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PR TB 002 Der Große Denker Von Gol

PR TB 002 Der Große Denker Von Gol

Titel: PR TB 002 Der Große Denker Von Gol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nadeln, die die Ebene früher ausgezeichnet hatten, völlig
verschwunden. Natürlich war es eine Halluzination, entschied
Chalmers. Die Gols müssen hypnotische Fähigkeiten besitzen,
stärkere, als je ein terranischer Mutant sie entwickelt hatte.
Chalmers zweifelte nicht daran, daß in diesem Augenblick die
gesamte Besatzung des Schiffes, sofern sie einen Bildschirm zur
Verfügung hatte, draußen eine blühende, von der Sonne
beschienene Wiese sah. Das war gewiß eine außergewöhnliche,
eindrucksvolle Leistung.
    Der Interkom summte plötzlich. Der Administrator wandte sich
zur Seite und schaltete die Verbindung ein. Eine Stimme, die nur mit
höchster Anstrengung ihren sachlichen Klang bewahrte, meldete:
„Alle Antigravgeneratoren haben sich automatisch ausgeschaltet,
Sir. Wir haben die Ursache gefunden: Die Gravitationsmeßgeräte
registrieren keinerlei außergewöhnliche Schwerkraft mehr.
Wenn wir den Geräten trauen dürfen, herrscht draußen
nur noch eine Gravitation von einsnormal.“
    Man spürte, daß der Mann, dessen verwirrtes, bestürztes
Gesicht inzwischen auf dem kleinen Interkombildschirm aufgetaucht
war, noch mehr hätte sagen mögen. Es zuckte um seine
Mundwinkel. Aber er sprach mit dem Administrator, und in einer
Meldung an den Administrator brachte man kein privates Geschwätz
vor.
    Perry Rhodan brauchte nur ein paar Sekunden, um einen Entschluß
zu fassen.
    „Fahren Sie Meßsonden aus“, trug er dem
Ingenieur auf. „Wir müssen wissen, wie weit das Gebiet
verringerter Schwerkraft reicht und wie homogen es ist. Warten Sie
nicht, bis die endgültigen Meßergebnisse vorliegen, halten
Sie mich über jedes Zwischenergebnis auf dem laufenden.“
    „Jawohl, Sir“, bestätigte der Ingenieur und
verschwand.
    Dann kamen andere Meldungen. Die analytische Sektion beschwerte
sich darüber, daß ihre automatischen Analysatoren
plötzlich verrückt geworden seien. Sie hatten bisher
laufend die Zusammensetzung der GOL-Atmosphäre kontrolliert;
aber jetzt plötzlich registrierten sie anstelle von Ammoniak,
Methan, Hydrazin und Äthanspuren Stickstoff, Sauerstoff,
Kohlendioxyd und Edelgase. Niemand wagte, ein solches Meßergebnis
zu glauben, obwohl jeder sehen konnte, was die Gols aus der Umgebung
des Schiffes gemacht hatten. Perry Rhodan beruhigte die Analytiker
und versicherte ihnen, daß ihre Instrumente völlig in
Ordnung seien, wenn er auch selber noch keine Ahnung hätte, wie
das eigenartige Phänomen zustande gekommen sei, das die neuen
Meßergebnisse hervorrief.
    Chalmers begann, an seinem Verstand zu zweifeln. Er hatte sich
damit abgefunden, daß das Bild der Gras-, Busch-und Baumebene
ein Ergebnis starker hypnotischer Beeinflussung sei. Das war etwas,
was man hinnehmen konnte.
    Aber jetzt schienen auch die Instrumente der Hypnose zu verfallen.
Und das war etwas, was
    Dr. Chalmers nie und nimmer glauben würde. Man konnte
Instrumente nicht hypnotisieren. Das war ein Unding.
    Die Folgerung, die Chalmers daraus zu ziehen gezwungen war, gefiel
ihm allerdings noch weniger. Denn wenn man Instrumente nicht
hypnotisieren konnte, dann war die Grasebene dort draußen
Wirklichkeit.
    Dann herrschte dort draußen ein Luftdruck von knapp einer
Atmosphäre, dann bestand die Luft aus einem Gemisch von siebzig
Prozent Stickstoff, achtundzwanzig Prozent Sauerstoff und einen Rest
ungefährlicher Beimengungen. Dann herrschte dort draußen
eine Gravitation, bei der er, Chalmers, dreiundsiebzigeinhalb
Kilogramm wiegen würde, genau wie auf der Erde. Und dann
verbreitete die unsichtbare Sonne draußen über dem Gras
eine Temperatur von fünfundzwanzig Grad Celsius, also gerade
soviel, wie man brauchte, um sich im Freien wohl zu fühlen.
    Dann, dachte Chalmers, verstehe ich eigentlich nicht, warum wir
nicht hinausgehen, uns ins Gras legen und den Wind übers Gesicht
streichen lassen.
    *
    Martin schrie es zweimal, dann war der Spuk vorbei.
    Die violetten Gols waren auf einmal nicht mehr da. Er hörte
etwas, das wie ein schmerzvolles Stöhnen klang. Dann war es
ruhig um ihn herum.
    Die Gols waren verschwunden, und er hatte keine Ahnung, wohin sie
gegangen waren.
    Er wußte auch nicht, was das alles bedeuten sollte. Er rief
sich die Unterhaltung ins Gedächtnis zurück, die er mit
angehört hatte, bevor der Gol auf seiner Brust sich zu bewegen
begann. Er nahm sich Wort für Wort vor und versuchte sich
vorzustellen, wie die beiden Wesen aussehen mochten, die sich da
miteinander unterhalten hatten.
    Er erinnerte sich an das

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