PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder
auf BOX-1122-UM umzuleiten«, bestätigte der Posbi.
»Lass mich raten! Die Fracht ist für die Achtzigsonnenwelt bestimmt? Du hast es geschafft, Nano? Du hast es wirklich geschafft -Mensch, Posbi«, plärrte Mauerblum, der sich zuletzt auffallend ruhig verhalten hatte. Sein Auftritt unter Alkoholeinfluss war ihm peinlich, und eine solche Regung hatte bei einem Matten-Willy sehr viel zu heißen.
»Die Fracht ist noch nicht verladefertig«, schnarrte Nano, »aber sie wird unsere Eintrittskarte für das Machtzentrum der Ambria-dor-Posbis sein. Leider muss ich zu bedenken geben, dass mein Einfluss auf die Kommandostruktur dort geringer ausfallen wird.«
Rhodan rieb sich den Nasenrücken. »Wie lange müssen wir auf die Fracht warten?«, fragte er voll unguter Vorahnung.
»Es wird keine ungenutzte Wartezeit geben«, antwortete Nano Aluminiumgärtner ausweichend. »Der Robotkommandant hat an-geordnet, dass BOX-1122-UM eine orbitale Werft anfliegt. Die ausgebrannten Linearkonverter werden durch neue Aggregate ersetzt.«
»Unmöglich«, schnaubte Captain Olexa. »Wir sollen neue Maschinenteufel an Bord lassen? Das kann doch nur schiefgehen.«
»Wenn ich diese Welt sehe, frage ich mich, weshalb in Ambriador nicht längst alles Leben ausgelöscht wurde.«
Innerhalb kürzester Zeit hatte Captain Olexa jede Illusion verloren. Orombo konnte einem Alteraner nicht nur Alpträume bescheren, sondern jeden Schlaf rauben.
»Es gibt Schlimmeres«, erwiderte Rhodan.
Der Captain starrte ihn an, als erwartete er, dass sich der Terraner in der nächsten Sekunde seiner Maske entledigen und zu einer der Kreaturen mutieren würde, die mit ihren Würfelraumschiffen Tod und Entsetzen verbreiteten.
Transportscheiben verdunkelten den Himmel über Orombo wie auf anderen Planeten unüberschaubare Vogelschwärme, und im Orbit hingen Stahlkolosse, die wie überdimensionale Kraken Fragmentraumer umschlangen. Ströme von Kleinfahrzeugen für Materialtransporte und Versorgungsflüge pendelten zwischen diesen Stationen und der Stahlwüste des Planeten.
Auf den übrigen Welten des Systems existierten ebenfalls ausgedehnte Fabrikanlagen, doch sie dienten eher der Rohstoffgewinnung.
»Ich darf nicht darüber nachdenken.« Der Captain wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. »Das hier ist nur ein Randsystem der Posbis. Trotzdem übertrifft die Kapazität alles, was wir zu bieten haben. Unsere Vorposten muten im Vergleich dazu wie zurückgebliebene Agrarwelten an.«
Rhodan kannte weit beeindruckendere Welten als Orombo. Doch das behielt er für sich.
BOX-1122-UM hatte vor drei Stunden an einer der orbitalen Werften angedockt. Das heißt, eigentlich hatten sich Greifarme ausgebreitet und hielten das Schiff mit Energiefeldern fest.
Arbeitsmaschinen waren an Bord gekommen und entluden die ausgebrannten Konverter. Alle Techniker und Soldaten, bis auf die Zentralecrew, hatten sich in ihre Unterkünfte zurückgezogen. Nur die Rundron-Posbis und einige der von Nano kontrollierten Maschinenteufel hielten sich im Bereich der Verladetätigkeit auf.
Langsam zog die Fabrik ihre Bahn über den Planeten. Aus wenigen hundert Kilometern Höhe bot sich ein guter Überblick. Bislang hatte sich die Szene kaum verändert. Diese Welt glich den Fragmentraumschiffen, ihre Oberfläche war ein Konglomerat schluchtenartiger Strukturen, zwischen denen gigantische Bauten wie überdimensionierte Städte aufragten. Höhenunterschiede bis zu vier Kilometern prägten das Bild.
Es gab keine Berge und Täler, kein Land und keine Meere. Wo Wasser sichtbar wurde, ergoss es sich durch künstliche Kanäle und verschwand tosend in Fabrikanlagen, ohne jedoch an anderer Stelle wieder zum Vorschein zu kommen.
Am Horizont, von der untergehenden Sonne nur teilweise angestrahlt, erschien eine seltsam gleichmäßige Formation. Dunst verschleierte die Sicht, als kondensiere die in der Atmosphäre gebundene Feuchtigkeit.
»Raumschiffe!«, stellte Rhodan fest. »Wahrscheinlich der erste wirklich große Raumhafen auf Orombo.«
Dutzende Fragmentraumer hatten sie bereits starten und ebenso viele landen sehen. Umgerechnet auf den gesamten Planeten waren es in den wenigen Stunden Hunderte gewesen, die sich zwischen den Industrieanlagen regelrecht verloren.
Das hier war anders. Dicht gedrängt standen die Zwei-Kilometer-Würfel, im Widerschein der sinkenden Sonne eine blutig schimmernde Phalanx. Als warteten diese Schiffe nur darauf, sich auf ein Zeichen hin gemeinsam in den Raum zu
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