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PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine

PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine

Titel: PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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der Senke?
    »Nein!«, schrie Nano. »Mondra! Bitte nicht! Nein!« Diesmal lag eine solche Qual in seiner Stimme, dass Rhodan sich unwillkürlich zu seinen Begleitern umdrehte.
    Mondra Diamond, Startac Schroeder und Tamra Cantu lagen reglos auf dem Boden des Transit-Porters, und Mauerblum breitete sich wie ein Teppich zwischen Drover und Nano aus. Die Lebewesen waren bestenfalls bewusstlos, die Roboter rührten sich nicht mehr.
    Wer in das Tal hinabsteigen will, braucht als Lotsen einen Kelosker! Und selbst dann ist es normalsterblichen Wesen nicht vergönnt, die Desorientierungen bei Bewusstsein zu überstehen!
    Wann hatte Rechenmeister Crykom das zu ihm gesagt? Er wusste es nicht mehr genau. Die Verwirrung griff auch nach ihm, bekam ihn immer stärker in die Gewalt. Weil er das gegenwärtige Geschehen nicht mehr richtig erfassen konnte, floh er in Erinnerungen.
    Was hatte Lotho Keraete ihm gesagt, damals, in der Milchstraße? Seine Anwesenheit in Ambriador war unbedingt erforderlich, weil es ein Schloss zu öffnen gilt, für das nur du einen Schlüssel finden kannst. Deshalb hatten die Kelosker auch darauf bestanden, ihn ins Tal der
    Dimensionen mitzunehmen ... ganz abgesehen davon, dass er sich von nichts in der Welt davon hätte abhalten lassen, sie zu begreifen.
    Normalsterbliche Wesen ... Er blieb bei Bewusstsein, die anderen nicht. Sicher, Drover und Nano waren Roboter, aber ...
    »Perry!« Er hörte Mondras Flüstern in demselben Augenblick, in dem er sah, wie sie sich aufzurichten versuchte, das Gesicht verzerrt, Arme und Beine unnatürlich verbogen, als wären sie bei dem Sturz mehrfach gebrochen worden ... oder knochenlos wie die Tentakel der Kelosker.
    Du siehst die Fähre nicht. Sie verzerrt die Raum-Zeit. Du siehst nur eine Nebelsenke. Du erfasst nicht die komplexe sechsdimensionale mathematische Schönheit, fielen ihm Crykoms Worte vor dem Aufbruch wieder ein.
    »Ganz ruhig«, flüsterte Rhodan. »Ich vertraue den Keloskern! Sie wissen, was sie tun! Nichts von allem, was wir sehen, ist wirklich! Es handelt sich nur um dimensionale Verzerrungen!«
    »Perry, ich ... ich sterbe ...« Mondra schien ihn nicht wahrzunehmen, sah an ihm vorbei.
    »Das ist Unsinn! Kämpfe nicht dagegen an! Du musst nicht bei Bewusstsein bleiben! Denk daran, was die Ueeba und die Kelosker gesagt haben!«
    Er hatte erwartet, dass Mondra sich zurückfallen ließ, sich der gnädigen Ohnmacht überantwortete, doch sie zog sich hoch, Zentimeter um Zentimeter. Nano Aluminiumgärtner stand wie erstarrt da, statt seiner großen Liebe zu helfen, und auch Drover regte sich nicht. Wahrscheinlich waren ihre biologischen Komponenten in Mitleidenschaft gezogen.
    »Mondra«, flüsterte Rhodan.
    Dann war es vorbei. Der Transit-Porter kreischte wie ein Lebewesen, schüttelte sich noch einmal wie ein Wildpferd, das zugeritten werden sollte. Rhodan kämpfte um den Halt, und seine ehemalige Lebensgefährtin sackte auf den Boden zurück.
    Die Blitze leuchteten kaum noch und erloschen dann endgültig, und Rhodan richtete sich langsam auf und drehte sich um, sah zu dem, was vor ihnen lag. Der Flug war scheinbar endlos gewesen, doch nun schienen sie ihr Ziel erreicht zu haben.
    Der Nebel war so dicht geworden, dass man ihn kaum noch als
    solchen bezeichnen konnte. Hatte er sich tatsächlich verfestigt?
    Das irrlichterne Gewitter erlosch endgültig. Sie hatten den Grund der Senke erreicht.
    O nein, dachte Rhodan, nur um im nächsten Augenblick wieder klar und logisch zu denken. Die Desorientierung fiel von ihm ab.
    Der starre Nebel tief unten in der Senke war fester Grund und Boden. Eine etwa zehn Kilometer durchmessende Talsohle, auf der eine rege Geschäftigkeit herrschte, die er niemals erwartet hätte.
    Schwärme von Posbis umlagerten dort ein alptraumhaftes Gebilde, arbeiteten daran, montierten es.
    Die TRAGTDORON-Fähre.
    Ein gigantisches, widersinnig in sich verschlungenes Etwas, das nur ein wahnsinniger Geist hatte ersinnen können und sich Rhodans Begriffsvermögen weitestgehend entzog.
    Schwärme von Posbis.
    Unwillkürlich wartete er darauf, dass sie ihn bemerkten, sich zu ihm umdrehten und die für sie einzig relevante Frage stellten: Seid ihr Wahres Leben?
    Aber nein, versuchte er sich zu beruhigen. Es waren die Al-les-für-euch, wie die Ueeba sie nannten, die positronisch-biologischen Roboter, die nicht der neu erweckten Hass-Schaltung unterlagen, sondern seit jeher im Auftrag der Kelosker tätig waren. Der kruden Kolosse, die nicht

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