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Verflixte Liebe

Verflixte Liebe

Titel: Verflixte Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Costa
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Kapitel 1
    Die Vorstellung war zu Ende, lachend und schwatzend drängten die Zuschauer aus dem Zirkuszelt. Um besser sehen zu können, stieg Christiane auf die Treppe des Kassenwagens. Als sie ihre Tochter an Daniels Hand entdeckte, rief sie: „Huhu, Milena!“ und winkte. „Hier bin ich, mein Schatz!“
    Die Kleine entdeckte ihre Mami und lief los. Christiane sprang von der Treppe, breitete die Arme aus, fing ihre Tochter auf und drehte sich mit ihr einmal um sich selbst.
    „Mami, es war wahnsinnig toll im Zirkus!“ erzählte sie mit glühenden Wangen. „Ein Clown ist in ein Planschbecken gesprungen, dabei war gar kein Wasser drin, aber dann hat ihn ein anderer mit der Gießkanne nassgespritzt. Und ein kleines Mädchen ist auf einem richtigen Elefanten geritten. Aber am ganz tollsten waren die Ponys, die waren bloß so groß!“ Sie streckte ihren Arm aus, um die Größe aufzuzeigen, dann umarmte sie Christiane wieder und fragte aufgeregt: „Kann ich ein Pony haben? Bitte, Mami!“
    Christiane schüttelte lächelnd den Kopf und strich ihrer Tochter die Haare aus dem Gesicht. „Das geht doch nicht, wir haben keinen Platz für ein Pony.“
    „Doch, auf dem Balkon! Wir bauen ein Dach darüber, dann kann es auch nicht nass werden, wenn es regnet.“
    Christiane tauschte Blicke mit Daniel. Er war ihr Nachbar und hatte sich bereit erklärt, das Kind in den Zirkus zu begleiten. „Nass werden ist nicht das Problem“, erklärte sie. „Aber wie soll das Pony denn in den dritten Stock kommen? Außerdem braucht es Auslauf, braucht Gras und Heu und Artgenossen.“
    „Was sind Artgenossen?“, fragte Milena.
    „Für Ponys sind es andere Ponys, für Menschen, andere Menschen“, erklärte Daniel und hielt ihr ihre Jacke zum Hineinschlüpfen hin. Als er sie zugeknöpft hatte, sah er Christiane an. „Na, wie ist es, wollt ihr noch ein Eis mit mir essen? Ich lade euch ein!“
    „Eigentlich müsste ich dich ja einladen“, sagte Christiane, „als kleines Dankeschön. Geht aber nicht, ich muss dringend nach Hause, meine Mutter steht gleich vor der Tür, und du weißt ja wie sie ist, wenn sie warten muss.“
    Daniel seufzte. „Dass du einmal Zeit hast, möchte ich erleben.“
    „Alleinerziehende Mutter und Zeit haben, das ist, als wolltest du auf dem Himalaja Gänseblümchen pflücken!“ Sie lachte, dann küsste sie Daniel auf die Wange. „Danke, dass du mit Milena im Zirkus warst.“
    „Ja, danke!“ sagte auch Milena.
    „Und überhaupt ein großes Danke an dich, für alles, was du für uns tust.“
    „Och, keine Ursache.“ Daniel sah ihr zärtlich in die Augen. „Ist reiner Eigennutz! Wenn ihr beide glücklich seid, dann bin ich's auch.“
    Christiane lächelte, nahm Milena an die Hand und ging mit ihr Richtung Auto davon. Als Daniel nicht nachkam, drehte sie sich um, und sah ihn erstaunt an. „Was ist, fährst du nicht mit uns nach Hause?“
    „Nö - ich habe keine Lust auf meine vier Wände. Ich geh noch was Trinken. Oder ins Kino. Mal sehen.“
    „Na dann“, Christiane hob die Hand und winkte, „bis demnächst!“
    „Ja, bis demnächst.“
    Auf dem Nachhauseweg dachte sie über Daniel nach. Als er vor eineinhalb Jahren in der Wohnung unter ihr einzog, waren sie sich sofort sympathisch. Sie hatten ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis, borgten sich Zucker oder Ketchup oder halfen sich gegenseitig bei den vielen kleinen Problemen, die der Alltag so bereithielt. Aber in letzter Zeit schien sein Interesse mehr und mehr ihr als Frau zu gelten. Daniel sah gut aus - er war groß und schlank, blond, hatte wunderschöne blaue Augen, und er war sehr, sehr nett. Ihre Tochter hatte ihn gerne, und auch sie freute sich, wenn sie ihn sah. Aber reichte das für eine Liebe?
    Sie versuchte sich vorzustellen, wie es sein würde, in seinen Armen zu liegen, oder wenn er sie küsste und streichelte. Aber es passierte nicht. Kein Herzklopfen, kein Wunsch nach mehr. Andererseits wusste sie aus Erfahrung, dass Herzklopfen auch kein Garant für ein dauerhaftes Glück war. Nach Tommaso, Milenas Vater, war sie verrückt gewesen! Er hatte ihr die Sterne vom Himmel versprochen, aber seine Liebesschwüre waren, wie sich bald zeigte, keinen Pfifferling wert. Als sie ihm mitteilte, dass sie schwanger ist, fiel er von ihr ab, wie eine überreife Frucht vom Baum.
    Pah, Liebe! Sie seufzte, setzte den Winker und bog in die Prießallee ein, dann links in die Schatenstraße, in der sie und Milena wohnten.
    „Schau, da ist schon die

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