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PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder

PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder

Titel: PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Zeitanzeige verriet Rhodan, dass der 16. Mai schon zwei Stunden alt war. Mondra und er hatten ihren gewohnten Rhythmus beibehalten. An Bord wurde ohnehin vierundzwanzig Stunden am Tag gearbeitet, in mehreren Schichten, und eine generelle Lichtabsenkung während fiktiver Ruheperioden gab es nicht. Nano Aluminiumgärtner und Drover hatten eine Anpassung an planetare Gegebenheiten konsequent vermieden.
    Rhodan streifte sich die Kombination über und verließ seine Kabine. Sanitärräume und Duschen waren separat angelegt worden, wegen der komplizierten Gegebenheiten nicht gerade um die Ecke.
    Er kam an Verduto-Cruz' Unterkunft vorbei und verlangsamte seine Schritte, ging dann aber rasch weiter. Entweder hatte der Lare sich für eine Ruhepause zurückgezogen, oder er tobte sich in Begleitung von Nano oder Drover in einer der Triebwerkssektionen aus.
    Etliche Roboter standen reglos herum. Die Zahl der nach wie vor deaktivierten Maschinenteufel ging in die Hunderte. Überwiegend handelte es sich um bewaffnete Posbis, deren Inbetriebnahme Risiken barg. Irgendwann würden Nano Aluminiumgärtner und Drover sich ihrer annehmen, aber vorerst hätte das noch bedeutet, die Kräfte zu verzetteln.
    Ob während des Fluges nach Orombo und weiter, ausreichende Kapazitäten frei werden würden, wagte Rhodan zu bezweifeln.
    Eine provisorische Treppe führte zum nächsten Halbdeck. Sie war aus Fertigteilen eingesetzt worden, weil es in diesem Bereich keinen Antigravschacht gab. Rhodans Schritte dröhnten die Stahlstufen hinauf.
    Ein Geschütztreffer hatte Posbi-Maschinen zu bizarren Gebilden deformiert. Nur ein Teil des Schrotts war beseitigt worden; die Schnittstellen spiegelten das Licht aus dem Treppenbereich in kantigen Facetten. Dazwischen verliefen in giftgrünem Kunststoff mannsdicke Rohrleitungen. Sie waren Fremdkörper, wirkten wie Bypässe, die den Organismus des Fragmentraumers am Leben erhielten. Dumpfe Pumpgeräusche und das Gluckern von Wasser bildeten eine monotone Kulisse. Dazu lauter werdende Stimmen, die manche Gefühlswallung verrieten.
    Die ersten Fertigkabinen ragten vor ihm auf. Ein seltsam buntes, anachronistisches Konglomerat war dort entstanden. Sanitärwürfel -Konstruktionen, die für Expeditionen und die Ersterschließung neuer Welten verwendet wurden und deren Äußeres sich seit den frühen Explorermissionen nur unwesenüich verändert hatte, zumindest hier in Ambriador - stapelten sich im Halbkreis. Einfache Treppen führten zu den oberen beiden Etagen hinauf, dazwischen verlief das Geflecht der Zuleitungen und Rückflüsse, die in klobigen Sammelanlagen im Hintergrund mündeten.
    Beinahe schlagartig verstummte die erhitzt geführte Unterhaltung, als die Anwesenden den Terraner bemerkten. Zwei Frauen in lindgrüner Uniform sahen ihn an wie einen Geist, während mehrere Techniker weiterhin lautstark einen Standpunkt vertraten, der die Zerstörung aller Posbis an Bord verlangte.
    »Das ist albernes Geschwätz!«, verwehrte sich ein Oberleutnant dagegen. »Wenn es gelingt, alle Maschinenteufel umzuprogram-mieren, gewinnen wir an Schlagkraft.«
    »Ich behaupte, sie werden uns umbringen. Vernichtet diese Bestien, ehe sie aus ihrer Starre erwachen. Nur ein toter Posbi ist ein guter Posbi.«
    »Was ist mit den beiden, die der Großadministrator mitgebracht hat? Angeblich sind diese Teufel dicke Freunde der Terraner.«
    »Weg mit dem Pack! Wir dürfen uns nicht täuschen lassen ...«
    »Ich würde nicht einmal daran denken, Nano Aluminiumgärtner und Drover als Pack zu bezeichnen!«, sagte Rhodan. Nicht sonderlich laut zwar, doch die Alteraner verstummten jäh.
    Einer der Soldaten scheiterte bei seinem Versuch, Haltung anzunehmen. Er verfärbte sich wie ein Chamäleon, wurde erst kreidebleich, und dann schoss ihm die Röte ins Gesicht.
    »Hat es allen die Sprache verschlagen?«, fragte der Resident. »Sehe ich aus wie ein Geist? Eben waren einige voll ungestillten Tatendrangs, und es gibt sehr viel zu tun.«
    »Guten Morgen, Sir!« Ein untersetzter Mann, fast schon ein Bully-Typ, knallte die Hacken zusammen. Rhodan bedachte ihn mit forschendem Blick. Der nackte, muskelbepackte Oberkörper des Raumsoldaten glänzte, als wäre er mit Öl eingerieben. Die Uniformjacke hatte er offenbar in seiner Kabine zurückgelassen.
    »... Morgen!«, erwiderte Rhodan knapp. Er ging weiter, registrierte aus den Augenwinkeln heraus, dass der Techniker erleichtert aufatmete, der eben vehement die Vernichtung der Posbis verlangt hatte,

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