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PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

Titel: PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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historischen Informationen verkaufen, die wir aus den Datenspeichern der Sternenarchen gewonnen haben«, warf Yülhan ein. »Unsere Anteile...«
    »Energetische Signaturen«, unterbrach Trülhan seinen Bruder.
    Sie erschienen sofort im holografischen Feld vor dem Bugfenster: bunte Balken, deren Farben und Länge auf Art und Ausmaß der angemessenen energetischen Emissionen hinwiesen.
    »Plasmabrände bei zwei Wrackteilen«, sagte Trülhan, der die Auswertung vornahm. »Bei einem weiteren Fluktuationen, die auf unterschiedlich starke chemische Reaktionen hindeuten.«
    Der Zoom holte die entsprechenden Teile heran, und Roderich sah geborstene Komponenten, die einst Teil der Sternenarche LEMCHA OVIR gewesen waren. Die Faust eines Titanen schien sie gepackt, geschüttelt und dann fortgeworfen zu haben. Kabelstränge ragten wie zerrissene Sehnen ins All, und geplatzte Fenster starrten wie tote Augen in die kalte Dunkelheit. Ein stummer Tanz fand dort draußen statt, Choreografien von einer Katastrophe, von einer Kol-lision, die enorme kinetische Energie freigesetzt und die Arche auseinandergerissen hatte: Asteroiden und Wrackteile drehten sich auf der Bühne dieses bizarren Balletts, jedes Objekt mit einem eigenen Bewegungsmoment ausgestattet, das es von den anderen forttrug oder ihnen näherbrachte. Während Roderich das Geschehen noch beobachtete, stieß ein Fragment mit einem kleineren Asteroiden zusammen und platzte wie eine Samenkapsel, die darauf gewartet hatte, ihren Inhalt freizusetzen. Hervorgerufen wurde dieser Effekt von einer explosiven Dekompression. Zumindest ein Teil des Fragments schien noch eine Atmosphäre enthalten zu haben, und die verlor sich schlagartig im Vakuum des Weltraums, riss dabei alles mit sich, kleine Trümmer und...
    »Roder...«, zwitscherte Trülhan.
    »Ja, ich habe sie gesehen.« Zwei humanoide Gestalten, die der Zoom mit der gleichen gnadenlosen Gleichgültigkeit zeigte wie den Rest. Zwei Lemurer, Nachkommen jener, die vor fünfzigtausend Jahren objektiver Zeit aufgebrochen waren. Tot.
    »Sie sind beide hier«, sagte Yülhan, und die Frauenstimme des Translators bildete einen sonderbaren Kontrast zu den Worten. »Die vielgestaltige Kreatur des Chaos und die schwarze Kreatur des Todes.«
    Roderichs Finger huschten über die Kontrollen, als er die aktuellen Ortungsdaten abrief und korrelierte. »Gibt es Wrackteile mit funktionierenden Lebenserhaltungssystemen? «
    Die meisten bunten Balken verschwanden aus dem Holofeld. Zwei blieben, und nach wenigen Sekunden war nur noch einer übrig.
    »Eine weitere energetische Signatur«, sagte Trülhan. »Und sie nähert sich dem Wrackteil mit den noch funktionierenden Lebenserhaltungssystemen.«
    Eine Kugel erschien im Holofeld, und Roderich sah, wie Manövrierdüsen feuerten, den Kurs korrigierten. »Überlebende!«
    »Darauf deutet alles hin«, bestätigte Yülhan.
    Roder Roderich aktivierte das Hyperfunkgerät. »Nummer Vier ist fündig geworden, Julian. Wir haben nicht nur Wrackteile gefunden, sondern auch Überlebende. Ich beabsichtige... «
    »Achtung«, ertönte plötzlich die synthetische Stimme des Bordsyntrons, und Roderich sah, wie sich das grüne Glühen des
    HÜ-Schirms um den Krieger legte. »Invasive energetische Interferenzen.«
    »Yülli? Trülli?«
    »Sondierung läuft.« Diesmal beklagte Yülhan sich nicht über den Spitznamen. »Starke Emissionen bei einem der größten Asteroiden. Sie stammen nicht von Wrackteilen der lemurischen Sternenarche.«
    »Menttia?«
    Damit meinte Roderich die Energiewesen, die vom fünften Planeten des Ichest-Systems stammten und sich bis vor wenigen Tagen Menschen gegenüber feindselig verhalten hatten.
    »Negativ.«
    Der HÜ-Schirm flackerte, und Kriecher IV begann zu zittern wie ein Geschöpf, das sich fürchtete.
    »Wir haben Probleme, Julian«, sagte Roderich laut. »Irgendwer oder irgendwas versucht, Einfluss auf uns zu nehmen.«
    »Es besteht keine Hyperfunkverbindung mehr«, teilte ihm die Syntron-stimme mit.
    Erneut veränderte sich die Darstellung des holografischen Felds, und ein großer Asteroid erschien, fast tausenddreihundert Kilometer lang und mehr als achthundert breit. Zahlreiche Krater zeigten sich in der grauschwarzen Oberfläche.
    »Von dort kommen die invasiven Interferenzen?«
    »Ja«, bestätigte Yülhan knapp.
    »Aber dort gibt es... nichts.«
    »Auf ihm nicht, aber in ihm.«Yülhan trat neben den Pilotensitz, streckte eine mit vier Hauptfingern und drei Daumen ausgestattete

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