Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums

PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums

Titel: PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
kreiert hatte. Vermutlich Arkonrose.
    Ihin sichtete das vorhandene Material. Es war durchschnittlich, farblich bestenfalls Mittelmaß, und sein Einsatz musste wohl überlegt sein. Besonders misslungen fand sie ein Prospektorenschiff, dessen Rumpfoptik ausgerechnet dem minderwertigen trebolanischen Baustil entsprach. Als ob die Spinnenwesen je fähig gewesen wären, ein derartiges Schiff alltauglich zu konstruieren. Allein der Anblick stellte eine Beleidigung der arkonidischen Ästhetik da. Einen solchen Schandfleck konnte sie bestenfalls verstecken.
    Sie drehte sich zur zweiten Holobatterie, die hinter ihr auf dem erhöhten Podest lag, das ihr als Rudergängerin und Kommandantin zustand. Als ihr Blick über die Arbeitsplätze der Zentrale glitt, über die konzentrierte, professionelle Betriebsamkeit, spürte sie trotz der Anspannung wärmenden Stolz.
    Die VAREK'ARK war wie ihr Schwesterschiff VEAST'ARK eine Schönheit. Während man der VEAST'ARK den Beinamen »Stolz des Imperiums« gegeben hatte, trug Ihins Schiff die ruhmreiche Bezeichnung »Glanz des Imperiums«.
    Eben dieser Glanz leuchtete an diesem Tag nicht hell genug. Es musste einen Weg geben, das Maximale herauszuholen. Sie war die Speerspitze Arkons. Es oblag ihrer Obhut, das Imperium würdig zu vertreten. Der Posten der Rudergängerin mochte nur über marginale militärische Macht verfügen, doch er war, was sein Ansehen betraf, nicht zu unterschätzen.
    Und es ist mein Posten. Kaum jemand aus den Kreisen des Imperators hätte es für möglich gehalten, dass ausgerechnet Ihin da Achran dieses hohe Amt eines Tages innehaben würde. Bevor sie zur Khestan wurde, hatte sie an Bord dreier Schiffe gedient. Davor hatte man sie als »Die Glänzende« bezeichnet, denn sie hatte mehr als einem Imperator als Gesellschafterin zur Verfügung gestanden.
    Kurtisane, so nannte sich ihr ursprünglich erlernter Beruf, in den sie mithilfe ihrer Mutter viel Zeit und Arbeit investiert hatte. Erfolgreich. Ihre Zeiten in den Salons und Spielzimmern der Paläste waren vorüber, doch das störte Ihin wenig. Sie war an genau dem Ort, an dem sie sein wollte. Auf dem Platz, um den sie das halbe Imperium beneidete.
    Ihin schnippte mit dem Finger, sodass ihr Fir'tun mit flatternden Flügeln angeflogen kam: ein Wesen, das aussah wie eine Mischung aus Vogel und Fellknäuel, jedoch keines davon war. Die langen Fellstränge, die seinen Körper bedeckten, erweckten den Anschein, aus faserigen Federn zu bestehen. Unter ihnen steckte ein kompliziertes Gehäuse aus verformbarem Material und einer winzigen positronischen Einheit.
    »Fir'tun, aktiviere Formation 312 und lass mich sehen, was Reflektiermasse und rote Farbeffekte auf den Rümpfen bewirken.«
    Nertan kam zurück und reichte ihr das Getränk. Arkonrose, wie sie vermutet hatte. Ihin schenkte ihm ein dünnes Lächeln, das er strahlend erwiderte. Die Haltung des mageren Arkoniden kehrte zurück. Durch das Lächeln wirkte sein durchschnittliches Gesicht attraktiv und beschwichtigend zugleich. Die großen, intensiv roten Augen strahlten wie die eines Kindes, das ein lang ersehntes Geschenk erhalten hatte. »Du wirst es großartig machen, Ihin. Wie immer.«
    »Ich weiß. Ich wünschte nur, uns stände besseres Material zur Verfügung.« Ihin nahm einen Schluck, drückte Nertan den Kristallkelch in die Hand und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu. Sie studierte die einzelnen Schiffe, sortierte die vielversprechendsten heraus und behielt Fir'tun dabei im Auge.
    Das Pelzwesen landete auf der Konsole und verband sich mit der Bordpositronik, um Ihins bevorzugte Flugformationen im Ausdruck zu verbessern.
    Ihin hielt inne, als ihr eine schnittige rote Jacht in die Finger kam. Sie betrachtete das Modell zwischen ihren Händen. Die Positronik zeigte ihr errechnete Werte an: Die schmale Keilform hatte eine Länge von 90 Metern, eine Breite von 15 und eine Höhe von 35 Metern am Heck. In der hinteren Hälfte erhob sich auf der Schräge eine glitzernde Glassitkuppel, unter der man unscharfe Formen sah. Optische Verzerrung schützte gegen eine Sichtung von außen.
    Golden schimmernde Zieraufsätze und orangegelbe Flammenmuster auf dem extravaganten Rot der Grundfarbe erregten Wohlgefallen. Wenn die Geschwindigkeit und die Leistung der Antriebe hielten, was sie versprachen, handelte es sich um ein Stück Technik der Extraklasse. Ein exquisites Luxusspielzeug mit Charme, das der Kennung nach eine gerade erst von Gha'essold geborgene Prise

Weitere Kostenlose Bücher