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PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

Titel: PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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Bergketten vor, umrundeten augenscheinlich ein riesiges, kreisrundes Areal. Unter ihren Hängen breitete sich eine gewaltige künstliche Landschaft aus, ein ganzes Meer aus Alles-für-euch. Es funkelte bläulich und schwarz unter den Sternen. Damals wusste Tawe es als eine einfache Ueeba noch nicht: Es war eine gewaltige Industrielandschaft aus Fabriken, Landefeldern, Montagestrecken. Dort lebten keine Ueeba, dort spielte sich das Maschinenleben der Alles-für-euch ab, die aus ihrer Ringstadt heraus wiederum tatsächlich für das Wohlergehen der Ueeba sorgten.
    Der Forscher wandte sich an den Gleiter. »Können wir einen kleinen Schlenker über das Tal der Dimensionen machen, mein Guter?«
    »Das müsste ich mir erst genehmigen lassen, Chef.« »Ich bitte darum. Wir wollen doch Tawes Horizont ein wenig erweitern.«
    Der Gleiter schwieg.
    »Das Tal der Dimensionen!«, sagte Tawe. »Diesen Namen habe ich noch nie gehört. Hat es etwas mit den sieben Lodertunneln zu tun?«
    »Die sieben Lodertunnel sind ein Ammenmärchen, Kind«, sagte der Forscher. »Obwohl... es geht sicher auf das Tal der Dimensionen zurück.« Mehr sagte er nicht.
    Tawe stieß ihn an.
    Er lachte. »Neugierig, die Kleine. Dachte ich's mir doch! Das Tal der Dimensionen liegt in der Mitte der Ringstadt. Wo eigentlich flaches Land sein müsste, fällt eine Senke ab. Unten wogt nur Nebel.«
    »Und warum dieser Name?«
    Er antwortete nicht. Stattdessen wandte er sich an den Gleiter. »Was ist denn nun, mein Guter?«
    »Tut mir leid, Chef.«
    »Na schön. Ha-hrm. Warum dieser Name, willst du wissen, Tawe? Weil der Hang keinen Boden kennt. Er sinkt unendlich tief ab. Kein Ueeba hat je gesehen, was sich auf dem Grund des Tals abspielt. Wenn es denn einen Grund hat.«
    Tawe stand der Sinn nicht mehr nach Landschaftsbeschreibungen. Sie überkam die nächste Hitzewallung. »Wann sind wir endlich da? Und wie viele Forscher warten da auf mich, hast du gesagt?«
    »Ich habe gar nichts gesagt Bald, Prachtweib. Bald.«
    Sie wollte sich knabbernd zu seinen Mandibeln hocharbeiten, doch seine Beine hielten sie eisern fest.
    Mit jeder Hitze vergaß sie sich mehr.
    »Schau hinaus!«, sagte er. Nicht unfreundlich. Sie konnte spüren, dass sie ihm gefiel. Sein Innerstes war aufgeblüht und pulste an die Gleiterwandung, hinterließ feuchten Glanz und Schaum. Aber irgendwie schaffte er es, sich von seinem Leib nicht beherrschen zu lassen. »Schau sie dir an!«
    Sie sah hinaus. Unter ihnen lag immer noch dieses funkelnde Al-les-für-euch Gewimmel. »Wen denn? Wen soll ich mir anschauen?«
    »Die Fabrik. Auf dem Siebenberg.«
    »Auf dem Siebenberg? Aber ich dachte, dieses ganze Ringgebirge wäre der...« Der Anblick schnitt ihr das Wort ab.
    Der Siebenberg war offensichtlich der höchste Gipfel des Gebirges. Und in seinen Steilhängen gleißte ein Feuer! Es tat ihr in den
    Fühlern weh. Tawe wandte sich ab.
    »Sieh hin, Kind. Sieh hin!«
    Es war kein Feuer.
    Schroffe Mauern hatten klaffende Wunden in die Steilwände des Siebenbergs geschlagen. Sie wurden von gewaltigen Strahlern beleuchtet, die die freundliche Sternennacht zum brutalen Tag machten.
    »Wir Kollegen schätzen das Dunkle nicht«, sagte Tawes namenloser Verehrer. »Wir arbeiten. Wir machen die Nacht zum Tag.«
    Blendende Rachen! Schmerzhaft grelle Kanten! Rechte Winkel überall! Die Psi-Fabrik ängstigte Tawe.
    Sie war grau, gleichmäßig grau. Um sie herum wucherte bunt die Pflanzenwelt. Aber das Regenbogengras endete wie abgeschnitten an den Mauern. Die purpurnen Fledderflechten, riesig sich aufwölbende Faserbögen kreuz und quer über dem Felsgestein, waren abgestorben und verkümmert, wo sie die Mauern erreichten. Nirgends Schatten, nirgends die sonst allgegenwärtigen Nachtschattenflaum-hörnlinge. Die Fabrik war ein Fremdkörper. Ein schrecklicher Fremdkörper!
    Tawe erschauderte. »Was für ein beängstigender Anblick! Hier lebt ihr?«
    Er antwortete nicht, hustete nur.
    Der Alles-für-euch bremste ab und landete auf einem Mauervorsprung hoch über der Schlucht. Er ließ seine Kuppel auffahren. Kalte Luft fiel ins Innere. Der Forscher und Tawe stiegen ins grelle Licht hinaus. Sie verdunkelte ihre Larve, aber die Fühler taten ihr trotzdem weh. Plötzlich klaffte eine Öffnung vor ihnen. Tawe zuckte zusammen.
    »Keine Angst. Das ist nur ein Tor. Ha-hrm.«
    »Ein Tor?«
    »So etwas kennt ihr Frauen nicht. Die verschließbare Öffnung eines Hauses.«
    Sie gingen hinein. Hinter ihnen schlug das Tor-Ding

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