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PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

Titel: PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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etliche Monde hinter sich hatte.
    »Schöner Tag, Sir«, behauptete sie, als sie mir den Teller hinstellte.
    Ich schaute verblüfft durch das große Fenster. Der Regen hielt sich tapfer. »Es regnet«, teilte ich ihr mit.
    »Oh, Regen macht mich immer froh«, sagte Sonnenschein. »Ich stamme aus Dakota. Da ist man um Regen zur rechten Zeit immer froh.«
    »Dakota? South oder North?«, fragte ich höflichkeitshalber.
    »South«, sagte sie und zwinkerte mir ebenso vergnügt wie verschwörerisch zu.
    »Toll«, sagte ich und nickte begeistert. Ein paar Tische weiter rief irgendwer »Bedienung«, und sie machte sich auf den Weg. Ich atmete auf.
    Ich ging zur Theke und fragte, ob ich telefonieren könnte. Ich rief Carmen an.
    Sie hatte den Wohnort von Mauloch Smalya herausgefunden. Er wohnte bei Tarrytown nördlich von New York City. »Außerdem hat jemand für dich angerufen, Ry. Eine Lady.«
    »Schön«, sagte ich.
    »Ob sie schön ist, weiß ich nicht«, sagte sie schnippisch. »Sie hat einen Auftrag für dich. Sie kommt gegen 11.30 Uhr vorbei. Das Geschäft blüht, was?«
    Ich blickte auf die Uhr. Es war kurz vor elf Uhr. Eine halbe Stunde wäre kein allzu großer Verlust. Es war immer gut, einen zweiten Job in der Hinterhand zu halten, falls der erste im Sande verlief.
    Ich fuhr zurück, von dem Buick aufs Unauffälligste eskortiert.
    Ich küsste Carmen auf die Stirn und ging in mein Büro. Ich setzte mich, kippelte ein wenig mit dem Stuhl und hielt mich fit mit Füßebaumeln.
    Die Frau war pünktlich, hochgewachsen und von so schlanker Statur, dass sie eben noch als schlank durchging und nicht als hager. Ihre Haare waren dunkelblond, ihre Augen graublau. Ihr Gesicht war apart, anziehend, und zutiefst erschrocken.
    »Bitte«, sagte ich und wies auf den Kleiderständer. Sie hängte den triefenden Mantel darüber und setzte ihm ihren Hut auf. Dann setzte sie sich, legte ihre Handtasche in den Schoß und kreuzte ihre Hände darüber, als ob sie die Tasche vor Dieben schützen müsste.«
    »Was kann ich für Sie tun?«
    Die Tür öffnete sich, Carmen trat ein und fragte mit einem Lächeln süß wie Zyankali, ob wir einen Kaffee wollten. Ich schaute die Frau fragend an. Sie schüttelte den Kopf und schenkte Carmen ein abwesendes Lächeln.
    Carmen zog die Tür hinter sich ins Schloss.
    »Mein Name ist Deborah Rhodan«, stellte sie sich vor.
    Gleich würde sie sagen: Meine Freunde nennen mich Debbie. Wie es alle Frauen sagten, die Deborah hießen.
    »Ich möchte, dass Sie meinen Bruder finden.«
    »Warum?«, fragte ich.
    Sie sah mich erstaunt an. »Weil er verschwunden ist.«
    Ich nahm einen Notizblock, blätterte auf eine freie Seite und griff einen Stift vom Tisch. »Wie heißt Ihr Bruder, und wie alt ist er?«
    »Er heißt Perry«, sagte sie. »Er wurde am 8. Juni 1936 geboren. In Manchester.«
    »08 06 1936. Okay. Manchester, England?«
    »Manchester, Connecticut.«
    »Was genau meinen Sie mit: ›verschwunden‹?«
    »Das, was das Wort damit meint: Er ist nicht mehr da. Keine Spur von ihm. Er ruft nicht an, schreibt nicht - nichts.«
    »Ma'am«, sagte ich und legte den Block zurück auf den Schreibtisch. »Ihr Bruder ist 1936 geboren. Er ist jetzt schon groß. Er kann Auto fahren. Er kann reisen. Er kann eine Frau kennengelernt haben. Sie sind seine Schwester, und sie sind sicher ganz entzückend, und sie können es sich vielleicht nicht vorstellen, dass Ihr Bruder ... Aber wissen Sie, Männer ...« Ich hob erläuternd die Hände und spreizte alle Finger.
    »Mein Bruder würde so etwas nicht tun«, sagte sie.
    »So etwas?«, echote ich und musste mich zurückhalten, um nicht zu fragen: Wieso sollte er so etwas nicht tun? Ist er ein Wallach? Ein Neutrum?
    »Er würde nie gehen, ohne sich von mir zu verabschieden«, sagte Deborah Rhodan. »So endgültig gehen. So spurlos.«
    Ich seufzte. »Haben Sie ein Foto von ihm?«
    Sie nickte eifrig, öffnete ihre Handtasche und zog eine Fotografie hervor. Ich betrachtete das Bild. Es war ein Polaroidbild, alles andere als gut gelungen. Immerhin konnte ich erkennen, dass ihr Bruder schlank war, hager, fast noch jugendlich schlaksig. Sein Gesicht kam mir vage bekannt vor, ein Allerweltsgesicht wie aus einer Werbung für billiges Rasierwasser. Es wirkte auf mich wie verwackelt oder retuschiert.
    Merkwürdig. Normalerweise bringen Leute, die mich auf die Suche nach vermissten Familienangehörigen schicken, die besten Fotografien mit, die sie von ihren Verwandten haben. Ich notierte mir:

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