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PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

Titel: PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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eigentlich wissen, woher du deinen Zusatznamen hast!«, unterbrach Perry mit wachsender Ungeduld.
    »>Aluminiumgärtner< ist der erste Begriff, den ich transgressenziert habe. Du kennst sicherlich den Vorgang: Wenn man sich ein Wort mehr als eine Million Mal bewusst vorsagt, dringt man in einen unglaublichen Zustand des Denkens vor, in dem Neues e-entsteht. Ich brauchte selbstverständlich ein w-wenig länger als ein begabter menschlicher Geist wie do Schwanst, um in diese Sphären einzutauchen. > Aluminiumgärtner < war j-jedenfalls das erste Wort, das in mir ... wuchs. Aluminiumgärtner. Wie schön, wie bedeutungsschwer erschien es mir. Und wie glücklich fühlte ich mich...«
    »Damit wäre das geklärt«, unterbrach Mondra Diamond hastig. Sie sah Perry an, bedeutete ihm, die Nerven unbedingt im Zaum zu halten. »Ist das alles, was du an ... persönlichen Stärken anzubieten hast? Ich kann mir nicht vorstellen, dass dich Lotho Keraete allein wegen deiner Begeisterung für die Kunst ausgewählt hat.«
    »Hm... m-mag sein. In meiner Hauptfunktion bin ich als Spür- und Analyseeinheit tätig. Zusätzlich erhielt ich einen programmatischen Datenschwerpunkt a-als >Posbi-Historiker< aufgepfropft.«
    »Da kommen wir der Sache schon näher«, sagte Rhodan. Dankbar nickte er Mondra zu. In manchen Situationen hatte sie einfach mehr Feingefühl, um mit einem so schweren Fall wie Nano Aluminiumgärtner umzugehen. »Du kennst dich also mit der Entstehungsgeschichte deines Volkes aus?«
    »Eigentlich j-ja«, antwortete der Posbi fast widerwillig. »Aber meine wahren Interessen liegen wirklich ganz woanders ...«
    »Danke, vorerst.« Der Unsterbliche wandte sich Drover zu, der längst wieder auf dem Boden der Silberkugel ruhte und in einen Art Standby-Schlummer gesunken war. Lediglich die beiden Sensorfelder leuchteten schwach rötlich. »Was ist dein Spezialgebiet?«
    Drover erwachte kurz zum Leben. »Schwerer Arbeiter«, presste er wie eine schlecht geschmierte Dampflok hervor, ließ das letzte »r« überbetont stehen und versank gleich darauf wieder im Dämmerschlaf.
    Eine platte, aber um so größere Plasmazunge ragte plötzlich zwischen wulstigen Lippen aus Mauerblums Leib. In Zusammenarbeit mit einem blasenförmig ausgebildeten Hohlraum in seinem Körper bildete der Matten-Willy ein paar heftig tremulierende Worte. »Ihr müsst Drovers Unhöflichkeit entschuldigen«, sagte er. »Seine Emotionalität ist nur wenig ausgebildet. Aber vertraut mir: Er besitzt starken Willen und ist besonders liebenswürdig. Mein Liebling ...« Sanft streichelte der Matten-Willy über den fassförmigen Körper des Posbis. Dessen Sensorenkranz erwachte kurzzeitig zum Leben. Verschiedenfarbige und irritierende Leuchtbilder huschten über das Gesicht.
    War er verärgert, oder zeigte er so etwas wie Freude über die zärtliche Behandlung? Rhodan wandte sich nachdenklich ab und sah nach draußen. Das Umfeld außerhalb ihres winzigen Goldfischglases hatte sich erneut gewandelt. Lang gezogene Streifen, die sich in einer sanften Kurve nach unten neigten, zerteilten die Schwärze des Alls. Aus welchen Gründen auch immer raste die Silberkugel in einem lang gezogenen Bogen dahin.
    Wie sollte der Unsterbliche das ihm von Lotho Keraete zugeteilte Dreier-Team nach diesem ersten Abtasten einschätzen?
    Nano Aluminiumgärtner, Drover und Mauerblum erschienen ihm fremd wie nur irgendetwas. Genauso gut hätte sich der Unsterbliche mit einem giftgasatmenden Maahk über dessen Fertilität unterhalten können.
    Es fiel ihm überaus schwer, ein Gespräch in Gang zu bringen, das über die üblichen galaktopolitischen Betrachtungsweisen hinausging. Er war im Lauf seines langen Lebens unter den verschiedensten Bedingungen mit Posbis und Matten-Willys zusammengetroffen. Stets hatte die Frage im Vordergrund gestanden, wie man als Vertreter ihrer jeweiligen Völker miteinander umging, wie die jeweiligen Positionen abgestimmt und aneinander angepasst werden konnten, wie man die »besten Freunde der Menschheit« in strategische Überlegungen einbezog.
    Und was war mit den »Individuen«? Was machte die Maschinenwesen aus? Wie lebten sie? Träumten sie tatsächlich von elektrischen Schafen, wie ein lange vergessener und gerade wieder entdeckter Autor einmal behauptet hatte?
    Das waren Fragen, die stets Fachleute für ihn ausformuliert und beantwortet hatten. Für ihn, den Mann an der Spitze eines - früher expansionistisch, heute wirtschaftlich und technologisch

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