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PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

Titel: PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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ein Gebäude, das sich wie eine organisch gewachsene Riesenschnecke ins Wasser eines Naturhafens schmiegte. Ein Hubschrauber landete darauf. Ein Zug raste am Fuß eines Berges entlang, hinein in einen gewaltigen Tunnel. Eine Frau blickte mich an, mit asiatisch schmalen Augen und unwirklich vollen Lippen. Dann ein Kind, nackt bis auf ein Stück Stoff zwischen den Beinen und dürr wie ein Skelett.
    Ich schloss die Augen. Es waren zu viele Eindrücke, ich glaubte Lachen zu hören und Weinen. Das ist das Leben, dachte ich, anders als damals und doch genauso wie schon immer.
    »Gehen wir weiter!«, forderte ich, und diesmal widersprach Rico nicht. Vielleicht erahnte er meine Gedanken.
    Kurz darauf staunte ich darüber, in welch schlechtem Zustand das Tauchboot im Wasserbecken tatsächlich war. Trotz der Ankündigung meines Begleiters hatte ich damit nicht gerechnet. Aber es war noch fahrtüchtig, immerhin das. Wir verließen die Kuppel und rasten in den Tiefen des Meeres unserem Ziel entgegen.
    Amerika.
    Ich war gespannt, wie sich das Land in den letzten 74 Jahren verändert hatte. Ich gierte darauf, es nicht nur in Hologrammen anzuschauen, sondern es selbst zu erleben.
     
    Es stank nach Schweiß – das war mein erster Eindruck von der Bar, die ich elf Tage später betrat. Ansonsten gefiel sie mir. Die Stühle wirkten bequem, und die Frauen trugen erfreulich kurze und dünne Kleidung. Dazu das eine oder andere Gläschen Wein – was wollte man mehr.
    Falls es Wein war, was die Leute rundum tranken; die Gläser sahen zum Teil mehr als seltsam aus. In den letzten Tagen auf dem Weg der Nachforschungen und Recherchen, die mich schließlich hierher geführt hatten, waren mir allerdings so viele merkwürdige Dinge begegnet, dass ich längst nichts mehr hinterfragte, sondern es schlichtweg hinnahm. Im Verhältnis zu früheren Wach- und Schlafphasen hatte sich dieses Mal alles rasant verändert. Mir schwirrte noch immer der Kopf von der Hektik dort draußen. So etwas war ich seit 10.000 Jahren nicht mehr gewohnt.
    Es war nicht einfach gewesen, den Mann zu finden, den ich nun vor mir hatte. Auf den ersten Blick wirkte er fast ein wenig unscheinbar, doch ich musste ihm nur ins Gesicht sehen, um zu erkennen, dass er etwas Besonderes war. Auch wenn er dieses Gesicht dem Barkeeper zuwandte, »Noch einen!« rief und auf sein leeres Glas deutete.
    Er war drahtig, hatte graublaue Augen und dunkelblonde Haare. Geboren in Connecticut, wie ich wusste. Absolvent der University of Berkeley, erst Testpilot der Air Force, dann Astronaut bei der NASA.
    Das also war er.
    Der Mann, der als der beste Astronaut der NASA galt. Ich war neugierig auf ihn.
    Das war Perry Rhodan.
    Er stand am Tresen, und ich stellte mich zu ihm. Er sah nicht her, sondern blickte ins Leere. Wahrscheinlich in die Zukunft. Oder ins All ...
    Ich schloss die Augen und sah die Bilder der Simulation vor mir, die Rico mir gezeigt hatte. Die STARDUST explodierte. Feuerflammen rissen das halbe Startgelände Nevada Fields in den Untergang. Trümmerteile flogen Hunderte Meter weit, bohrten sich in die Gebäude und zerschmetterten Fahrzeuge.
    Meine Augen tränten. Ich wischte darüber. »Trockene Luft«, sagte ich, wie um meine Handlung zu entschuldigen. Würde ich ihm erklären, dass ich ein durch Verkleidung und diverse kosmetische Tricks getarntes Wesen von einem fremden Planeten war, dem bei innerer Erregung das Wasser aus den Augen drang, hätte er mich wohl für irrsinnig gehalten.
    Rhodan reagierte mit einem abwesenden Nicken und trank einen Schluck.
    »Schmeckt das Bier hier in diesem Laden?«, fragte ich.
    »Ist alkoholfrei.« Seine Stimme klang eher unauffällig. Und leise. Wie die eines Mannes, der nicht gestört werden und schon gar keine belanglose Konversation mit einem Fremden führen wollte. »Wahrscheinlich nicht das, was Ihnen vorschwebt, wenn Sie ...«
    »Doch, doch«, unterbrach ich. »Ich muss mir das Zeug auch reinwürgen. Sechzig Tage, und Sie?« Natürlich wusste ich, dass Rhodan kein trockener Alkoholiker war, dass er nicht mühsam die Tage zählte, in denen er nicht rückfällig wurde, und sich auch nicht jede Woche eine Plakette bei seinen anonymen Treffen abholte. Aber irgendwie musste ich mit ihm ins Gespräch kommen.
    »Muss mich gerade fit halten«, erwiderte er. »Für ... Ach, ich arbeite an einem wichtigen Projekt, da gilt es, mich zu konzentrieren, sagen wir es so. Wenig Freizeit, und Alkohol ist völlig tabu.«
    Er war ehrlich. So ehrlich, wie er

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