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PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher

PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher

Titel: PR NEO 0040 – Planet der Seelenfälscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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einmal.
    Über dem Wald aus Nesselbäumen hingen Rauchwolken in der Luft.
    »Wir müssen hin. Dem Piloten helfen.«
    Ishy legte die Hand auf Iwans Arm. »Nein! Wir dürfen keine Aufmerksamkeit erregen.«
    Goratschin riss sich los. »Dafür ist es zu spät.« Er rannte zu dem kleinen Überlandschweber, den sie im Raumhafen gemietet hatten.
    »Warte!«, rief Ishy Matsu ihm nach. »Die Raumhafenkontrolle hat den Absturz bestimmt bemerkt. Wahrscheinlich ist längst eine Rettungsmannschaft unterwegs. Wir können nichts tun, was die nicht auch tun könnten.«
    »Doch! Den Piloten rausholen, bevor der Gleiter explodiert. Erste Hilfe leisten.« Goratschin schwang sich auf das Riemengeflecht des Schwebers, das den vorderen der hintereinanderliegenden Sitze bildete. Nicht besonders bequem, aber offenbar für eine Vielzahl von Körperformen verwendbar. Das Gefährt erinnerte vage an ein Motorrad, nur dass die Reifen waagrecht saßen und schwebten, statt zu rollen. Zum Ausgleich dafür stand die Lenkstange senkrecht vor dem Piloten.
    Die Japanerin hetzte ihm nach und schwang sich auf den Sitz hinter Goratschin. »Denk nach!«, versuchte sie es erneut. »Wir müssen unauffällig bleiben. Wir gefährden sonst unsere Mission.«
    Ishys Worte drangen nicht bis in Goratschins Bewusstsein. Er musste zur Absturzstelle. Er musste!
    Kaum berührte seine Hand die Steuerungsstange, kam Leben in die waagrechten Ringe, und der Schweber erhob sich eine Handbreit in die Luft. Goratschin drückte die Stange nach vorne, und das Gefährt setzte sich in Bewegung. Auf den Wald zu. Er fühlte, wie sich Ishy an ihm festklammerte. Eine Berührung, die er sonst genossen hätte. Diesmal nahm er sie kaum wahr.
    Er dachte an Fulkar, den Ara auf der Erde.
    Ich hätte die Operationsreihe nicht nach der ersten abbrechen sollen!
    Aber er hatte es getan. Statt die Behandlung fortzusetzen, die ihn vom Fluch seiner Gabe befreit hätte, hatte er alle Brücken hinter sich niedergerissen, war nach Amerika gereist und zu einer wahren Odyssee aufgebrochen. Indianerreservate, Grand Canyon, Yellowstone-Nationalpark.
    Während die Flora von Isinglass XIV an ihm vorbeiraste, flackerten ihm die Bilder seines Exils durch den Kopf.
    Iwan Goratschin rannte davon. Vor sich selbst, vor den Erinnerungen an seine Tat – und vor denen an Ishy Matsu. Er suchte die Einsamkeit, die Natur.
    Monate vergingen. Von Indianern lernte er, dass er sich als Teil der Schöpfung betrachten musste. Und zwar so, wie Manitu, Gott oder welches höhere Wesen auch immer es für ihn vorgesehen hatte. Mit all seinen Vorzügen und Fehlern. Schließlich begriff er, dass er nicht fliehen konnte, egal wie schnell er rannte.
    Die Sehnsucht nach der Japanerin trieb ihn nach Terrania zurück. Er durfte nicht darauf zählen, ihr dort über den Weg zu laufen. Trotzdem hoffte er es. Jeden Tag stieg er auf den Hügel vor der ständig wachsenden Stadt, beobachtete, wie der Stardust Tower den Kopf immer höher in den Himmel reckte.
    Und plötzlich stand sie neben ihm.
    »Hallo, Iwan«, sagte sie. Mehr nicht. Sekunden später lagen sie sich in den Armen, genossen die Nähe des anderen. Sie weinten, lachten, schrien sich an, entschuldigten sich, beteuerten sich ihre Liebe. Hand in Hand wanderten sie in die Stadt und schworen, sich nie wieder zu trennen.
    »Was hast du gemacht während meiner Abwesenheit?«, fragte er sie Tage später.
    »Auf dich gewartet.« Sie senkte den Blick. »Du hast mir die Augen geöffnet, Iwan. Leider erst, als es fast zu spät war. Erinnerst du dich an die zwei Russen des Widerstands? Ich habe mich von ihnen losgesagt, beim Aufbau von Terrania geholfen und jeden Tag an dich gedacht.« Sie räusperte sich. »Und dich beobachtet. Mit meiner Fähigkeit. Nicht oft«, beeilte sie sich zu sagen. »Dafür warst du zu weit weg. Außerdem wollte ich nicht, dass du ... also, dass du denkst ...«
    »Du brauchst es nicht zu erklären. Ich glaube, ich habe dich während der ganzen Zeit gespürt.«
    Als Perry Rhodan mit einem riesigen Raumschiff auf die Erde zurückkehrte, nahmen sie Kontakt mit ihm auf und boten ihm ihre Dienste an. Er nickte nur, reichte ihnen die Hand und sagte: »Herzlich willkommen.«
    Also begleiteten sie ihn bei seinem zweiten Anlauf, nach Arkon vorzustoßen. Die Reise auf der IMH-TEKER verschliefen sie größtenteils, um das Risiko zu minimieren, mit ihrer Unerfahrenheit auf einem außerirdischen Passagierschiff aufzufallen.
    Nach der Landung war Goratschin froh, wieder festen

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