PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo
Eierschiff.«
»Das ist doch Unsinn«, hauchte Bokom. »Sie werden niemals ihr Schiff ohne Wachen zurücklassen. Was willst du machen, wenn sie dich angreifen?«
»Erledigen!« sagte Gecko und drückte im Liegen die Brust heraus.
Er erschrak selbst bei der Vorstellung, einen Fremden mit den bloßen Händen erwürgen zu müssen, aber zum Glück hatte er seine Drohung noch nicht wahrzumachen. Drüben am Strand tauchten zwei kleine Gestalten aus dem Meer auf und blieben plötzlich stehen, als sie das Schiff sahen.
»Dort!« piepste Biggy aufgeregt. »Ooch und Wullewull!«
Gecko drückte Biggy in das Loch zurück. »Liegengeblieben! Ihr rührt euch nicht! Ich bin gleich zurück. Axo, du übernimmst das Kommando!«
Ehe Bokom dagegen Einspruch erheben konnte, daß der jüngere Axo sein zeitweiliger Vorgesetzter wurde, entmaterialisierte Gecko. Keine fünf Meter von den beiden Tauchfanatikern kehrte er wieder ins Einstein-Kontinuum zurück und stand bis zum Hals im Wasser. Er liebte Wasser nicht sonderlich. In dieser Situation jedoch war ihm die Wahl nicht schwergefallen. Lieber das Meer, als allein in das fremde Schiff. Außerdem konnte er so eine gute Tat vollbringen, indem er seine Artgenossen warnte.
»Duckt euch!« rief er Ooch und Wullewull zu, die immer noch fassungslos das fremde Schiff betrachteten und versuchten, sich einen Reim auf dessen Auftauchen zu machen. Die angreifenden Insekten konnten sie nicht sehen, da dieser Teil des Strandes ein wenig höher lag als der übrige. »Los, duckt euch! Wenn sie euch sehen, geht's los.«
»Was geht los?« erkundigte sich Wullewull naiv. Ooch legte ihm beide Hände auf den Kopf und drückte ihn tiefer ins seichte Wasser. »Bist du verrückt?«
Gecko hatte sich ebenfalls kleiner gemacht. Nur noch sein Kopf ragte aus dem Meer heraus. Er zitterte, diesmal nicht nur aus Angst.
»Kalte Brühe«, meckerte er. »Wie das einem Spaß machen soll! Hör zu: Die Insekten haben ihr Schiff verlassen, und ich weiß nicht, ob Wachen zurückgeblieben sind. Wenn es uns gelänge, das Schiff zu erobern...«
»Das ist doch utopisch«, unterbrach ihn Ooch.
»Du bist auch utopisch!« fuhr Gecko ihn wütend an. Widerspruch haßte er bis auf den Tod. »Ohne mutigen Einsatz gibt es keinen Sieg! Ich werde zusammen mit euch in das Eierschiff teleportieren. Es wäre doch gelacht...«
»Was willst du?« Wullewull schnappte in seinem Raumhelm nach Luft, aber irgend etwas schien mit der Zufuhr nicht zu stimmen. Er öffnete ihn und fixierte Gecko. »Du willst mit uns teleportieren? Ohne mich!«
Er wollte davonschwimmen, aber Ooch packte ihn beim Kragen. »Hiergeblieben, Feigling. - Also was ist, Gecko? Erkläre!«
Gecko erklärte, schnell und hastig. Das Wasser gefiel ihm nicht. Noch weniger gefielen ihm die Fremden. Ooch begriff erstaunlich schnell. Während er antwortete, hielt er Wullewull immer noch fest.
»Gut, wir springen. Und was tun wir, wenn so eine Biene auf uns zukommt?«
»Es sind keine Bienen.«
»Meinetwegen Ameisen oder Skorpione. Jedenfalls Insekten.« Er sah zum Strand, entdeckte aber außer dem Eierschiff nichts. »Also, was tun wir?«
»Wir hauen ihn um«, schlug Wullewull vor.
Gecko bedachte ihn mit einem mitleidigen Blick, dann nickte er. »Richtig! Wir hauen ihn um. Oder es. Wir nehmen ihm die Waffe ab. Und dann erobern wir das Schiff. Mal sehen, was sie dann machen.«
Ooch meinte: »Das hört sich einfach an. Hoffentlich ist es auch so einfach.« »Gucky wird staunen!« Gecko schwelgte schon wieder in Träumen. »Der wird uns das nicht glauben, aber ihr seid Zeugen, wie ich den Fremden mit der linken Hand erledige und das Eierschiff auseinandernehme!«
Ooch seufzte. »Du bist ein furchtbarer Angeber, Gecko. Los, worauf warten wir?«
Gecko nahm die beiden Mausbiber bei der Hand. Er hatte wenig Erfahrung in der Massenteleportation, aber die Not zwang ihn jetzt dazu, es einfach zu versuchen. Vielleicht vertat er sich um ein paar Meter, aber darauf kam es auch nicht mehr an. Festen Stoffen würde er automatisch bei der Rematerialisierung ausweichen, darum brauchte er sich nicht zu kümmern. Er mußte nur die Höhe richtig abschätzen, sonst würden sie alle drei abstürzen.
»Fertig?« fragte er und peilte das fremde Schiff an. Wenn er bloß wüßte, was sich hinter der silbernen Hülle verbarg. Was auf sie wartete...
»Fertig!« schnappte Ooch und schloß ergeben die Augen.
»F... fertig!« piepste auch Wullewull.
Die drei Mausbiber verschwanden. Zurück
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