PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung
Sie nahmen Fahrt auf, um erneut in den Linearraum zu gehen.
Der Kampf um M 13 trat in sein entscheidendes Stadium.
30
Major Enk erkannte, daß Arkon nicht mehr zu halten war. Sämtliche Verteidigungsringe dieses Systems mußten restlos ausgefallen sein. Immer mehr Blues-Schiffe tauchten zwischen den drei Welten auf. Die Strukturtaster meldeten ein ununterbrochenes Kommen und Gehen. Daß Major Enk dieses Hin und Her nicht verstand, war ihm nicht zum Vorwurf zu machen.
Er und seine Männer ahnten nicht, daß sich am Rand von M 13 eine der gigantischsten Raumschlachten abspielte. Die Verluste der Blues wuchsen von Minute zu Minute. Das Ende des Kampfes schien sich schon abzuzeichnen, als die Blues plötzlich überall das Feuer einstellten und in den Kugelsternhaufen flüchteten.
Daß es in Wirklichkeit keine Flucht, sondern ein wohldurchdachtes Manöver war, stellte sich erst später heraus. Aber von alledem ahnten Enk und seine Männer nichts.
Kaum noch in der Lage, sich aufrecht zu halten, flogen sie ohne jede Hoffnung Schutz für Arkons Zentralwelten. Die Männer waren am Ende ihrer Kraft. Durch die Ortungsstörungen von der Zieltechnik im Stich gelassen, war jede Begegnung mit einem feindlichen Raumer beinahe Selbstmord.
Arkon III schoß immer noch aus den unzerstörten Abwehrforts. Dieser wichtigste Planet des Imperiums hatte schwere Verwüstungen hinnehmen müssen. Stellenweise gab es auf dieser Welt Trichter, die über fünfzig Kilometer tief reichten.
Von Admiral Notgal und seinem Stab hatten die Terraner seit einem Arkon-Tag nichts mehr gehört. Die schweren Roboteinheiten, die zu Beginn der Blues-Invasion auf Arkon III gelegen hatten, befanden sich immer noch auf den Häfen.
Warum sie nicht gestartet waren, konnte kein Mensch erklären. Es sah so aus, als ob Arkon sich selbst aufgegeben hätte.
Enk, der hinter der Zieloptik saß, hatte seinen Kopf auf den Arm gelegt. Im letzten Augenblick merkte er, daß er dicht vor dem Einschlafen gewesen war.
»Es geht nicht mehr«, sagte er erschöpft. »Es hat alles keinen Sinn mehr.« Er stellte eine Verbindung zur robotischen Funkzentrale her. Er gab die geheime Frequenz der Galaktischen Abwehr an.
Der Notruf der terranischen Agenten von Arkon II und III wurde vom arkonidischen Schlachtschiff SANGAN-4 über Hyperkom zur Erde gestrahlt.
In der Sekunde, in der der Notruf der Agenten über Arkon III auf der Erde einlief, schrie Mercant den Diplom-Ingenieur Leban an: »Warum sind Sie nicht schon vor einem Tag mit diesen Nachrichten gekommen? Wem soll Ihre Entdeckung jetzt noch nützen? Wie bringen wir diese Kontakte zur Flotte? Transmitterverbindungen nach Arkon gibt's keine mehr. Diese Narren in M 13 haben doch alle Stationen abgeschaltet. Leban - da, sehen Sie sich die Karte an! Die roten Punkte sind starke Verbände der Gataser. Die blauen Punkte stellen unsere Geschwader dar. Vor drei Stunden ist den Tellerköpfen ein Durchbruch gelungen. Schauen Sie mich nicht so entgeistert an. Wir können auch keine Wunder vollbringen. Ja, über 100 schwere Einheiten stehen im Zentrum von Arkon. Sie wissen doch am besten, wie es dort in puncto Ortungsstörungen aussieht!«
Er deutete immer noch auf die 3-D-Projektion, die das M 13-System wiedergab. Auch wer kein Fachmann war, konnte an den roten und blauen Punkten erkennen, daß das Herz Arkons aufs Äußerste bedroht war.
Diplom-Ingenieur Rollf Leban, der, als er zu Allan D. Mercant gekommen war, nicht damit gerechnet hatte, angebrüllt zu werden, sah den Abwehrchef auf sich zukommen.
»Entschuldigen Sie meine Unbeherrschtheit, Leban«, sagte Mercant. »Sie haben mehr erreicht, als wir in der kurzen Zeit erwarten konnten.«
»Ich nicht, Sir«, wehrte Leban bescheiden ab. »Ich habe mit tüchtigen Kollegen an diesem Problem gearbeitet - Kollegen, Sir, die mir weit überlegen sind.« Er betrachtete abermals die Projektion. »Es gibt keine Möglichkeit, die Mix-Kontakte auf eine Welt von M 13 zu schaffen?«
»Keine! Aber wie heißen diese Kontakte jetzt? Mix? Wieso?«
»Mein Kollege Mix hat herausgefunden, wie man mit Hilfe der Kontakte die künstlich ausgelösten Ortungsstörungen unwirksam machen kann. Ich mache mir jetzt Vorwürfe, den Tunnel-Effekt übersehen zu haben. Er wirkt auf die uns bekannten Störungen wie ein Schwamm. Er beseitigt sie nicht vollständig - das wäre zuviel verlangt -, aber er drückt den Unstimmigkeitsfaktor bei Ortungen unter zehn Prozent.«
Mißtrauisch fragte Mercant: »Und das alles,
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