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PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

Titel: PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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überschüssigen
    Fels verdampfen. Jahrmillionen würde das Kunstwerk überdauern, eine Skulptur, die schon aus dem Weltraum...« Ein heftiges Niesen stoppte seinen Wortschwall. Eine junge Frau, eher noch ein Mädchen, ging an uns vorbei. Quart wollte sie festhalten, reagierte aber zu langsam. »Ich weiß nicht«, murmelte er. »Irgendetwas hat sie, was mir absolut nicht...«
    Er schürzte die Lippen und verzog die Mundwinkel zu einem Lächeln. Perry Rhodan stand keine zwanzig Schritte entfernt. Er hatte mit einem Offizier geredet und blickte in dem Moment zu uns herüber.
    Er schaut mich an, stellte ich überrascht fest.
    Rhodan kam auf uns zu. Mit seinem Namen war das Schicksal der Menschheit unlösbar verbunden. Man konnte geteilter Meinung über seine Erfolge sein, aber sicher war, dass Terra ohne ihn nicht zu dem heutigen Sternenreich geworden wäre. Eigentlich unglaublich, dass er und Reginald Bull die erste Mondlandung erlebt hatten. Nein, nicht erlebt - sie selbst waren die ersten Menschen auf dem Mond gewesen. So unendlich weit in der Vergangenheit, dass viele die beiden schon als Fossilien ansahen. Wenn ich es recht bedachte, mussten sie an die dreitausend Jahre alt sein. Ob so ein Aktivatorchip, der ihnen die potenzielle Unsterblichkeit verlieh, wirklich erstrebenswert war? Aber weshalb sollte ich mir darüber Gedanken machen? Niemand würde mir je das ewige Leben anbieten.
    Rhodan schüttelte dem Dicken die Hand, dann wandte er sich mir zu. »Kennen wir uns?«, fragte er wie beiläufig.
    Er war so anders als in den Trividsendungen. Natürlicher. Außerdem spürte ich eine Ausstrahlung, der ich mich nicht entziehen konnte.
    »Leider nein«, hörte ich mich sagen.
    Seine graublauen Augen lachten. »Das können wir ändern. Wir werden noch einige Tage lang Gelegenheit haben, uns zu unterhalten.«
    Mehr als meinen Namen brachte ich nicht heraus. Dabei hatte ich so vieles fragen wollen.
    Rhodan schien meine Gedanken zu erraten. »In der Hauptkuppel wartet ein Frühstücksbuffet«, sagte er. »Dort wird jeder die noch fehlenden Informationen erhalten. Unser gemeinsamer Flug wird zweifellos anstrengend werden. Aber das Schlimmste haben wir ja schon hinter uns.«
    »Pah!«, schnaubte Quart. »Wer hat sich diesen... diesen...«
    »Unfug«, half Rhodan aus.
    »Jawohl, Unfug - wer hat sich das ausgedacht? Mir ist seither hundeelend.«
    »Das war eine Idee des Einwanderungsbüros. Nur der Pilot wusste davon. Bully und ich wurden erst in letzter Sekunde informiert.«
    Quart verzog das Gesicht. »Wollten die uns umbringen, bevor wir einwandern können?«
    Eine steile Falte erschien über Rhodans Nasenwurzel. »Dieser Vorgang wird sich nicht wiederholen«, versprach er. »Es gibt Grenzen, die nicht überschritten werden sollten.«
    »Also, für mich war das alles sehr realistisch.« Den Mann, der sich unvermittelt einmischte, hatte ich kurz vor dem Aufbruch kennen gelernt. Pratton Allgame war Weinbauer, der sich zum Ziel gesetzt hatte, die Tradition der alten marsianischen Weine wieder zu beleben. »Wer das nicht aushält, der sollte auf Terra bleiben. Der Mars ist schon immer eine Welt besonderer Herausforderungen gewesen.«
    Der Dicke blähte die Wangen auf. Aber statt eine Schimpftirade loszulassen, wischte er sich nur mit dem Ärmel seines viel zu weiten Pullovers über die Nase. Das Ding war ebenso altmodisch wie seine ausgewaschene und verbeulte Hose. Ich konnte Quart nicht einschätzen. Angefangen vom Sektenpriester bis hin zum Geheimagenten mochte er so ziemlich alles sein.
    Reginald Bulls Stimme übertönte die Geräusche der Verladearbeiten. »Hat denn keiner Appetit auf ein anständiges Frühstück?«, rief er laut. »Vor uns liegt ein langer Tag, und der nächste Sandsturm wird echt sein, das garantiere ich.«
    Ich bin überzeugt, dass keiner von uns jemals so viele Holos vom Mars gesehen hatte wie während des Frühstücks. Die eindrucksvollen Bilddokumente gaben einen Abriss über mehr als zweieinhalbtausend Jahre Geschichte des Sonnensystems wieder.
    Die offizielle Vorstellung aller Teilnehmer wurde nachgeholt, als weitere Passagiere eintrafen. Bislang war unser Schwebebus nur zu drei Vierteln besetzt gewesen. Als wir zu Beginn der Nacht den im Entstehen begriffenen neuen Raumhafen verlassen hatten, hatte niemand solche Dinge hinterfragt. Und zugegeben, ich war ebenfalls zu müde und zu aufgeregt gewesen.
    Das Los hatte uns aus den fünfzigtausend Siedlern ausgewählt, die bereit standen, wie ein

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