriecher zusammen mit Pearl Laneaux zu Fahrzeugen mit größerer Eigenständigkeit aufgerüstet hatten.
    »Zu viel Rationalität ist wie zu viel Salz in der Suppe des Lebens«, dozierte er. »Sie verdirbt den Geschmack. Ich nehme an, ich bin noch in der Wiege von eurer Kreatur des Humors berührt worden.«
    »Es gibt keine Kreatur des Humors«, sagte Yülhan.
    »Aber es gibt die Kreatur der Leichtfertigkeit und der Dummheit«, fügte Trülhan hinzu.
    »Ich bin weder leichtfertig noch dumm«, verteidigte sich Roderich. »Falls eure Kreatur nach mir gesucht hat, dann am falschen Ort.« Er deutete am größeren der beiden Blues vorbei zum Heckbereich. »Ist da hinten alles in Ordnung, Trülli?«
    »Diesmal dürfte es kaum darum gehen, Gesteinsproben und dergleichen zu analysieren. Und ein Lazarettschiff sind wir gewiss nicht. Dieser Einsatz erscheint mir nicht besonders sinnvoll.«
    »Ich verstehe, was du meinst. Wenn wir im Asteroidengürtel Überlebende der Arche finden, können wir kaum medizinische Hilfe leisten, das stimmt.
    Aber wir sind sehr wohl imstande, die PALENQUE und auch die Akonen der LAS-TOOR zu benachrichtigen.«
    »Wenn wir Überlebende finden, wird dir das Lachen vergehen, Roder«, sagte Yülhan, und diesmal schauderte Roderich, denn die Stimme schien wirklich aus einem Grab zu kommen. So stellte man sich die Stimme des Todes vor, der zu einem sprach. »Weil die vielgestaltige Kreatur des Chaos bei ihnen sein wird.«
    »Yülli?«
    »Ich heiße nicht... «
    »Ja, ja, ich weiß. Bitte verändere die Justierung deines Translators. Da kann man wirklich das kalte Grausen kriegen.«
    »Vier?«, kam die Stimme von Crest Julian Catchpole aus dem Hy-perfunk-Lautsprecher. Er hatte die Leitung der aus vier Kriechern bestehenden Einsatzgruppe übernommen.
    »Noch immer hier«, sagte Roder Roderich.
    »In zehn Minuten erreichen wir den Asteroidengürtel. Ausschwärmen wie geplant.«
    »In Ordnung, Opa. Nummer Vier übernimmt zugewiesenen Suchsektor.«
    »Vier, ich sollte mit Sharita über dich reden, Roder. Du lässt es an Respekt dem Alter gegenüber mangeln.«
    »Zwei gegen einen, ist das etwa fair?«
    Catchpoles Gesicht erschien kurz auf dem Schirm: der Kopf kahl, die Haut gebräunt und faltig. In den Augen lag der Glanz von ruhiger, gemütlicher Abgeklärtheit. »Wer hat behauptet, dass das Universum immer fair sein muss, Jungcher? Haltet aufmerksam Ausschau, Vier. Dort vor uns könnte es Wrackteile mit Überlebenden geben.«
    »Alles klar, Julian. Wir passen auf.«
    »Und treib Yülhan und Trülhan nicht zur

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