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PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder

PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder

Titel: PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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übersäten Hülle. Das würfelförmige Schiff war ein verwirrendes Konglomerat, wie es Wesen aus Fleisch und Blut in dieser Ausprägung wohl niemals konstruieren würden.
    Es war unüberschaubar.
    Und es wirkte bedrohlich.
    Eigentlich mutete es fremd an, als hätte der Weltraum dieses bizarre Objekt ausgespien. Ebenso wirkten die Posbis. Sie waren skurrile Maschinen für jeden denkbaren Einsatzzweck, Roboter eben. Das Schlimme daran: aufgrund der Verzahnung ihrer positronischen Gehirne mit einem mehr oder minder gewichtigen Anteil biologisch lebenden Plasmas nicht nur rein maschineller Logik folgend, sondern mit Denkstrukturen behaftet, die denen eines Lebewesens sehr
    nahe kamen.
    Gerade diese Verknüpfung von Technik und Leben machte sie zur extremen Bedrohung. Sie waren weder Fisch noch Fleisch, sagte sich Rhodan. Wobei sich seine Überlegungen allein auf die Pos-bi-Zivilisation von Ambriador bezogen.
    Mit minimaler Restfahrt näherte sich die HANSHAO dem Fragmentraumer. Bei knapp einhundertundfünfzig Kilometern Distanz erreichte das Schlachtschiff den relativen Stillstand.
    Vergeblich suchte Rhodan nach äußerlichen Hinweisen, dass dieses Schiff vor wenigen Wochen schwere Geschütztreffer erhalten hatte. Bei seinem ersten Anflug hatte er tiefe Krater in der zerklüfteten Stahllandschaft gesehen und ebenso unheimlich leuchtende Glutnester, die von Wirkungstreffern der alteranischen Röhrenfo-kus-Geschütze zeugten. Zumindest die der HANSHAO zugewandten Seiten des Würfels ließen nun keine Schäden mehr erkennen.
    Reparaturplattformen bewegten sich zwischen den vielfältigen Erkern, Türmen und Kuppeln, die mitunter wie aufgeplatzte Geschwüre wirkten. Ein Schwarm von Korvetten umgab den Fragmentraumer; im Vergleich mit dem kantigen Schiffsungetüm erschienen sie winzig, geradezu verloren. Sogar die HANSHAO mit ihren vierhundert Metern Rumpfdurchmesser musste wie ein Zwerg anmuten.
    Dabei hatte BOX-1122-UM nur eine Seitenlänge von zwei Kilometern. Die Posbi-Schiffe in der Milchstraße maßen bis zu dreitausend Metern und waren ihrerseits, verglichen mit Schiffen wie der BASIS oder der SOL, klein zu nennen. Ihr Volumen von siebenundzwanzig Kubikkilometern, ausgefüllt mit einem in keiner Hinsicht mehr überschaubaren technischen Labyrinth, war trotzdem mit Superlativen schwer beschreibbar. Imposant, gigantisch - all das erschien für die verfilzte Vielfalt zu gering. Bedrückend, ein Alptraum - auch das zeigte die Empfindungen eines Lebewesens angesichts der auf robotische Bedürfnisse zugeschnittenen Schiffskolosse nur höchst unvollkommen.
    Keine halbe Minute hatte Rhodan den Anblick auf sich wirken lassen. »Captain Bo«, wandte er sich an den Kommandanten, »ich brauche eine Holovid-Verbindung... «
    »Kontakt steht!«, meldete der Funker. »Wir werden von der BOX angerufen. Ihr Gesprächspartner, Mr. Rhodan, Sir!«
    Rhodan registrierte Mondras verhaltenes Lächeln - sie amüsierte sich über die Anrede, die der Funker hörbar ehrfürchtig gebraucht hatte -, und dann entstand dicht vor ihm die Bildübertragung.
    Ein Robotergesicht grinste ihn an. Vielen Alteranern ringsum raubte dieses Abbild den Atem. Für sie war das eine Fratze des Schreckens, einer der verhassten Maschinenteufel. Zu akzeptieren, dass ausgerechnet diese skurrile Gestalt anders sein sollte, ein Freund der Menschen, fiel ihnen schwer. Rhodan sah, dass selbst Captain Bos Rechte zum Waffenholster glitt.
    »Willkommen zurück, Perry«, schnarrte eine kratzende Stimme. »Und n-na-türlich auch du, Mondra, schönste Terranerin in Ambriador.«
    Nano dreht durch, las Rhodan in dem Blick, den Mondra Diamond ihm zuwarf. Wir waren einen Monat lang fort, und das scheint ihm nicht bekommen zu sein.
    Wahrscheinlich war die Wahrheit nicht ganz so extrem. Andererseits entsprach Nano dem dunkelsten Feindbild der Alteraner. Auch wenn er von ihnen nicht angegriffen worden war, musste er zumindest das Gefühl haben, keineswegs willkommen zu sein und sogar gehasst zu werden.
    Deshalb hatte er an sich gearbeitet und sein Äußeres umgestaltet.
    Die Multi-Sensorflächen, die aus größerer Distanz wie Augen wirkten, waren näher zusammengerückt und erweckten in der. Ho-lovid-Übertragung den Eindruck, dass Nano schielte. Mitten in das Blaugrau seines kantigen, eigentlich nur stilisierten Gesichts hatte er anthrazitfarbene Plättchen eingepasst. Sie blähten sich wie die Wangen eines überdimensionalen Frosches, sobald der Posbi den Mund

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