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PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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sondern heiß wie flüssiges Feuer. Axx sah sich um. Der Himmel war noch immer dunkel, doch die Feuerwalze hatte sich aufgelöst, war weder vor noch hinter ihm zu sehen.
    Ein noch dunklerer, massiger Schatten löste sich aus der riesigen Rauchwolke, hielt genau auf ihn zu. Axx erkannte einen Kampfgleiter, vielleicht genau den, der auf seinen Vater geschossen hatte.
    Sein Vater. Er war tot, genau wie seine Mutter und sein Bruder. Axx sah ihn noch vor sich auf dem Strand, aber der Strand war gar keiner mehr, sondern nur noch eine glatte schwarze Fläche, die schon nach wenigen Metern landeinwärts mit dem dunklen Himmel zu verschmelzen schien.
    Der Gleiter schwebte näher, langsam, wie eines der großen Insekten, die Axx früher so gern beobachtet hatte. Ihre Flügel schlugen so schnell, dass man die einzelnen Bewegungen gar nicht mehr wahrnehmen konnte, und die bunt schillernden Körper schienen dann reglos an Ort und Stelle zu schweben, umgeben von einem trüben Schimmern an den Seiten, bis sie schließlich, über-raschend und fast schneller, als man mit den Blicken verfolgen konnte, wieder davonschossen, hin zu einer anderen Stelle über dem flachen Wasser. Warum, wussten sie vielleicht selbst nicht.
    Dann blieb auch der Kampfgleiter in der Luft stehen wie eines dieser unheimlichen Insekten, und Axx glaubte zu sehen, dass der Pilot angestrengt nach etwas im Wasser Ausschau hielt.
    Nach mir, wurde ihm klar. Er hat gesehen, wie Vater mich ins Meer geworfen hat, und will mich jetzt töten. Sind alle anderen tot? Bin... bin ich der einzige Überlebende?
    Axx holte wieder Luft und tauchte, so schnell und tief er nur konnte, und diesmal schluckte er kein Wasser und hielt die Augen offen, um nicht schon wieder die Orientierung zu verlieren. Mit schnellen Schwimmstößen näherte er sich den tangbehangenen Steinen auf dem Grund und hielt sich an den Pflanzen fest. Sie waren glitschig zwischen seinen Fingern, einfach eklig anzufassen, doch er wagte es nicht, sie loszulassen, umklammerte sie, bis das Blut dröhnend in seinem Kopf pulsierte und die Schädelknochen zu sprengen drohte. Erst dann tauchte er wieder auf.
    Die dunklen Wolken lösten sich schnell auf, und Axx konnte den Kampfgleiter nicht mehr sehen. Den Grund dafür machte er aus, als er in den Himmel schaute. Am Horizont konnte er einige kleine Punkte erkennen, die schnell größer wurden.
    Weitere Gleiter, aber diesmal keine der Rebellen, sondern die offiziellen Ordnungskräfte. Als sie näher kamen, konnte er die schematische Darstellung der beiden sich überlappenden Köpfe ausmachen, einer perlmuttweiß, der zweite schwarz.
    Erst, als zwei, drei Gleiter auf dem schwarz glasierten Strand aufsetzten, ganz nah am Wasser, kamen ihm wieder Tränen. Zuerst nur einige wenige, aber dann schossen sie einfach nur heraus und spülten in Axx Cokroides neuntem Lebensjahr seine Kindheit endgültig hinweg.
    Axx Cokroide kniff die Augen zusammen, um sich zu überzeugen, dass nun keine Tränen in ihnen standen. Das war schon lange nicht mehr vorgekommen. Anfangs ja, als er noch ein Kind war. Aber schon als Halbwüchsiger hatte er nicht mehr weinen müssen, wenn er an Sartaire dachte.
    Sartaire! Wie er diesen Planeten hasste! Nicht nur, weil seine Eltern und sein großer Bruder dort gestorben waren, auch wegen allem, was später dort vorgefallen war. Wegen der Station, wegen Ankya, Jurzka und Jundaii und Duunill, wegen.
    Nein! Jetzt nicht! Er würde sich den Augenblick des Triumphs nicht durch hässliche, sinnlose Erinnerungen verderben lassen, die ihn nur belasteten, seinem Ziel aber nicht näher brachten. Was vergangen war, war vergangen und ließ sich nicht mehr ändern. Er hatte sich damit arrangiert und konnte damit leben. Und er hatte es trotz allem - oder gerade wegen dem, was ihm widerfahren war -weit gebracht.
    Zu weit, um sich von so etwas zurückwerfen zu lassen.
    Diesmal gelang es ihm, sich auf die Hologramme zu konzentrieren.
    Er rief auf einem Holo die aktuellen Daten ab und beschloss, sie zur Sicherheit direkt bestätigen zu lassen. »Status der Kriegsschiffe?«
    »Bereit und im Alarmzustand!«
    Eines der zahlreichen Holos wurde in der Mitte der Hauptzentrale vergrößert. Es zeigte eine Unmenge winziger Punkte, die sich kugelförmig im Raum postiert hatten: 80.000 nodronische Kriegsschiffe, die den gesamten Raum rings um das System ZentraBalance sicherten.
    »ZentraBalance?«
    Ein anderes Holo bildete sich. Es zeigte einen hellblau leuchtenden
    Riesenstern,

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