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PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

Titel: PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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vorn!«
    »Weiß ich doch. Aber die Litze ... sie ist rot! Hat sie vorhin beim Einstieg nicht eine andere Farbe gehabt?«
    »Hat sie?« Startac räusperte sich. Er zog die Schultern hoch, sie knackten.
    »Entschuldige«, sagte Tamra jetzt mit wärmerer, festerer Stimme. »Ich vergesse immer wieder, dass du nur schwarzweiß sehen kannst.«
    »Schon gut. Es gibt Schlimmeres.« Zum Beispiel das Gefühl, dass er diese Szene schon einmal erlebt hatte. Ja, dachte Schroeder, wir haben das eben schon einmal erlebt, und irgendwie ist es da anders gewesen. War Tamra nicht gestolpert, und er hatte sie hochgezogen?
    »Die Desorientierung durch die Strangeness in diesem ... Wasserfall ist offensichtlich sehr stark«, sagte er. »Wir sollten uns von den Effekten nicht irremachen lassen. Komm weiter.«
    Sie bewegten sich mühsam durch die prasselnden Wassermassen.
    »Wie tief kann dieser angebliche Wasservorhang denn noch sein?«, stöhnte Tamra auf.
    Schroeder stutzte. Auch das hast du eben schon einmal gesagt.
    »Gehen wir überhaupt noch in die richtige Richtung?«, fragte Tam-ra. »Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, wo vorn und hinten ist.«
    »Vorn«, sagte Schroeder, »ist da, wo die Litze nicht ist - verdammt!«
    »Was?«
    Für einen Moment hatte ihn das eingeweideüberfrierende Gefühl überkommen, in einer Art Wahrnehmungsschleife festzuhängen. Er holte tief Luft. »Tamra. Bitte. Wir reden jetzt nicht. Wir gehen vorwärts. Unsere einzige Chance.«
    Schweigend stapften sie weiter. Endlose fahl schimmernde Wassermassen stürzten um sie herum zu Boden.
    Schroeder ignorierte die Tatsache, dass die Fluten unmöglich so leicht hätten abfließen können. Sie beide hätten sich normalerweise längst schwimmend fortbewegen müssen, in einem reißenden Strom.
    Aber was hieß hier schon »normal«?
    Unvermittelt ließ die Gewalt der Fluten nach. Stattdessen war da ein vager Eindruck von Eiseskälte. Die Helmanzeigen sponnen nach wie vor, aber um die beiden Menschen war eine Art Nebel, der ferne Eisflächen erahnen ließ ... kalbende Eisberge ohne jeden Ton... dafür wimmernde, klirrende Nordlicht-Effekte. Knacklaute liefen auf sie zu und entfernten sich wieder, als drohte die Welt um sie herum jeden Moment zu bersten.
    Tamras Hand krampfte sich kraftvoll um die seine. Tamra Cantu mochte unterernährt und ausgezehrt sein, aber sie war auch zäh.
    Schroeder blinzelte. Da war eine Öffnung in dem leuchtenden Nebel, eine Röhre. Sie wand und bog sich zeitlupenhaft ins Nirgendwo.
    »Komm!« Er zerrte die Frau weiter, hinein in die Röhre.
    »Wir sind gleich dort!« Er spürte es genau.
    »Startac!« Tamras Stimme war nur ein Hauch. »Dort vorn ... das ist... eine andere Welt? Ich will... ich muss... dorthin ...«
    Sie knickte ein neben ihm. Er zog sie hoch, legte sich ihren Arm um die Schultern, schleppte sich weiter. Er hätte sie gern hochgehoben, auf Armen getragen, aber er konnte selbst nicht mehr.
    »Tamra«, sagte er, »ein Stück noch, komm.« Sein Kiefer schien meterbreit, hohl und wie mit zu geringer Geschwindigkeit abgespielt kam die Stimme heraus. Startac schüttelte den Kopf, und der Effekt verging.
    Wie eine Motte vom Licht, so fühlte er sich von dem angezogen, was am Ende des flackernden Tunnels lag...
    Eine andere Welt.
    »Tamra? Dieses Glühen dort in der Dunkelheit ... Ist es rötlich? Feuersglut?«
    Seine Gefährtin lallte nur noch Unverständliches.
    Schroeder stolperte weiter. Inzwischen wusste er nicht mehr, ob er Tamra stützte oder sie ihn.
    Wieder hatte er das Gefühl, diesen Tunnel schon einmal entlanggestolpert zu sein und dass es sich ähnlich angefühlt hatte, aber nicht ganz. Andere Worte, andere Empfindungen.
    Und ich bin immerhin Mutant, dachte er. Wie mag es Tamra ge-rade ergehen?
    Vor ihnen waberte es dunkel. War das Nacht da draußen? Überall schwebten seltsame Lichter in verschiedenen Grautönen, Lampen in den unterschiedlichsten geistverwirrenden Formen. Und dann erblickte Schroeder die wimmelnden, leuchtenden, halb durchsichtigen Körper.
    Sie waren nicht richtig zu erkennen. Tiere vielleicht? Sich merkwürdig verändernde Traumgestalten? Startac kniff die Augen zusammen. In den Lichtblasen war irgendetwas.
    Längliche Körper schimmerten zwischen den Lichtblasen hervor -schlängelnde, sich windende Körper... dunkel ... schwarz ... mit unzähligen wimmelnden Beinchen ... in diese Blasen gehüllt, als hätten sie sich maskiert.
    Was um Himmels willen war das dort drüben? Eine

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