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PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff

PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff

Titel: PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Strände?« Die Magnoraunden hatten vor vielen, vielen Sonnen die andere Insel gefunden. Zwar waren genügend Strände vorhanden, aber bei Flut waren auch diese sandigen Flachzonen nicht vor Raubtauchern sicher. Dies war keine Schuld der geretteten Nodronen, trotzdem griffen die augenlosen Räuber die jungen, wehrlosen Magnoraunden an. Jeder einzelne Verlust war schmerzlich und unersetzlich; noch immer nahm die Anzahl der Magnoraunden in diesem Bereich des Ozeans ab. Vier Junge waren beim letzten Jagdrennen der Gleiterboote getötet oder verwundet und von Raubtauchern zerrissen worden.
    »Die Bewohner dieser Insel können nicht verhindern, dass die Jäger wiederkommen«, sagte Rhodan. Die Verständigung außerhalb des Wassers war einigermaßen brauchbar, wie Rhodan erleichtert feststellte. »Kann ein ausgewachsener Magnoraunde einen Raubtaucher töten?«
    »Wir töten sie, wo wir sie finden«, war die Antwort. »Ein einziger Biss genügt.«
    »Dann werden ihre Kadaver von anderen Räubern gefressen oder von ihren Schwarmfischen.«
    Rhodan betrachtete den Saurierschädel, der mitsamt einem knöchernen, sägezahnartigen Fortsatz etwa zehn Meter lang und an der Stelle hinter den Augen, wo das Kiefergelenk sein mußte, breiter als drei Meter war. Unter der Haut, die aus unterschiedlich großen Schuppen zusammengesetzt war, bewegten sich massige Muskeln und Sehnen. Über die Schuppen verliefen Risse und Schnitte, die von Kämpfen mit Raubtauchern oder anderen Raubtieren des Meeres sprachen. Lederne Hautklappen öffneten und schlossen sich über winzigen Hörlöchern, die wie die Augen in tiefen, stumpfkegeligen Höhlungen lagen.
    Ein Dutzend handgroßer Vögel hatte sich auf dem
    Stirnkamm niedergelassen und pickte emsig nach Parasiten. Die Zähne in beiden weit aufgerissenen Kiefern wuchsen in doppelter Reihe, die größten waren unterarmlang, gelb und mit weißen Spitzen, und zum Teil angesplittert. Rhodan schüttelte sich und versuchte eine Feststellung: »Die Raubtaucher sind im Gegensatz zu euch Tiere!«
    »Sie haben keinen Verstand, keine Empfindungen. Sie sind stumpfe Tiere. Sie sind aber auch unsere natürlichen Fressfeinde.« Das Knarren drang aus dem klaffenden Spalt der hornigen Lippen, die eine schwammartige Oberfläche aufwiesen. Aus unmittelbarer Nähe war das Geräusch laut und scharf unterteilt; es klang, als würden dicke Baumstämme langsam von ungeheurer Kraft mitsamt der Rinde auseinandergedreht. »Sie sind auch unsere Feinde«, bekräftigte Rhodan. »Komm nach der Nacht, beim ersten Licht, nahe an den Strand. Dort werde ich warten, mit dem Anführer der Geretteten.« Rhodan stieß sich vom Felsen ab und griff nach dem klapprigen Floß. Inzwischen fror er, war durstig und hungrig. »Wir werden beraten, wie wir gegen unsere Feinde kämpfen können. Ich werde dort sein, wo das Meer die Insel berührt.« Rhodan winkte grüßend, legte den Oberkörper auf das Floß und begann zu schwimmen. Der Magnoraunde drehte sich schwerfällig im Meer herum, zog seinen Hals unter Wasser und schwamm hinter Rhodan her. Der Wellenberg, den der mächtige Körper auftürmte, schob den Terraner schnell, und ohne dass er sich anzustrengen brauchte, bis zum Strand. Rhodan watete aus dem Wasser und blieb im vollen Sonnenschein stehen; langsam wich die Kältestarre aus seinem Körper. Ungefähr hundertfünfzig Nodronen warteten auf ihn, in ihrer Mitte stand Darracq. Rhodan zog das Floß über den Sand und ging auf den Anführer zu. »Nun? Hast du etwas gehört?«
    »Mit mir hat er gesprochen, Darracq.« Er deutete mit dem Daumen über die Schulter und tippte dann auf seine unrasierte Wange. »Aber das liegt an diesem klugen Apparat der Wissenschaftler von Cor’morian.«
    »Erzähl es uns, Perry!«
    »Zuerst muss ich etwas trinken, bitte.«
    Rhodan setzte sich in den warmen Sand, nestelte die Brille von der Stirn und wartete, bis ein Nodrone ihm einige gefüllte Blütenkelche brachte. Darracq ließ sich neben ihn auf den Strand fallen und wartete. Rhodan berichtete von der Unterhaltung mit dem Riesenwesen, von der empathischen Begabung - der Fähigkeit, sich in andere Wesen hinein zu versetzen - des Magnoraunden und davon, dass zwischen den Nodronen und den Meeresbewohnern die Kette der Missverständnisse noch lange nicht beseitigt und das gegenseitige Verständnis noch weit entfernt waren. Er redete so laut, dass ihn auch die Umstehenden gut verstehen konnten.
    Morgen früh wagt sich mein knarrender Gesprächspartner wieder in

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