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PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder

PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder

Titel: PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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ich!«
    Weiter als zweihundert Meter hatten sie sich noch nicht von der Schleusenkammer entfernt. Während in deren Bereich alles hell erleuchtet gewesen war, herrschte hier schon Zwielicht. Die Schattenbereiche wurden düsterer und weiteten sich aus. Als der Roboter gleich darauf das Ende einer in Windungen aufwärts führenden Rampe erreichte, war die Finsternis bereits vollkommen. In größerer Distanz tanzten Scheinwerferfinger und entrissen der Schwärze schlaglichtartig skurrile Details. Die Eindrücke blieben jedoch unzusammenhängende Puzzleteile.
    »Wurde die Energieversorgung für diesen Sektor abgeschaltet?«
    Zu den Schutzanzügen gehörten Stablampen, die sie schon aktiviert hatten. Die Lichtkegel brachen sich auf verschachtelten Aggregatblöcken, huschten auseinander und sollten mehr von dieser Umgebung sichtbar machen, aber die räumliche Enge konnten sie nicht überwinden. Rhodan richtete seine Lampe auf den Posbi.
    »Mir fehlt die Zugriffsmöglichkeit auf relevante Daten«, behauptete der Roboter.
    »Warum wurde die Beleuchtung bislang nicht wiederhergestellt?«
    »Ich habe darauf keine Antwort.«
    »Wie weit reicht dein Erinnerungsvermögen zurück?«, wollte jetzt der Lare wissen.
    »Mein Gedächtnisspeicher ist intakt.«
    »Was ist das erste Ereignis, auf das du zugreifen kannst?«
    »Ich wurde geweckt.«
    Triumphierend schaute Verduto-Cruz zu Rhodan auf, dann wandte er sich wieder dem Posbi zu.
    »Von wem geweckt?«
    »Durch einen Befehlsimpuls.«
    »Ein Befehl des Robotkommandanten?«
    »Nein.«
    »Wer erteilte dir den Befehl?«
    »Der Herr!«
    »Hat dieser Herr einen Namen?«
    »Nano Aluminiumgärtner.«
    Ein beinahe zufriedenes Lächeln zeichnete sich um Rhodans Mundwinkel ab. Er brauchte nicht zu sagen, dass er diese Antwort erwartet hatte, das konnte Mondra sehen, und das erkannte auch der Lare.
    »Wer außer dem Herrn erteilt dir Befehle?«, fasste Mondra Diamond nach.
    Der Spitzkopf, den eine einzige multiple Sensorzelle zierte, neigte sich ihr entgegen. »Da ist niemand außer Nano Aluminiumgärtner, der mit mir kommunizieren könnte.«
    »Weißt du von Speicherdaten, auf die du keinen Zugriff hast?«
    »Es gibt keine solchen Daten!«
    Die Aussage war falsch. Das wusste jeder der drei, die dem wieder schnell ausschreitenden Posbi folgten.
    »Dieser Nano Aluminiumgärtner scheint trotz meiner anfänglichen Bedenken recht gut mit den Posbis zurechtzukommen«, stellte Verduto-Cruz anerkennend fest. »Indem er ihre Erinnerungssektoren blockiert, vermeidet er zumindest vorerst Loyalitätskonflikte. Hundertprozentig erscheint mir diese Methode aber nicht. Der Schwachpunkt ist der Plasmaanteil des Posbi-Gehirns.«
    »Ich bin überzeugt, dass Nano das berücksichtigt«, versicherte Mondra.
    Das Lachen des Laren wirkte spöttisch. »Ich habe darauf hingewiesen, mehr kann ich nicht tun. Für Sie mag dieser Posbi, der Sie begleitet, über jeden Zweifel erhaben sein - für mich ist er eine Gefahrenquelle, die ich nicht aus den Augen lassen werde. Nano Aluminiumgärtner hat dieses Schiff noch lange nicht im Griff.«

Fünf - Aufbruchstimmung
    Fremd und unheimlich erschien BOX-1122-UM, ein Schiff, das keinesfalls für Menschen geschaffen worden war. So kantig, kalt und abweisend wie die Tausende Roboter der ursprünglichen Besatzung, von denen nur wenige einander glichen.
    Vielleicht, ging es Perry Rhodan durch den Sinn, pervertierte die Evolution ihre eigenen Prinzipien und war im Begriff, künstlicher Intelligenz alle Vorteile einzuräumen. Eines fernen Tages würden dann unüberschaubare Maschinenheere die Sterne verdunkeln und das Universum unter sich aufteilen - gefräßiger als Heuschreckenschwärme und gründlicher in ihrem Zerstörungswerk, als der Mensch es jemals hätte sein können.
    Bestand haben würde nicht mehr der Geist eines göttlichen Funkens, sondern allein der logische und damit tödlich gefährliche Impuls denkender Mechanismen. Ein entsetzlicher Gedanke, dass Roboter sich aufschwangen, die Ewigkeit zu überdauern und entweder nach einem neuen Urknall wie Phoenix aus der Asche aufzuerstehen oder alle Materie eines auf ewig expandierenden und damit erkaltenden Weltalls zu ihresgleichen umzuformen.
    Diese Überlegungen erschreckten den Terraner. Jeder andere hätte über solche Befürchtungen nur mitleidig gelächelt, dennoch lagen sie für einen relativ Unsterblichen wie ihn nahe. Nicht, dass er geglaubt hätte, eine derart alptraumhafte Epoche jemals zu erleben -eine nach Äonen

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