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PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

Titel: PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Flotte auf diesem Sauerstoffplaneten notzulanden. War es Glück? Ausgleichende Gerechtigkeit für all das Pech, das wir während des Fluges gehabt hatten? Oder folgten wir einer Bestimmung? Kann man unsere Bruchlandung Schicksal nennen?« Mao Peng sah wieder hoch, blickte in die Kameras. »Es gibt nichts zu beschönigen. Ich kann euch an dieser Stelle keine Hoffnung machen. Wir sind gestrandet. Nach einer ersten Bestandsaufnahme steht fest, dass alle Schiffe irreparabel beschädigt sind. Es gibt auch kein einsatzfähiges Beiboot mehr, das wir hochschicken könnten. Wir versuchten noch während des Absturzes, SOS-Signale per Hyperfunk auszusenden. Aber auch hier ist die Aussicht auf Rettung äußerst gering. Wir befinden uns in einem extrem hyperaktiven Sektor eines wie gesagt unbekannten Sternen-raums.«
    Da und dort sah ich Tränen und gesenkte Köpfe. Die befürchteten Panikreaktionen blieben jedoch aus. Gezielte Mundpropaganda hatte längst dafür gesorgt, dass die Hoffnungen vor dieser ersten offiziellen Ansprache gering geblieben waren.
    Im Lauf der kommenden Jahre sprach ich immer wieder mit anderen, die mit mir den Flug überlebt hatten. Diese paar Minuten, in denen wir alle Hoffnung geraubt bekamen, uns würde jemand retten, hatte sich uns allen eingebrannt. Und weißt du was? Viele von uns spürten Erleichterung.
    Ja, Erleichterung! Endlich hatte es jemand gewagt, das auszusprechen, was wir ohnehin schon ahnten. Unsere Zukunft hatte plötzlich ein Gesicht bekommen, »denn«, so fuhr Mao Peng mit erhobener Stimme fort, »suchten nicht die meisten von uns eine neue Welt? Einen Ort zum Siedeln? Einen Ort, an dem man die alten Konventionen hinter sich lassen und neu beginnen kann?« Er sah sich um, blickte einigen der stumm dastehenden Frauen und Männern in die Augen. »Noch haben wir keine Ahnung, was uns hier erwartet. Noch steht unsere Zukunft auf des Messers Schneide. Aber ich habe Vertrauen.« Er ballte die Fäuste. »Ich denke gar nicht daran, mich jetzt im Wald zu verkriechen und mein Schicksal zu bejammern. Ich fordere euch auf, mit mir gemeinsam in eine neue Zeit zu schreiten. Hier und jetzt eine Kolonie zu gründen, diese Welt zu erobern.« Leise fügte er hinzu: »Wir dürfen jetzt nicht aufgeben. Das sind wir den Verstorbenen schuldig.«
    Mao Peng nickte in die Kamera. Die Übertragung erlosch, und eine erdrückende Stille legte sich über das Land.
    Irgendwo ertönte plötzlich das empörte Krächzen einer Vogelkolonie, die sich offensichtlich durch uns gestört fühlte. Die dunkelgelbe Sonne, die sich während der ersten 24 Stunden unseres Aufenthalts hinter weißen und rosaroten Wolken versteckt gehalten hatte, lugte hervor. Sie lachte uns an.
    Wir lachten zurück.
    Wir taten, was uns Mao Peng geraten hatte. Wir machten das Beste aus unserer Situation.

5. In der Silberkapsel
Abtasten
     
    Der Flug - besser gesagt: die Eindrücke während des Flugs - wirkte auf Perry Rhodan alles andere als Vertrauen erweckend.
    Vor zwölf Jahren waren er und Atlan mitsamt einer Silberkugel auf Baikhal Cain inmitten des Sternenozeans von Jamondi verloren gegangen. Das seltsame Transportmittel war damals nach der »Ohnmacht« Lotho Keraetes, der es vermittels Gedankenimpulse gesteuert hatte, unkontrolliert auf die Oberfläche des Planeten gestürzt. Eine wahre Odyssee war die Folge gewesen. Nur mühsam konnte der Unsterbliche das Gefühl der Beklemmung unterdrücken, das ihn in Erinnerung der damaligen Reise überkam.
    Rhodan konzentrierte sich. Eine Art »Tunnelröhre « entstand um sie, während sie weiter beschleunigten. Sie rasten, durch die semitransparente Silberhülle sichtbar, auf einen Kreis absoluter Schwärze zu, während die Sterne der Milchstraße um sie zu Lichtpunkten, zu Strahlen, zu Strichen verwischten und schließlich eine scheinbar feste Wand aus Weiß bildeten. Dann wurde es dunkel. Sie mussten die Milchstraße durchstoßen, den jenseitigen galaktischen Leerraum erreicht haben. Und das in ein oder zwei Minuten!
    »Ich b-bin Nano Aluminiumgärtner«, platzte plötzlich der größere der beiden Posbis heraus und zog damit die Aufmerksamkeit aller auf sich. Er durchbrach ein Schweigen, in dem bereits das Atmen der drei Menschen unangenehm laut geklungen hatte.
    »Freut mich«, murmelte Rhodan. Einerseits war er froh, von den optischen Eindrücken, die sie umgaben, abgelenkt zu werden. Andererseits war er nach wie vor nicht besonders angetan von der unerwünschten Begleitung. »Hast du irgendeine

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