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PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine

PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine

Titel: PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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deinen Nachforschungen über mich irgendetwas erfahren? Weißt du, ob ich ein Lebewesen bin ... oder ein Roboter ... oder sonst was?« Gonducs Stimme klang fast flehentlich.
    In diesem Augenblick schämte sich Vhatom wie noch nie zuvor in seinem Dasein. Diese Hilflosigkeit des alten Steuermanns . Raul Gonduc war kein Gegner mehr für ihn. Er war gebrochen, hatte aufgegeben.
    »Nein«, sagte er leise. »Sämtliche Dateien waren gesperrt.« Das klang wie eine Retourkutsche. So hatte er es nicht gemeint. »Die wenigen, die mir zur Verfügung standen.« Verdammt, auch das klang wie ein Vorwurf. »Die von Anfang an vorhanden waren«, fügte er schnell hinzu.
    »Gibt es etwas Schlimmeres«, schnarrte der alte Steuermann, »als zu sterben und keine Erinnerung an deine Geburt zu haben? Nicht zu wissen, was du vorher gewesen bist, bevor du jahrhunderttausendelang treu gedient hast? Ob du ein Lebewesen oder ein Roboter bist?«
    »Du hast noch viele Jahre .« Er konnte nicht anders, er musste dieser Frage ausweichen, weil er keine Antwort darauf hatte.
    »Nein. Ich sterbe.«
    »Du wirst irgendwann abtreten müssen, aber bis dahin wird noch viel Zeit .«
    »Du verstehst mich falsch, ichrrr sterbe. Jetzt.«
    Vhatom schluckte . wollte schlucken, hätte geschluckt, hätte er noch seinen ursprünglichen Körper gehabt. »Du .«Er wusste nichts zu sagen. Plötzlich tat der alte Steuermann ihm leid, obwohl er ihm nach dem Leben getrachtet hatte. »Warum ... warum hast du mich von Anfang an dermaßen gehasst?«, fragte er schließlich.
    Die drei senkrechten Schlitze an Gonducs Körperfront gaben wieder dieses leise Röcheln von sich. Es klang schrecklicher als gerade eben noch; Vhatom hatte noch nie solch ein Geräusch gehört. Der Steuermann atmete nun röchelnd ein und aus. Chrrr, chrrr ... chrrr, chrrr...
    Chrrr, chrrr .
    Gonduc schien ihn nicht gehört zu haben; das Röcheln ging mit seinen Atemzügen einher. Sie wurden leiser, offenbar aber nicht freiwillig. Der Sterbende schien mit aller Kraft, die er noch aufbringen konnte, um sein Leben zu ringen. Er hieß den Tod nicht willkommen, wie ein Wesen, das das Ende seiner Existenz akzeptierte, ja herbeisehnte, nach Hause zurückkehren wollte, wo immer das sein mochte. Er kämpfte und klammerte sich an das, was ihm noch blieb, auch wenn es immer weniger wurde.
    Vhatom befürchtete schon, dass der Steuermann nicht mehr imstande war, ihm zu antworten, als Gonduc zwei seiner Sinnesfühler aufrichtete und in seine Richtung drehte.
    Das schreckliche Röcheln wurde leiser, das Chrrr, chrrr wurde zu einem Ichrrr, ichrrr, dann zu einem Ich ...
    »Ich ... ich hasse dich, wie man nur hassen kann ... du bist mein Tod ... chrrr, chrrr ...«
    »Ich habe dir nichts getan«, sagte Vhatom. »Nie. Oder kennst du mich aus einem anderen Leben? Rührt daher dein Hass auf mich?«
    »Ich ... kenne dich nicht ... du Narr. Habe dichrrr nicht zuvor gesehen.« Die beiden Sinnesfühler kreisten vor ihm, als versuchten sie, ihn zu fokussieren, ohne dass es ihnen gelang. »Aber als du ... nach TRAGTDORON kamst ... wusste ichrrr ... meine Zeit ist abgelaufen. Du bist ... mein Nachfolger ... und ichrrr werde sterben, sobald du ... so weit bist .«
    Chrrr, chrrr ...
    Deshalb also, dachte Vhatom. Warum bin ich nicht darauf gekommen? Wieso hat mich TRAGTDORON, meine neue Aufgabe, mein neues Leben, dermaßen fasziniert, dass ich nicht die Not und Pein meines einzigen mir ebenbürtigen Mitbewohners TRAGTDORONS bemerkt habe?
    Wie konnte ich nur so selbstsüchtig sein?
    »Es ... tut mir leid«, sagte Vhatom.
    »Ichrrr arbeite dich ein ...«, röchelte Raul Gonduc, »und je mehr du lernst, desto kürzer wird die Spanne, die mir bleibt . wie soll ichrrr dichrrr da nichrrrt hassen?«
    »Aber ich ... wollte doch nicht ... wenn ich das gewusst hätte.«
    »Hättest du nichts ändern können so sind sie ... die Hohen Mächte .«
    »Ich .« Vhatom wusste nicht, was er noch sagen sollte.
    Chrrr, chrrr ...
    Dieses schreckliche Geräusch ...
    »Ich habe es hinausgezögert ... so lange ich konnte ... aber nun ... und das Schlimmste chrrr ist .«
    »Ja?«, fragte Vhatom. »Ja?«
    »Er hätte es verhindern können ... Cairol hätte es verhindern können .«
    »Verhindern .?«
    »Jahrhunderttausende habe ich ihnen gedient . zu ihrer Zufriedenheit ... und nun ist meine Zeit abgelaufen ... er hätte mich wahrhaft unsterblich machen können ... es hätte ihn nichts gekostet.«
    »Aber ...?«
    »Er hat es nicht getan ... Und deshalb warst

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