Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
Vom Netzwerk:
sein. Wenn Sie verstanden haben, wiederholen Sie die Anweisungen! «
    Kel tat das. Dann kam der Befehl »Gehen Sie jetzt! «
    Kel tat, wie ihm geheißen war. Die Uhr neben der Tür zeigte 19.31 Uhr. Von 19.31 Uhr an diesem Abend an fehlte dem plophosischen Geheimdienst, der Blauen Garde, vorerst jeglicher Hinweis auf den
    Verbleib seines Leutnants Kel Bassa. Es sei denn, man hätte das Feuer, das gegen 20 Uhr in Kel Bassas Appartement ausbrach und sämtliche Einrichtungsgegenstände bis zur Unkenntlichkeit zerschmolz oder verbrannte, als einen Hinweis ausgelegt.
    Kels Vorgesetzter konnte sich auf sein Verschwinden keinen Reim machen. Kel war in der folgenden Nacht zur Injektion fällig, und niemand, es sei denn, er wäre übergeschnappt, versäumte den Injektionstermin.
    Isit Huran haßte diesen kalten, glattwandigen Gang mit der grellen Beleuchtung. Aber selbst jetzt, da er sicher war, daß niemand ihn beobachtete, gab er sich Mühe, an etwas Angenehmes zu denken und den nichtssagenden Gesichtsausdruck zu bewahren, für den er bekannt war.
    Vom Ausgang des Antigravschachts bis zu der grauen Tür am anderen Ende, die Isit Huran die Schicksalstür nannte, waren es zehn Meter. Zehn Meter glatten Bodens, glatter Wände und glatter Decke, zweihundert Meter tief unter der Erde und von derart anheimelnder Atmosphäre erfüllt, daß man Platzangst bekam.
    Vor der grauen Tür blieb Isit stehen. Eine halbe Minute lang rührte er sich überhaupt nicht. Das gab dem Individualspürer über der Tür Gelegenheit, das Muster seiner Gehirnschwingungen aufzuzeichnen und mit dem Muster desjenigen zu vergleichen, der um diese Zeit hier erscheinen sollte. Der Vergleich fiel zur Zufriedenheit des Tasters aus. Über der Tür leuchtete ein Teil der Wand jetzt grün.
    »Isit Huran bittet um die Gunst, die vorgeschriebene Dosis empfangen zu dürfen«, sagte Isit.
    Wenigstens das hätte er uns ersparen können, dachte er dabei. Wir wissen, daß wir von seiner Gnade abhängig sind, er braucht uns nicht alle vier Wochen noch zusätzlich daran zu erinnern.
    Die Tür glitt jetzt beiseite, nachdem ein anderes Gerät auch das Modulationsmuster abgetastet und mit einer Schablone verglichen hatte. Isit trat in den kleinen Raum, der als einzige Einrichtungsgegenstände eine Art Zahnarztstuhl und einen Bildschirm enthielt. Auf dem Bildschirm, so das Gerücht, erschien das Gesicht des Obmanns, wenn er einem seiner Leute verkündete, er sei des Empfangs der Injektion für unwürdig befunden worden und werde keine Spritze mehr erhalten. Jedesmal, wenn er den kleinen Raum betrat, warf Isit einen ängstlichen Blick auf den Schirm, bevor er sich in den Stuhl setzte.
    Er tat es auch diesmal, aber ebensowenig wie in all den vergangenen Jahren gab es heute eine Komplikation. Eine Serie klauenartiger Gebilde drang aus der rechten Lehne des Stuhls und drückte Isits Arm gegen das Polster. Er spürte einen Stich im Oberarm, dann ließ der Druck der Klauen nach, und Isit konnte wieder aufstehen.
    Er atmete auf, als sich die Schicksalstür hinter ihm schloß. Für vier Wochen war er jetzt sicher. Vier Wochen lang hatte er Gelegenheit, sich den Unwillen des Obmanns zuzuziehen, so daß er ihm die nächste Injektion verweigerte und ihn jämmerlich zugrunde gehen ließ.
    Nein, Isit Huran war ein kluger Mann und hatte nicht die Gewohnheit, an feststehenden Tatsachen herumzudeuteln. Seine und die Geschicke der Regierung von Plophos waren unlösbar miteinander verknüpft. Wenn er leben wollte, mußte er tun, was dem Obmann nützte.
    Auch wenn er den Obmann gerade deshalb haßte wie sonst nichts auf dieser Welt.
    Der Fall Kel Bassa erfüllte die Öffentlichkeit mit gelindem Erstaunen, die betroffenen Dienststellen jedoch mit höchster Erregung. In der Öffentlichkeit gab es seit langem Gerüchte, wonach der Obmann, Iratio Hondro, sämtliche Offiziere seines Geheimdienstes und andere wichtige Personen durch eine Art Nervengift an sich gekettet hatte. Nur der Obmann selbst besaß das gefährliche Gift, und wer nicht dem Wahnsinn verfallen wollte, der hatte keine andere Möglichkeit, als jedem Befehl des Obmanns aufs Wort zu gehorchen. Niemand wußte, wieviel Wahrheit sich hinter dem Gerücht verbarg. Manche Leute glaubten, der Obmann sei zwar ein Schurke, aber doch wiederum kein solcher, daß er seinen Mitarbeitern gegenüber so grausam sein könne. Jedermann war überzeugt davon, daß Leutnant Bassa sich aus freien Stücken aus dem Dienst entfernt habe. Ein fremder Eingriff

Weitere Kostenlose Bücher