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PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

Titel: PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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verstehe, was in Ihnen vorgeht. Aber wenn Sie mich fragen, ziehen Sie vorschnelle Schlüsse. Das Bestreben jedes Lebewesens ist es, am Leben zu bleiben. Davon bin ich fest überzeugt. Auch diese Naats wollen leben.«
    »Wieso fliegen sie dann in den sicheren Tod? Tirkassul weiß genau, dass von seinem Schiff nicht mehr als eine glühende Trümmerwolke bleibt, sobald ich den Feuerbefehl gebe.«
    »Weil sie keinen anderen Ausweg sehen. Ich glaube, Sie ...«
    »Atlan da Gonozal?«
    Manoli und ich wandten uns um. Verton-Iror war vor uns in der perfekten Reglosigkeit, die diesen Echsen zu eigen war, stehen geblieben. Ein herber Duft, wie ich ihn noch nie festgestellt hatte, ging von dem Topsider aus.
    Topsider drücken eine große Bandbreite von Gefühlen über Körperdüfte aus, erinnerte mich mein Gedankenbruder. Er ist nervös!
    »Was gibt es?«
    »Kann ich mit Ihnen sprechen? Unter ... unter vier Augen?« Der Stabschef der Flotte des Despotats sprach Arkonidisch, was ihm hörbar Mühe bereitete. Seine Sprachkenntnis war nicht ungewöhnlich, hatte ich erfahren. Die Topsider hassten die Arkoniden, verachteten sie – und kopierten sie und hielten sie in bizarren Zoos als Studien- und Statusobjekte.
    »In Ordnung. Ich sehe mir noch etwas das Feuerwerk an.« Manoli winkte ab und trat zurück. Der rechte Arm des Topsiders ruckte in einer ansatzlosen Bewegung hoch, und der Schleier eines Verzerrerfelds legte sich um mich und die Echse. Niemand in der Zentrale würde unserem Gespräch folgen können.
    »Atlan da Gonozal«, wiederholte der Topsider, als müsse er seinen ganzen Mut aufbringen, sein Anliegen vorzubringen. »Geben Sie den Feuerbefehl!«
    »Der Despot Megh-Takarr hat mir den Befehl über diese Flotte übergeben«, wehrte ich ab. »Ich lasse mich nicht von Ihnen drängen.«
    Verton-Iror behagte mir nicht. Ich hatte sein Profil abgerufen. Der Stabschef hatte sein Leben lang treu dem Despotat gedient, war vom einfachen Raumlandesoldaten zum wahrscheinlich zweitmächtigsten Mann im topsidischen Sternenreich aufgestiegen. Mehrere Despoten hatten in dieser Zeit die absolute Macht errungen und wieder verloren. Jeder von ihnen hatte in Verton-Iror das perfekte Werkzeug erkannt: Der Stabschef war fähig und effizient, aber ihm fehlte das Zeug dazu, nach der absoluten Macht zu greifen. Er begnügte sich damit, in der zweiten Reihe zu stehen. Ein Befehlsempfänger, der jede noch so unmenschliche oder unsinnige Order umsetzte.
    Wie diejenige, ausgerechnet einem Arkoniden den Befehl über eine Flotte des Despotats zu erteilen!, warf mein Gedankenbruder ein.
    Ich versuchte vergeblich, in der starren Maske, die das Gesicht des Echsenwesens bildete, zu lesen. War Verton-Iror im Begriff, sich meinem Befehl zu widersetzen?
    »Sie müssen den Feuerbefehl geben!«, sagte der Topsider.
    »Weshalb? Die ITAK'TYLAM stellt keine Bedrohung für unseren Verband dar. Oder sollten Ihre Leute nicht in der Lage sein, einen einzelnen arkonidischen Schlachtkreuzer auszumanövrieren?«
    »Meine Soldaten sind hervorragende Raumfahrer, die besten Topsids. Aber sie haben ihre Grenzen.«
    »Welche?«
    »Die Arkoniden sind unsere Todfeinde«, sagte Verton-Iror. Die Ironie, es in der Sprache ebendieser Todfeinde zu formulieren, schien ihm nicht bewusst. »Jeder Schlüpfling weiß das. Der Despot hat Sie zu unserem Kommandanten gemacht. Das ist ... ist nicht einfach für uns.«
    »Das ist mir klar. Ich erwarte dennoch, dass Sie dem Befehl Megh-Takarrs Folge leisten.«
    »Befehl ist Befehl. Doch meine Soldaten erreichen die Grenze unserer Belastbarkeit. Im Orbit des vierten Planeten geht die Schlacht um die Festung Rayold weiter. In jeder Sekunde sterben Kameraden. Nun werden wir selbst angegriffen. Ich weiß nicht, wie lange ich noch für meine Soldaten garantieren kann.«
    Er hat recht, flüsterte mein Gedankenbruder. Auch wenn es dir nicht behagt!
    Und, entgegnete ich scharf, was kann ich tun?
    Mein Extrasinn schwieg.
    Verton-Iror sagte: »Ich habe einen Vorschlag. Geben Sie den Feuerbefehl – und ich werde dafür sorgen, dass die ITAK'TYLAM nicht vernichtet wird. Vorerst.«

5.
    Perry Rhodan
    ITAK'TYLAM
     
    Das Holo, das der Kampfanzug Toreeads erzeugte, mutete Perry Rhodan wie ein Fenster in eine andere Welt an.
    Eine Welt, die aus merkwürdigen Pfeilen und einer Kugel bestand, die vor der Schwärze des Alls einen komplizierten Tanz aufführten.
    Eine Welt wie aus einem der primitiven Computerspiele des vorigen Jahrtausends, die ihm sein Onkel

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