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PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan

PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan

Titel: PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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retten.«
    »Gibt es jetzt nähere Angaben über das Schiff?«, fragte Shaneka ungeduldig.
    »Noch nicht.«
    Sie ballte die rechte Hand. »Gut. Uns bleibt keine Zeit, das zu klären. Bereit machen zum Übersetzen. Wir müssen versuchen, die Besatzung zu retten.«
    Hagnor ter Gaden räusperte sich. »Wäre es nicht klüger, erst eine Falle der Methans auszuschließen?«
    »Als Erster Offizier sollen Sie mir assistieren«, entgegnete sie. »Ich kenne die Bedingungen des Kriegsrechts. Nichts daran verbietet mir, die Besatzung eines Schiffes des Großen Imperiums zu retten. Offensichtlich war das Schiff in Kampfhandlungen verstrickt worden – aber wir erhalten keine Informationen, wenn wir nur hier abwarten, bis wir eine verwertbare Kennung erhalten. Bis dahin haben wir das Schiff unter Umständen schon verloren – und jeden an Bord, den wir danach befragen könnten, was geschehen ist.«
    Ihr Blick schweifte über die Besatzung der Zentrale. Mehr als ein Naatauge war in ihre Richtung gedreht und beobachtete neugierig die Auseinandersetzung zwischen der Kommandantin und dem Ersten Offizier.
    »Hier bleiben alle auf ihren Posten«, fuhr sie ruhig fort. Sie überlegte einen Moment. »Bis wir die Situation besser einschätzen können, schicken wir nicht alle Rettungsteams rüber. Stell einen Trupp von zehn deiner besten Leute zusammen, Geehron! Wir sehen uns das Schiff an. Der Rest – Raumrettung, wenn wir nahe genug dran sind.«
    Ihr Blick ging wieder in die Richtung ihres Ersten Offiziers. Befriedigt sah sie, dass Hagnors Kiefermuskeln erneut zu mahlen begonnen hatten. Seine weiße Haut spannte sich an den Wangen, die Kiefermuskeln traten an den Seiten des Kopfes deutlich hervor. Ansonsten hatte sich Hagnor gut im Griff – das Ergebnis von adeliger Erziehung und jahrelangem Training, die Gefühlsregungen nicht einfach sichtbar werden ließen.
    »Ich habe den Einwand des Ersten Offiziers zur Kenntnis genommen«, gab sie zu Protokoll. Dann erteilte sie die Befehle zum Ausschleusen.
    In der Zentrale vergingen die Minuten quälend langsam. Immer wieder analysierten sie die Lage auf dem havarierten Schiff, so gut dies aus der Entfernung möglich war.
    Die Rettungstrupps hatten sich ausgeschleust und meldeten die Annäherung an das fremde Schiff. Dann kamen eine Zeit lang nur Statusberichte über das vorsichtige Vordringen. Zusätzlich ordnete Shaneka eine ständige Observierung des Weltraums an, stets auf der Hut vor einem Schiff der Methans, das diesen Hinterhalt gelegt haben mochte, um ihrer habhaft zu werden.
    Sie hätte gerne selbst an der Rettungsaktion mitgewirkt. Sie vermisste die Zeit, als sie selbst ein aktiver Teil der Besatzung gewesen war. Als die Rangleiter noch Sprossen hatte, die es zu erklimmen galt. Als sie daran geglaubt hatte, dass es möglich wäre, über den Rang einer Kommandantin hinaus aufzusteigen. Doch sie hatte erlebt, dass adelige Offiziere an ihr vorbei befördert wurden. Oft hatte sie zu spüren bekommen, dass eine untadelige Vergangenheit und die fehlerlose Erfüllung aller Aufgaben nichts gegen einen Stammbaum von hundertfünfzig Generationen reinsten Arkonidenadels ausrichteten.
    Sie war mit ihren über acht Jahrzehnten zu alt, um ein aufsteigender Stern der Flotte zu sein. Und seitdem sie auf einem Schiff diente, das nur mit zwei Arkoniden und lauter Naats bemannt war, war es ihr unmöglich, die einfachsten sozialen Bedürfnisse zu befriedigen. Keine anregenden Gespräche in den Freiwachen, keine gemeinsamen sportlichen Aktivitäten, nicht einmal eine entspannte Runde Shlag oder ...
    Sie wagte nicht an die Männer zu denken, auf die sie im Laufe ihres Lebens verzichtet hatte, weil sie in erster Linie beruflichen Erfolg haben wollte. Eine Bindung, gar ein Kind ...
    Als wären dies nicht Gründe genug, abgelenkt zu sein, ertappte sie sich dabei, wie sie die Rede des Regenten in ihrem Kopf abspulte. Wo ist die Bedrohung, von der er gesprochen hat? Wo sind die Methans, die einem auflauern? Warum ...
    In diesem Moment ertönte ein Warnschrei. Erst dachte sie, dass der Rettungstrupp in Gefahr wäre – das Feuer? Eine Explosion? Gegner? Doch dann erkannte sie, dass der Schrei direkt in der Zentrale ertönt war. Sie blickte in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Geehron und sein Begleiter waren dabei, hektisch Holo nach Holo zu öffnen.
    »Was ist?«, rief sie hinüber.
    In diesem Moment ging das Licht in der Zentrale aus. Die Notbeleuchtung schaltete sich sofort wieder ein, aber

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