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PR NEO 0041 – Zu den Sternen

PR NEO 0041 – Zu den Sternen

Titel: PR NEO 0041 – Zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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zu.
    Als wäre dies nicht genug, feuerten die Kriegsschiffe erneut eine Salve auf die Station ab. Wieder drang ein Teil der Energie durch und löste auf der Außenhülle von Disk 8 eine Explosion aus, deren Dröhnen bis zu ihnen zu hören war.
    Nun mischte sich auch die NESBITT-BRECK in die Kampfhandlungen ein. Wie Bull es vorausgesagt hatte, brachten ihre Energien die Schutzschirme der beiden Kriegsschiffe nicht in Verlegenheit.
    »Da!«, rief die Pilotin unvermittelt. »Das Tempo der Kabine wurde gedrosselt!«
    Bull hielt die Luft an.
    Wie würde die Station auf die vielfältige Bedrohungslage reagieren – und standen Whistler und Jeethar auf ihren Posten?
    »Das ist die letzte Warnung!«, gab die Stationspositronik durch. »Ihr stellt das Feuer ein, oder ich habe keine andere Wahl, als die ultimative Waffe einzusetzen!«
    Zwei Sekunden nach der Ankündigung erschien Novaals Abbild in Bulls Bildschirm. »Wir wissen nicht, was die Station mit ›ultimative Waffe‹ meint. Sollen wir das Feuer einstellen?«
    Bull presste kurz die Lippen aufeinander. Dann sagte er: »Die Positronik blufft! Feuern Sie weiter!«

22.
    26. April 2037
     
    Sid konnte immer noch nicht ganz fassen, was geschehen war.
    Noch vor wenigen Tagen war er sich ganz sicher gewesen, dass er einen Platz in der Welt gefunden hatte, der für ihn reserviert gewesen war.
    Und nun war bereits wieder alles vorbei. Er hatte versagt, würde kein Raumfahrer werden. Nicht in diesem Leben.
    Sid stellte sich vor, wie Adams und Mercant reagieren würden, wenn sie von seinen Vergehen erfuhren. Würden sie schockiert die Hand vors Gesicht schlagen? Oder hatten sie insgeheim von Anfang an damit gerechnet, dass er, Sid, der heißblütige Jüngling, an einem Ort, an dem Disziplin großgeschrieben wurde, verlieren musste?
    Tränen liefen ihm übers Gesicht, und es störte ihn nicht, dass es die beiden Sicherheitsoffiziere sahen, die ihn und Hollander in Gewahrsam genommen hatten.
    Die letzten Stunden im Weltraumlift waren für ihn die Hölle gewesen. Hinaufzufahren zu Terrania Orbital und dabei genau zu wissen, dass es ihm nicht vergönnt sein würde, die uralte arkonidische Station zu betreten, die nun von den Terranern für ihre Zwecke umgebaut wurde.
    Zu warten, bis seine Freunde, Major Rinkhel und die restlichen Kadetten die Kabine verlassen hatten, um die Station zu erkunden und danach mit der bereitstehenden Leka-Disk einen Flug durch das Sonnensystem zu unternehmen.
    Und wieder in die Tiefe zu fahren. Hinunter nach Terrania, wo irgendetwas Hässliches mit ihm geschehen würde.
    Sid wusste, dass er sich nach dieser Aktion nie wieder in Terrania würde blicken lassen dürfen. Selbst wenn ihm Adams verzeihen sollte – wie wollte er es je wieder schaffen, ihm in die Augen zu schauen?
    Wie hätte er John Marshall erklären können, was geschehen war?
    Oder Perry Rhodan?
    Sue. Bei ihr wäre es das Schlimmste überhaupt. Sie war so sozial und tat für andere alles, was in ihrer Macht stand. Wie sollte er ihr erklären, was für furchtbare Sachen er angestellt hatte? Selbst wenn dies alles nicht auf seinem Mist gewachsen war – sie würde ihn nicht verstehen. Zwischen ihnen würde sich derselbe Abgrund auftun, wie er zwischen ihm und den – ehemaligen? – Freunden Juri, Anna, Hammadi und Brubaker gähnte.
    Und falls sich einer wie Caster Brubaker mit Fleiß und Disziplin bis in den erlauchten Kreis der Großen von Terrania hochgearbeitet hatte und zu einem ihrer persönlichen Piloten wurde – wie sollte er diese Schmach überleben? Er, der trotz bester Aussichten alles verspielt und sein Leben in die Toilette runtergespült hatte?
    Nein. Er wollte sie nie wiedersehen. Alle, die ihm je etwas bedeutet hatten. Er musste einen neuen Weg finden, etwas aus sich zu machen.
    Maurice S. Hollander trat an ihn heran. »Ruy, ich muss mit dir sprechen«, sagte er leise.
    Sids Lippen zitterten. »Du musst nichts sagen. Es wurde bereits alles gesagt.«
    »Nein, Ruy«, sagte Hollander mit brüchiger Stimme. »Es wurde noch nicht alles gesagt. Ich will, dass du weißt, dass es mir furchtbar leidtut, was geschehen ist.«
    Sid blickte zwischen den beiden Sicherheitsoffizieren vorbei aus dem Fenster. Draußen vor dem Fenster glommen die Sterne im Weltraum. Sie flackerten nicht lebhaft, wie man es von der Erde aus kannte, sondern standen einfach nur da, in der Schwärze. Sanft leuchtende Versprechen alter Träume.
    »Ich verstehe es, wenn du mich nun hasst«, fuhr Hollander fort. »Ich

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