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PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff

PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff

Titel: PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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habe)... verwundet, tot, von augenlosen Zahnfischen zerfetzt... bin leer, einsam, ratlos. Mein Drang, die Töter des Kleinen zu töten, ist erwacht und wird stark und mächtig.«
    Die Signale waren leise, die Empathie deutlicher. Rhodan verstand weniger einzelne Worte - der Translator in seiner Wange übersetzte selbst unter diesen fantastischen Bedingungen äußerst zuverlässig!, sondern fing die abgrundtiefe Trauer einer Mutter oder eines Vaters auf, die/der ein totes Kind betrauerte.
    Er tauchte auf, holte Luft, tauchte unter und rief, einen wilden Wirbel kleiner und großer, brodelnder und aufsteigender Blasen erzeugend: »Ich, ein zweibeiniges Wesen, habe mit angesehen, wie eure Kinder getötet wurden. Sprich mit mir, du ... Wesen, das hundertmal so groß ist wie ich zweibeiniger Landbewohner.«
    SCHWEIGEN. Nur das Geräusch der Wellen. Zögernde Antwort: »W-e-r-b-i-s-t-d-u?«
    Die Sprache der Magnoraunden war langsam, aber die Bedeutung ließ wenig Zweifel zu. Als Rhodan wieder auftauchte, sah er etwa fünfzig Meter entfernt den riesigen Schädel und den zwanzig Meter langen Saurierhals des Wesens.
    Er rief Luftblasen ausstoßend unter Wasser: »Ich bin ... ein Wesen ... das ... dir... und deinem ... Kleinen ... nicht wehtun wird ... nenne ... mich ... Perry.« Der Magnoraunde schien viel Zeit zu brauchen, um eine Antwort zu finden. Rhodan hörte langgezogenes Knarren und andere, seltsam tiefe Laute. Sein Translator begann zu arbeiten.
    Er verstand: »Du bist der erste Zweibeiner, Perry, der mit einem von uns redet.«
    Rhodan tauchte auf, pumpte seine Lungen voll Luft und zog sich wieder unter Wasser. Er fürchtete, dass die Signale seines Translator zu leise für eine einwandfreie Übermittlung wären, und glaubte, näher an den Riesen heranschwimmen zu müssen.
    »Warum hat mich einer von euch bei der Insel Tapasand gerettet?« Zugleich mit dem Knarren der
    Antwort flutete eine Welle oder Strömung des Verständnisses auf Rhodan zu. »Wir spüren das Elend und die Verzweiflung und den Tod der Zweibeiner, die in unserem Brutgebiet ausgesetzt sind.« Es dauerte lange, bis Rhodan alles verstanden hatte. Was er nicht verstand, reimte er sich zusammen und hoffte, seine Deutungsversuche mochten zutreffen. »Aber für die Zweibeiner seid ihr feindliche Ungeheuer. Alle Zweibeiner nennen sich Nodronen. Sie fürchten euch. Es gibt bösartige und gute, aber auch hilflose Nodronen.«
    »Nicht die guten Zweibeiner-Nodronen auf dieser Insel. Sie ist unser neues Brutgebiet, seit die Nodronen die andere Insel verwüstet haben. Aber dort sind zu viele Raubtaucher.«
    »Ich verstehe«, sagte Rhodan und betonte jedes Wort besonders genau. »Die Nodronen, die mit ihren Booten von Tapasand kommen, haben eure jungen getötet. Wir haben zugesehen.«
    Er stellte sich vor, dass jeder einzelne von mehr als zweitausend Nodronen - auch auf Hedrumeth waren viele verhungert oder an den Folgen von Krankheiten gestorben - im Kehlsack eines Magnoraunden hierher gebracht worden war.
    »Sie sind schnell. Zu schnell für uns. Wir werden unsere Jungen an eine andere Stelle bringen, weit nach Sonnenaufgang. Die Nodronen-Waffen töten qualvoll. Könnt ihr uns helfen, so wie wir euch geholfen haben?« »Unsere Möglichkeiten sind sehr eingeschränkt«, antwortete Rhodan. »Lass mich noch einige Fragen
    stellen.«
    Während sie auf diese langsame Weise kommunizierten, war der Magnoraunde näher herangekommen. Jetzt hob er den Kopf wenige Meter von Rhodan entfernt, der sich an die Felsen klammerte. Ein riesiges Auge inmitten einer Höhlung aus metallisch schimmernden Schuppen starrte Rhodan an, dessen Furcht sich in Nichts aufgelöst hatte. Er schob die Brille, die auf seine Augenhöhlen drückte, auf die Stirn und fragte den Giganten aus. Und erfuhr qualvoll langsam: Vor langer Zeit war die Population der Magnoraunden sehr viel größer gewesen. Zuerst hatten die Nodronen beim Bau von Pembur-Station die Eigelege zerstört und die flachen Strände verwüstet, später war in der Menge von dreitausend um ihr Leben tauchenden und verhungernden Deportierten keine Eiablage und Reife möglich. Einige Dutzend Eier wurden gefunden, aufgeschlagen, und die Deportierten aßen die EchsenEmbryonen. Da begannen die Magnoraunden die Not der Zweibeiner zu verstehen. Die wenigen Ausgesetzten, die daraufhin von Magnoraunden gerettet wurden, konnten aber die Menge der Störer und die Zahl getöteter Eier nicht verringern. »Habt ihr hier genügend Platz und günstige

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