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PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder

PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder

Titel: PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Zweckmäßigkeit hatten allem ihren Stempel aufgedrückt.
    Er sah auf das Schott, hinter dem er vielleicht eine überraschende Entdeckung machen würde. Verduto-Cruz - kein Lare aus Fleisch und Blut, sondern ein Maschinenteufel? Eigentlich, sagte er sich, war er verrückt, wenn er sich minutenlang mit diesem Gedanken beschäftigte. Dennoch ließ ihm die Vorstellung keine Ruhe, Nanos Geschwätz könne sich als wahr erweisen.
    Er tastete nach dem Kodegeber, der ihm alle Schotten in BOX-1122-UM öffnete. Die Frage war nur, was er wirklich finden würde. Verduto-Cruz' Gepäck hatten Agenten von Alter-X längst durchsucht, während der Lare festgehalten worden war. Mit Überraschungen brauchte er hier nicht zu rechnen. Und Cruz war ohnehin mit Technikern irgendwo im Schiff unterwegs, um Hand anzulegen.
    Rhodan drehte den Kodegeber zwischen den Fingern. Er verstand selbst nicht mehr, weshalb er überhaupt innegehalten hatte. Weil Nano doch einen Hauch von Zweifel gesät hatte? Dazu passte wie die Faust aufs Auge die Geschicklichkeit, mit der Verduto-Cruz sich im Rumpfschatten der HANSHAO gegen den Sergeanten behauptet hatte.
    Falls der Lare regelmäßig Kampfsport trainierte, löste sich der Verdacht schon in Wohlgefallen auf. Rhodan ärgerte sich mittlerweile über sich selbst. Trotz seiner Erfahrung war er offenbar nicht davor gefeit, der dummen Behauptung eines Posbis aufzusitzen.
    Er warf einen letzten Blick auf das Schott und ging weiter.
    Ihm blieb die gedrungene Gestalt mit dem rostroten Haarkranz verborgen, deren Blicke ihm irritiert folgten. Verduto-Cruz stand schon lange genug in der Deckung eines Seitenkorridors, dass er Rhodans zögerndes Abwarten richtig einschätzen konnte. Der Lare verzog die gelben Lippen zu einem verächtlichen Grinsen.
    Rhodan war schon lange verschwunden, als Verduto-Cruz seine Unterkunft betrat.

Acht - Aufbruch
    Eine unruhige Nacht lag hinter dem Terraner. Eigentlich waren es nur drei Stunden gewesen, die einem Aktivatorträger unter normalen Umständen genügten, sich psychisch und physisch vollständig zu regenerieren. Doch aus irgendeinem Grund hatte er keinen richtigen Schlaf gefunden, und nicht einmal der Zellaktivator hatte das ausgleichen können.
    Die Hände im Nacken verschränkt, hatte er lange wach gelegen und zu der hohen Decke hinaufgestarrt, wie er es manchmal zu tun pflegte, wenn er sich eingehend mit Problemen beschäftigte. Nur hatte er in völliger Finsternis die Decke nicht einmal erahnen können und stattdessen den immer wieder durch das Schiff hallenden Geräuschen gelauscht. Die kahle Kabine verstärkte den Schall.
    Manchmal war es ihm gewesen, als könne er ferne Stimmen hören. Leise und unverständlich, und falls überhaupt, dann mochten es die Stimmen der unter Hochdruck arbeitenden Techniker gewesen sein. Terranische Raumschiffe wiesen vielfache Schallisolierungen auf, die Posbis von Ambriador achteten nicht darauf, ob Maschinenlärm durch Schächte und Verstrebungen übertragen wurde. Verduto-Cruz ließ die alteranischen Techniker jedenfalls Blut und Wasser schwitzen. Sie mochten ihn dafür verfluchen und in die Hölle der Maschinenteufel wünschen, dem Laren schien das egal zu sein. Ihn interessierte nicht einmal, ob der ohnehin latente Hass auf die Nestschädel aufgrund seiner Sklaventreibermentalität neue
    Nahrung erhielt.
    Irgendwann war in dem Lüftungsschacht ein nahes Rascheln zu vernehmen gewesen. Doch als Perry Rhodan sich schon aufgerichtet und nach der Waffe gegriffen hatte, war ihm schallendes Gelächter entgegengebrandet. Kein wirkliches Lachen. Vielmehr musste es in seinen Gedanken entstanden sein, lautlos, dafür umso beklemmender.
    Er kannte dieses Lachen nur zu gut. Es hatte ihn auf seinem Weg zu den Sternen begleitet, war gutmütiger Spott ebenso gewesen wie ein unnachgiebiger Druck, die Dinge voranzutreiben. Aber diesmal bildete er sich das Gelächter nur ein. Denn der Unsterbliche von Wanderer, die Superintelligenz ES, war nicht hier in Ambriador.
    Rhodan ließ die Beleuchtung aufflammen und schwang sich endgültig aus dem Bett. Der Anblick des nackten Stahls war nicht dazu angetan, seine Stimmung zu heben. Erneut lauschte er in die Tiefe des Schiffes, aber die vielfältigen Geräusche waren verstummt.
    Der Kabelstrang, an den Projektionsgeräte angeschlossen werden sollten, pendelte leicht. Wahrscheinlich hatten die letzten Instandsetzungsarbeiten minimale Schwankungen der künstlichen Schwerkraft ausgelöst.
    Ein Blick auf die

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