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PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine

PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine

Titel: PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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den Körper nur wenige Zentimeter über dem Boden. Die farnähnlichen Stängel auf der Oberseite des Körpers hingen schlaff hinab, bewegten sich kaum noch.
    War das der Raul Gonduc, der versucht hatte, ihn zu beseitigen?
    Vhatom sprach ihn nicht auf den Vorfall an. Er hatte noch immer keinen einzigen Beweis, dass es sich nicht nur um ein unerklärliches technisches Versagen handelte, mit dem Gonduc nicht das Geringste zu tun hatte. Und er sah nun, mit einem gewissen Abstand, keinen Sinn darin, den alten Steuermann mit unbelegbaren Vorwürfen und unausgegorenen Vermutungen zu konfrontieren.
    Zu seiner Überraschung war Gonduc so freundlich zu ihm wie noch nie zuvor. Ausdruck seines schlechten Gewissens?, fragte sich Vhatom. Oder die Angst, dass ich ihm doch nachweisen kann, dass er etwas mit dem Anschlag auf mich zu tun hat?
    »Ich habe mich ein wenig mit deinen Dateien beschäftigt ... soweit sie mir zur Verfügung standen«, sagte der Steuermann süffisant. »Wir haben nun schon Tausende Jahre miteinander verbracht, ohne uns wirklich zu kennen. Vielleicht sollten wir das nun ändern.«
    Es bereitete Vhatom nicht die geringste Mühe, seinen Körper reglos dastehen zu lassen. Er wusste, Gonduc konnte ihm die Überraschung nicht ansehen. Wieso diese plötzliche Freundlichkeit?
    »Wir . sollten vielleicht miteinander reden«, sagte er zurückhaltend.
    »Dann tun wir das doch.« Raul Gonduc drehte seinen Körper, wandte ihm die Seite mit den drei senkrechten schmalen Schlitzen zu. »Du hast also auch keine Erinnerung an dein Vorleben?«
    Verblüfft wäre Vhatom zurückgeprallt . hätte er noch einen Körper aus Fleisch und Blut gehabt. Aber nun blieb er einfach weiterhin reglos stehen.
    Auch? Wieso auch? »Du ebenfalls nicht?«
    »Nein«, bestätigte Raul Gonduc.
    Vhatom bedauerte, dass der alte Steuermann über keinerlei Körpersprache zu verfügen schien - jedenfalls über keine, die Vhatom verstand. So war er in seiner Einschätzung des Gesprächs völlig auf die Worte des seltsamen Wesens angewiesen.
    »Nein«, wiederholte Gonduc. Seine Stimme kam Vhatom brüchig vor. »Ich bin erwacht und war da. Voll ausgebildet, im Besitz all meiner Fähigkeiten. Ich hatte nicht die geringsten Erinnerungen an meinen Ursprung. Wurden sie mir genommen, oder war ich gerade erst entstanden? Ich wusste es nicht, habe es bis heute nicht erfahren. Meine Erinnerungen beschränken sich auf mein Dasein als Steuermann von TRAGTDORON. Was war früher? Wer bin ich?« Seine Stimme kippte um, klang mit einem Mal quäkend und irrwitzig hoch. »Diese Ungewissheit über meine Herkunft ... diese unerträgliche Ungewissheit. Ich leide darunter, nicht zu wissen, ob ich ein normales Lebewesen bin oder doch nur künstlich erschaffen wurde...« Die Stimme des Steuermanns brach endgültig. Ein leises
    Schnarren mischte sich in sie hinein. Chrrr, chrrr.
    »Du ... bist dir über deine Herkunft nicht im Klaren?«
    »Genauso wenig wie du. Aber bei mir kommt noch etwas anderes hinzu.«
    »Die Wesen, die in der Stoff-Sphäre Wartungsarbeiten ausführen und zu keiner Kommunikation imstande sind ... und die genauso aussehen wie ...«
    »Wie ich«, unterbrach Raul Gonduc ihn. »Verstehst du nun, was mich plagt? Ich bin mir nicht einmal über meine wahre Natur im Klaren ... bin ichrrr organisch oder ein Roboter ... oder vielleicht ... eine Klonzüchtung?«
    Vhatom schwieg.
    »Sie sehen genauso aus wie ich«, fuhr der Alte fort, »und sie waren schon immer hier ... schon, als ich erwachte. Weshalb sagt Cairol mir nicht die Wahrheit? Weshalb lässt er mich im Unklaren? Weshalb fliegen nur Steuermänner TRAGTDORON, die keine Erinnerung an ihr Vorleben, an ihre Herkunft haben?«
    Eine neue Taktik, dachte Vhatom. Er weiß, dass er mich nicht beseitigen kann, und versucht nun Zwietracht zu sähen zwischen Cairol und mir. Er gibt nicht auf ...
    Aber ein leiser Zweifel blieb. Nach allem, was Vhatom wusste, war Cairol nahezu allmächtig. Und es sollte dem Roboter der Kosmokraten nicht möglich sein, Informationen über die Herkunft seiner Helfer zu erlangen?
    Er hat anderes zu tun, dachte Vhatom. Mein Schicksal ist unwichtig für ihn.
    Aber war das gerecht? Welche Mühe hätte es Cairol bereitet, die wenigen Informationen zu sammeln, die Vhatom wirklich interessierten? Und Raul Gonduc?
    Der Steuermann hat Zwietracht gesät, wurde ihm klar. Es ist ihm problemlos gelungen. Und das lag keineswegs daran, dass er mit besonderer Raffinesse vorgegangen wäre.
    »Hast du ... bei

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