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PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

Titel: PR Lemuria 06 - Die längste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Transmitter gezerrt und anschließend unsanft wieder auf die Füße gestellt. Seitdem spreizte er den Arm ab, den der Koloss umfasst hatte.
    »Gebrochen?«, fragte Rhodan.
    »Eher zerquetscht«, ächzte der Exobiologe.
    »Was ist mit Boryk?«
    Shimon stutzte. Irgendwie schaffte er es, den Kleinen immer noch im Arm zu halten. »Er lächelt im Schlaf«, stellte er fest.
    »Dann ist wenigstens er glücklich«, vermutete Solina. »Er spürt die Nähe der Wächter.«
    »Wenn sie wenigstens Wächter wären«, platzte van Küspert heraus. »Dagegen hätte ich ja nichts einzuwenden.«
    Norwell fluchte. »Wir sind vom Regen in die Traufe geraten.«
    »Ich weiß zwar nicht, was das bedeutet«, sagte die Akonin, »aber ich frage mich, was mit uns geschehen wird.«
    »Ganz klar«, erwiderte der Prospektor. »Erst quetschen sie alles aus uns heraus, was sie hören wollen, und dann brauchen sie uns nicht mehr. Nicht gerade die besten Aussichten.«
    Niemand antwortete.
    »Werden sie ...?«, sagte Shimon schließlich.
    »Frag die Burschen selbst!«
    »Das kommt darauf an, was wir ihnen zu bieten haben«, sagte Rhodan.
    »Wenn es sein muss, die ganze Milchstraße. Nein ...«, fügte Nor-well schnell hinzu, »ich meine es nicht so. Perry, das Reden überlassen wir dir.«
    Der Korridor mündete in eine Halle, die sich über mehrere Etagen erstreckte. Eine Vielzahl von Schotten ließ angrenzende Räume vermuten, dazwischen führten weitere Gänge tiefer in die Station.
    Ion Lissos war mit Icho Tolot stehen geblieben. Er wandte sich um und blickte von oben auf die Menschen herab, die gerade seine halbe Körpergröße erreichten. Dabei entblößte er sein Furcht erregendes Gebiss. »Bringt sie zu den anderen!«, befahl er den Zeitgerechten, die das Ende des Trupps bildeten. »Lev Utan, du bist dafür verantwortlich, dass sie am Leben bleiben. Aber nehmt ihnen die Waffen ab.«
    »Was hat er gesagt?«, fragte Norwell.
    »Vorerst haben wir wohl nichts zu befürchten«, antwortete Rhodan.
    Norwell glaubte ihm nicht. Das war dem Prospektor anzusehen. Und noch etwas erkannte Rhodan in Norwells Augen: jenes Flackern zunehmender Nervosität, das seinen unbeherrschten Griff zur Waffe immer wahrscheinlicher machte.
    Nach wenigen hundert Metern öffnete sich ein größerer Raum vor ihnen. »Da hinein!«, befahl Lev Utan. Er zerrte van Küspert und Norwell die Waffen aus den Halftern. Zuerst wollte der Prospektor aufbegehren, schien dann aber doch einzusehen, dass er nicht den Hauch einer Chance hatte. Mit hängenden Schultern ging er weiter.
    Rhodan hatte seinen Strahler inzwischen am Lauf umfasst und reichte ihn dem Koloss. Utans Blick taxierte ihn abschätzend. Fast glaubte Rhodan, einen Ausdruck von Neugier in den großen Augen erkennen zu können, wie er ihn immer wieder bei Halutern gesehen hatte, denen er zum ersten Mal begegnet war.
    Der Zugang schloss sich hinter ihm.
    Langsam wandte Rhodan sich um. Drei Personen hatten sich schon in dem Raum aufgehalten. Es gab keinerlei Einrichtungsgegenstände. Die drei hatten einfach auf dem Boden gekauert.
    Die Frau erhob sich und kam langsam näher. Forschend taxierte ihr Blick jeden aus der Gruppe und blieb schließlich an Rhodan hängen. Sie kniff die Brauen zusammen, ein fragender Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht, aber letztlich schüttelte sie den Kopf. Perry war sich sicher, dass sie geglaubt hatte, ihn zu erkennen. Aber dann hatte sie sich wohl gesagt, dass es unmöglich war, ausgerechnet in einer solchen Situation dem terranischen Residenten zu begegnen. Wahrscheinlich glaubte sie jetzt, dass sich ihr Urteilsvermögen allmählich verwirrte. Ihr Blick, dieses hastige Zusammenkneifen der Brauen, deutete darauf hin. Perry hingegen fragte sich, wie lange die drei schon Gefangene der Bestien sein mochten.
    Mit einer unwilligen Bewegung streifte die Frau ihr Haar in den Nacken zurück. »Willkommen in der Hölle, Freunde«, sagte sie. Das klang zynisch und resignierend zugleich.
    Sie trug, wie die anderen auch, einen einfachen Raumanzug, ein Standardmodell. Den Helm hatte sie in den Nackenwulst zurückgeschoben.
    »Ihr seid Terraner«, stellte sie fest. Nur bei Solina Tormas schien sie sich dessen nicht völlig sicher zu sein, doch sie ging mit einem Schulterzucken darüber hinweg. »Wie haben sie euch erwischt? Unser Schiff haben sie überfallen. Wir sind die einzigen Überlebenden.« Offenbar erwartete sie keine Antwort, die ohnehin nichts an ihrer Situation geändert hätte, denn sie fuhr sofort

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