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PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

Titel: PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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nickte schwer. Er lauschte. Etwas hatte sich verändert. Augenblicke später verstand er: Die Triebwerke waren verstummt.
    »Ein vorprogrammierter Hilferuf wurde ausgelöst«, stellte Rhodan fest. »Sieht ganz danach aus, als hätten wir ein kleines Problem.«
    »Wenn es nur das wäre«, antwortete Bull. Ein Blick auf die Bildschirmgalerie zeigte ihm, dass der Frachter noch weit näher an Balance B stand als angenommen. »Wir werden die Meute in kurzer Zeit auf dem Hals haben. Falls wir bis dahin nicht mit dem Kahn umgehen können, sehen wir alt aus.«
    Zwischenspiel
    Auch der zweite Zugriff auf die Rebellen war gescheitert. Allerdings zeigten die Aufforderungen über die öffentlichen Nachrichtendienste Wirkung. Axx Cokroide wusste nicht, wie knapp die Rebellen erneut entkommen waren, aber sie hielten sich aus unerfindlichen Gründen immer noch im Zentrum Mantagirs auf. Es war nur mehr eine Frage der Zeit, bis ihnen alle Fluchtwege abgeschnitten sein würden. Seine Truppen hatten längst begonnen, die Stadt systematisch zu durchkämmen.
    Dennoch war Cokroide unzufrieden. Die letzte Meldung stammte vom frühen Abend des vergangenen Tages, mittlerweile stand die Sonne schon wieder zwei Handbreit hoch über dem Horizont. Irgendwo mussten die Rebellen die Nacht verbracht haben, vermutlich unter freiem Himmel. In dieser Phase waren sie am verletzlichsten.
    Ein Anruf schreckte ihn aus seinen Überlegungen auf.
    »Von der Funkzentrale wurde vor wenigen Augenblicken der automatische Notruf eines Frachters empfangen, Herr. Die STOLZ VON NODRO...«
    »Was ist geschehen?«, fragte er scharf. Der Schiffsname sagte Axx Cokroide genug. Es war der Frachter, der das Fahrzeug der Rebellen nach Nodro transportieren sollte.
    »Wir wissen es noch nicht. Ein Angriff fremder Raumschiffe ist ausgeschlossen, ein technischer Defekt auf die Entfernung nicht erkennbar... «
    Die Rebellen! Axx Cokroide begriff, dass er am falschen Ort nach ihnen suchen ließ. Während er sie in Mantagir vermutet hatte, mussten sie auf das Gelände der Gesandtschaft geschlichen sein. Anders konnte es nicht sein. Er ignorierte die offene Verbindung und schaltete weitere Hyperfunkkanäle.
    »Dies ist ein Notfall. Die STOLZ VON NODRO ist umgehend aufzubringen! Aber keine Totalvernichtung. Der Frachter darf das System auf keinen Fall verlassen!«
    Der Befehl wurde von einem Dutzend Sternenkreuzern bestätigt. Die weiteren Bestätigungen sah Cokroide schon nicht mehr. Er stürmte über den angrenzenden Korridor zum nächsten Transmitterraum, um persönlich die Verfolgung aufzunehmen. Diesmal hatten die Rebellen zu viel gewagt. Sie saßen in einer Falle, aus der es kein Entkommen gab-
    Axx Cokroide freute sich schon auf die Verhöre.

Kapitel 21
    Es war keine schöne Arbeit, aber besser als nur herumzustehen und vor Angst nicht mehr klar denken zu können. »Hilf uns, die Bewusstlosen einzusammeln!«, hatte Fran Imith ihn aufgefordert. »Wir schließen sie in einen leeren Hangar ein. Wenn sie aufwachen, müssen sie sicher verwahrt sein.«
    Er hatte nicht geahnt, wie schwer die Burschen waren. Zögernd beugte sich Quart Homphé nach vorne. Der Bewusstlose hatte nicht nur völlig verfilztes Haar, er stank auch geradezu erbärmlich.
    Quart bemühte sich, nicht allzu tief einzuatmen. Wieder ergriff er den rechten Arm des Nodronen und zerrte ihn ein Stück weit hinter sich her. Er war körperliche Arbeit nicht gewohnt. Andererseits hatte er den Nodronen schon auf den Korridor hinaus gezerrt. Nur noch dreißig Meter fehlten bis zum Hangar.
    Er stutzte. Hatte der Bewusstlose nicht eben den Mund verzogen?
    Da war es wieder. Der Nodrone öffnete sogar ein Auge. Dunkelrot funkelte die Pupille. Der Kerl erwachte viel zu schnell.
    Quart Homphé überlegte, ob er davonlaufen sollte. Aber die anderen würden ihn dann erst recht für einen Schwächling halten. Das hier war seine Chance, allen zu beweisen, dass er auch anders sein konnte.
    Der Nodrone hatte jetzt beide Augen offen. Doch sein Körper war nach wie vor gelähmt, er bewegte sich nicht.
    »Glotz mich nicht so an! Ihr seid Mörder und Verbrecher. Genau, das seid ihr.«
    Der Kerl winkelte den Unterarm an, ballte die Finger zur Faust. Quart Homphé glaubte, sein Herzschlag müsse aussetzen. Dann brüllte er aus Leibeskräften los: »Hilfe! Hierher! Kommt schon, helft mir! Schnell!«
    Niemand kam, und der Nodrone hatte inzwischen beide Arme angewinkelt. Seine Augen brannten voll unverhohlenem Hass. Jeden Moment würde er

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