PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder
ihnen nicht mehr.
Verduto-Cruz glaubte, dass der Milchstraßen-Posbi ähnliche Überlegungen vollzogen hatte. Ob das Ergebnis auf rein positroni-scher Berechnung beruhte oder ob die Plasmakomponente mitgewirkt hatte, interessierte ihn nicht. Jedenfalls hatte Nano Aluminiumgärtner seine Gruppe im Bereich der Hauptreaktoren Stellung beziehen lassen.
Es gab keinen aktiven Funkverkehr. Nur die anderen Suchmann-schaften wurden abgehört. Für Verduto-Cruz war deren Jagd auf einen Posbi nicht mehr als ein zufälliges Zusammentreffen, mit Rhodans Verschwinden hatte der Roboter nichts zu tun.
Die Alteraner veranstalteten also ein unnötiges Feuerwerk. Verduto-Cruz' larische Nahbereichs-Ortung verriet, dass die Soldaten unter Captain Grimms Kommando übernervös reagierten. Letztlich ließen die Meldungen erkennen, dass sie einen Kontroll- und Reini-gungs-Posbi gestellt hatten.
Gleichzeitig registrierte Cruz eine neue Anzeige. Ein schwach energetisches Feld bewegte sich auf den Reaktorkomplex zu. Die Erscheinung wurde innerhalb weniger Sekunden deutlicher.
Der Lare identifizierte zwei gleichartige geschlossene Strukturen, die den Wellenbereich des für menschliche Augen wahrnehmbaren Lichts manipulierten. Gegen Ortung schützten sie nur unzulänglich.
Er justierte die Projektormündung seines Strahlers auf schärfste Bündelung. Seine Überlegungen erwiesen sich offensichtlich als zutreffend. Die beiden Unbekannten bewegten sich jedenfalls äußerst vorsichtig und mieden die Bereiche, in denen Posbis warteten. Demnach verfügten sie über eine entsprechend gute Ausrüstung, handelten also nicht nur spontan.
Von seiner Position aus konnte Verduto-Cruz das Versteck eines der Soldaten einsehen, gut zwanzig Meter entfernt. Der Mann hatte die Unsichtbaren wohl noch nicht bemerkt.
Eine Stimme im Funkempfang forderte, schnellstens die Datenspeicher des angeschossenen Posbis auszulesen. »... wahrscheinlich können wir die Suchaktion danach räumlich eingrenzen... «
Verduto-Cruz achtete nicht mehr darauf. Die beiden Unsichtbaren waren im Begriff, den ahnungslosen Posten in die Zange zu nehmen. Nur flüchtig erwog der Lare, den Mann zu warnen. Er unterließ es. Gleich darauf sackte der Alteraner in sich zusammen und wurde lautlos von etwas Unsichtbarem aufgefangen.
Das Schott zur Reaktorhalle glitt auf.
Verduto-Cruz feuerte, bevor die Unbekannten in der Anlage verschwinden konnten.
»Zwei Attentäter im Schutz von Deflektorschirmenl«, brach er die Funkstille. »Dringen in die Reaktorhalle ein!«
Der kaum fingerdicke Thermostrahl verschwand im Nichts. Sekundenbruchteile später manifestierten sich die Umrisse eines Alte-raners, und während der Mann zusammenbrach, erlosch sein Deflektorschirm vollends.
Verduto-Cruz' nächster Schuss zog eine glutende Spur quer über die Wand. Der zweite Gegner hatte blitzschnell reagiert und das Feuer erwidert.
Sich zur Seite werfen und im Abrollen den Korridor mit einer breit gestreuten Salve einzudecken, war für den Laren eine instinktive Reaktion. Wo er den Unsichtbaren vermutete, war dieser aber schon nicht mehr.
Ein Aufblitzen in zwanzig Metern Entfernung. Die tödliche Hitze verfehlte Verduto-Cruz nur um Haaresbreite. Gleichzeitig nahm er die Position des Gegners unter Feuer, und er schoss noch, als der andere schon seiner Unsichtbarkeit beraubt war und mit auflodernder Kombination zusammenbrach.
»Sie wissen nicht, was Sie tun«, sagte Perry Rhodan.
Eine Zeit lang hatte Matio ihn nur beobachtet, abwartend, aber auch ein wenig nachdenklich. Rhodan fragte sich, was in dem Mann vorgehen mochte, der eher bedrückt wirkte als kämpferisch.
»Falls Ihre Freunde das Schiff sprengen, besiegeln Sie damit das Schicksal Ihres Volkes.«
»Du langweilst mich.« Matio wandte sich ab.
»Ich glaube dennoch nicht, dass Sie das kaltlässt!«, rief der Resident hinter ihm her. »Auf mich machen Sie keineswegs den Eindruck eines kaltblütigen Mörders.«
Der Mann verschwand hinter klobigen Maschinen.
»Sie müssen diesen Irrsinn verhindern! Haben Sie keine Familie, Matio ...? Niemanden, der Ihnen nahesteht?«
Ein heiseres Gurgeln antwortete Rhodan. Sekunden später stand der Alteraner wieder da und starrte ihn an. »Ich hatte Familie. Aber alle wurden von den verfluchten Nestschädeln umgebracht.«
»Das tut mir leid.«
Matio reagierte nicht darauf. »Und das hier« - er fuhr sich mit der flachen Hand über die Brandnarben im Gesicht - »ist auch ein Andenken an sie.«
Rhodan schwieg.
Weitere Kostenlose Bücher