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PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

Titel: PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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nicht mehr poliert, doch die lebenswichtigen Teile - die Reifen, den Motor, die Bremsen - hielt ich in Schuss.
    Ich schloss auf, stieg ein und chokte den Wagen wach. Die Mädchen neben mir hüpften unverdrossen. Ich fuhr los. Der Regen trommelte schwer aufs Wagendach.
    Mein Büro lag im neunten Stock eines Hauses in Murray Hill, Ecke East 3. Avenue und East 37th Street. Links und rechts armenische Läden: armenische Lebensmittel, armenische Zeitungen und Bücher, armenische Schachfiguren, Boxhandschuhe, Klarinetten aus Aprikosenholz.
    Ich fuhr nur wenige Blocks. Paomgs Kneipe hieß O'Shenandoah's, was ungefähr so treffend war, als würde man eine Pizzeria Teestube Josip Stalin nennen oder Waffelhaus Zum alten Fritz.
    Ich trat ein.
    Braunes Licht sickerte in den Schankraum. Das nackte Linoleum, das den Boden bedeckte, war beinahe trocken. Nur zwei Typen hatten ihre nassen Schuhabdrücke hinterlassen, sie hingen an der Bar herum, weit genug von einander entfernt, um zu zeigen, dass sie nichts miteinander zu tun hatten. Beide nuckelten an einem Bier.
    Ich stellte mich ans kurze Eck der Theke und rutschte auf den Hocker. Paomg polierte ein Glas, was offenbar seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Ich warf einen Blick in den langen Spiegel an der Wand und betrachtete Paomgs Rückseite. Er trug eine schwarze Hose mit roten Hosenträgern, ein weißes Hemd. Sein Kopf war rund und schwarz wie eine Bowlingkugel für Riesen, und er war selbst ein Titan: fast drei Meter groß. Im Spiegel sah ich sein zweites Augenpaar, das über die Schläfen hinaus nach hinten gerückt war, und er sah, dass ich es sah.
    Er zwinkerte mir mit einem der Schläfenaugen zu. »Momentchen noch, Kumpel«, grollte er.
    »Keine Eile.« Ich schob den Hut in den Nacken. Ein paar Wassertropfen rannen mir in den Kragen.
    Oben in der Ecke hing ein altes Fernsehgerät. Das Bild war schwarz-weiß. Im Augenblick lief eine Werbung. Ich erfuhr, dass der Doktor empfahl, Phillip Morris zu rauchen; der Playtex Wonderbra sagte »Hallo, Jungens«, und Dr Pepper fragte mich, was das Schlimmste wäre, was passieren konnte.
    Na, darauf hätte ich so einiges zu sagen gewusst.
    Anschließend lief ein Interview mit Präsident Kennedy, der immer noch abstritt, eine dritte Amtszeit anzustreben. Dieser sexsüchtige Heuchler. Ich hatte die Biografie von Seymour Hersh über ihn und seinen Clan gelesen und wusste Bescheid. Der Kameramann gab sich alle Mühe, die beginnende Schüttellähmung auszublenden, von der sowieso alle Welt wusste.
    Auf der Theke lagen einige Zeitungen, der New Yorker, die New York Times und eine alte Ausgabe der deutschsprachigen New-Yorker Staats-Zeitung. Ich blätterte darin und wunderte mich, dass ich den Artikel über das neue Luftschiff, das die Deutschen gebaut hatten, ohne große Mühe lesen und verstehen konnte.
    Als das Momentchen um war, von dem Paomg geredet hatte, kam der Druuf auf seinen Säulenbeinen herüber. Wie immer setzte er seine Elefantenfüße überraschend sanft und lautlos auf, beinahe tänzelnd. »Ry«, sagte er und kniff die vorderen Augen zusammen. »Long time no see, kemosabe.«
    Ich nickte.
    »Hab dich nicht gleich erkannt«, entschuldigte er sich. »Wird wohl Zeit für eine Brille.« Er wies auf seine zwei Augenpaare. »Und ich brauche gleich zwei davon! Mein Optiker badet in Geld.«
    »Man wird nicht jünger«, klärte ich ihn auf. »Gib mir einen Doppelten.«
    Einer der beiden Gäste warf ein paar Münzen auf die Theke und zog los. Ich bekam mein Glas und nippte daran. Der zweite Gast fragte nach der Toilette. Paomg wedelte mit dem karierten Trockentuch in die entsprechende Richtung und nahm die Arbeit am Glas wieder auf.
    Wir waren allein.
    »Wie läuft der Laden?«, fragte ich ihn.
    Er wies mit einer Hand in den leeren Schankraum. »Könnte nicht besser sein«, meinte er.
    Ich sah mich um. Wirklich keine Menschenseele. »Ist ja noch früh am Tag«, tröstete ich ihn.
    »Ist die Rezession«, sagte Paomg. »Und bei dir? Was macht Peggy? Was macht die Arbeit?«
    »Peggy?«, fragte ich erstaunt. »War ich so lange nicht mehr hier? Peggy ist durchgebrannt. Mit einem Staubsaugervertreter.«
    »Der Klassiker«, sagte Paomg.
    »Und die Arbeit - na ja, da ist dieser neue Auftrag.«
    »Aha«, sagte Paomg. Er hielt das Glas ans schummerige Licht. Er grummelte etwas und stellte es zu der Kameradschaft leerer Gläser ins Regal. »Ein lohnender Auftrag?«
    »Kann man sagen.« Ich griff in meine Tasche und holte das kopierte

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