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PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit

PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit

Titel: PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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größer, als die äußeren Anzeichen ahnen ließen.
    Zum Beispiel erkannte er den Gast, der sich kurz vor vier Uhr an diesem morgen dem Gebäude von der Straße her näherte, noch bevor er vor der Tür stehenblieb. Er öffnete die Tür, schaltete das Hauptlicht im Foyer an und rief dem Eintretenden ein fröhliches »Guten Morgen!« zu. »Ich habe Sie schon lange nicht mehr gesehen, Mister Franklin.«
    Franklin trug eine Art Windjacke, enggeschnittene Hosen und einen Hut, der eher abenteuerlich als modisch wirkte. Unter dem Arm, sorgfältig an sich gedrückt, hielt Franklin eine schmale Mappe. Als der Robot ihn anrief, blieb er stehen und schob sich den Hut ins Genick.
    »Das stimmt, Rob. Ich bin ziemlich lange draußen gewesen, wie?«
    »Ja, Sir. Ich hoffe, Ihre Geschäfte gehen gut.«
    »Ich weiß nicht, es ist nicht mehr so wie früher«, sagte Franklin mißmutig. »Sieht so aus, als machten die Leute den Sparsamkeitsfimmel der Regierung mit. Sie wollen keine importierten Sachen mehr. Alles muß einfach sein, auf Plophos hergestellt und billig.«
    »Sie sollten so etwas nicht sagen, Sir«, warf ihm der Robot vor. »Sie wissen, das ist nicht erlaubt. Man darf die Regierung nicht kritisieren.«
    Franklin machte ein schuldbewußtes Gesicht, schlug sich die Hand vor den Mund und kniff ein Auge zu. »Aber du wirst mich nicht verraten?« fragte er mit gespieltem Schreck.
    »Nein, Sir, das kann ich nicht.«
    Franklin schob den Hut wieder zurecht und schritt auf einen der Antigravlifts zu. »Mein Wagen steht noch draußen, Rob«, rief er über die Schulter zurück. »Bring ihn bitte in die Garage.« »Selbstverständlich, Sir. Wird sofort getan!«
    Franklin, der Reisende in Erdimporten, verschwand im Liftschacht und fuhr zum achtunddreißigsten Stockwerk hinauf. Der Eingang zu seinem Appartement lag gegenüber dem Schachtausgang. Franklin öffnete die Tür mit einem kleinen Kodeschlüssel und trat ein. Er hatte eine Dreizimmerwohnung gemietet. Von der Garderobe kam er zunächst in den Wohnraum, an den sich rechts, durch eine gläserne Gleittür abgetrennt, das Arbeitszimmer anschloß. Franklin warf seine Mappe achtlos auf den Wohnzimmertisch, ließ die Glastür beiseite gleiten und ging zum Schreibtisch. Er hob den Hörer des Bildsprechgerätes ab und wählte eine dreistellige Nummer.
    Auf dem Bildschirm des Empfängers erschien wenige Sekunden später ein Gesicht, das Franklin schon lange nicht mehr gesehen hatte. Er grinste es an und sagte: »Tut mir leid, daß ich dich so früh stören muß, mein Freund. Bin gerade zurückgekommen. Wie stehen die Geschäfte in der Hauptstadt?«
    Der Mann am anderen Ende der Leitung begann zu jammern. »Nicht so gut«, antwortete er. »Ich bin froh, daß ich dich wieder in der Nähe habe. Die Sendung von Grotho konnte mit knapper Not noch vor dem Verderb gerettet werden, aber die dreißig Plastikschildkröten von Hannef sind abzuschreiben. Der Pilzfraß umfaßt offenbar den ganzen Komplex. Wie er entstanden ist, läßt sich vorläufig noch nicht erklären.«
    Franklin nickte und seufzte. »Ich hätte mich wahrscheinlich doch besser schlafen gelegt als dich angerufen. Ich dachte, ihr hättet ein paar bessere Neuigkeiten.« Er winkte ab. »Na ja, auf jeden Fall melde ich mich morgen mittag wieder. Das heißt«, er hob den Arm und sah auf die Uhr, »heute mittag.«
    Er legte den Hörer auf. Dann trat er ins Wohnzimmer zurück und ließ sich in einen der schweren Sessel in der Nähe des Fensters nieder. Er mußte nachdenken, und nirgendwo ließ sich besser nachdenken als in einem weichen Sessel, mit weit ausgestreckten Beinen und geschlossenen Augen.
    Die dreißig Plastikschildkröten von Hannef waren also verdorben. Das hieß, sie hatten Iko Kainnen entdeckt. Ihre Rolle als Vorzimmerdame des Präsidenten war kurz gewesen. Kein Wunder, die Untersuchung, oder der Pilzfraß, hatte sich auf den ganzen Komplex erstreckt, also alle, die mit Arthur Konstantin zusammenarbeiteten.
    Na schön, wenigstens Kato hatte es geschafft, sich rechtzeitig aus der Schlinge zu ziehen. Die Sendung von Grotho war im letzten Augenblick gerettet worden. Der Mann, der sich Franklin nannte, grinste ein wenig, als er sich vorstellte, wie Kato gesprungen war, als er seinen vorletzten Anruf bekommen hatte.
    Die Frage war: Wie ging es jetzt weiter? Da war immer noch die Information, die besagte, daß in der Zweigstelle des Geheimdienstes am Rand der Stadt wichtige Unterlagen ruhten. Man mußte diese Unterlagen beschaffen

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